Erniedrigte und Beleidigte

by Fjodor M. Dostojewski | Literature & Fiction |
ISBN: 3458326650 Global Overview for this book
Registered by Pandamao of München, Bayern Germany on 12/12/2004
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Journal Entry 1 by Pandamao from München, Bayern Germany on Sunday, December 12, 2004
Habe das Buch doppelt, deshalb geht eines davon jetzt auf Reisen.

Journal Entry 2 by Pandamao at San Francisco Coffee Company (Lehel) in München, Bayern Germany on Tuesday, April 12, 2005

Released 19 yrs ago (4/12/2005 UTC) at San Francisco Coffee Company (Lehel) in München, Bayern Germany

WILD RELEASE NOTES:

RELEASE NOTES:


Journal Entry 3 by Polemos from Berlin (irgendwo/somewhere), Berlin Germany on Tuesday, April 19, 2005
der Müncher BCZ Liebigstr. "entführt", aber auch ein Opfer dagelassen ...


Edit: Ich werde einen "Dauerring" daraus machen. Wer immer Lust hat, mag mir eine PM schicken - dann gibt es Post. Das Buch geht dann wieder zurück an mich. Bei mehreren Teilnehmern könnt ihr es auch auch direkt zuschicken.
Es gibt keine begrenzte Verweildauer noch eine feste Reihenfolge.

Bis jetzt haben es gelesen (oder wollen es lesen):
blups25 <-- hatte es
cortegiano <-- hatte es auch
Pucky2908 <--- ist fertig
Ab hier geht das Buch direkt zurück an mich, ich übergebe es:
Aprille <-- hat es tapfer geleseb
schubia (vorher als namenslos bekannt) <-- war nicht AVL
Zurück an mich <-- wieder da


Journal Entry 4 by Polemos from Berlin (irgendwo/somewhere), Berlin Germany on Sunday, April 24, 2005
Die Synopsis von amazon.de:
Der Roman "Erniedrigte und Beleidigte" (1861) war das erste größere epische Werk, das Dostojewski nach seiner Rückkehr aus der sibirischen Verbannung veröffentlichte. "Erniedrigte und Beleidigte" erschien in der Monatsschrift "Wremja" (Die Zeit), die Dostojewski gemeinsam mit seinem Bruder gründete, um seinen Wiedereinstieg in die Literatur zu begünstigen. Entspechend der damaligen europäischen Mode bringt er effektvoll die Großstadtmisere ins Bild. Petersburg, der Schauplatz der Tragödie der kleinen Nelly, der vorgeblichen Enkelin einer Elendsgestalt aus den Slums, stellt er dar als die Brutstätte jener düsteren und qualvollen Geschichten, die sich so oft und unbemerkt, fast heimlich unter seinem lastenden Himmel begeben, in den dunklen, verschwiegenen Winkeln der großen Stadt, inmitten des unabsehbar siedenden Lebens, inmitten des blinden Egoismus, der gegenläufigen Interessen, der finsteren Ausschweifungen, der sorgsam gehüteten Verbrechen, inmitten dieser unerträglichen Hölle sinnlosen und unmoralischen Lebens [ein wenig sehr pathetisch und parfümiert ... AdV].
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Dostojewski zu lesen, ist manchmal schwer. Er ist detailverliebt, er ist ausschweifend, langatmig und ein Meister der Schilderungen - seien es äußere oder innere Vorgänge. Aus meiner Erfahrung mag man ihn oder man mag ihn nicht, es gibt nichts dazwischen.
Ja, ich mag ihn. Er versetzt sich so tief, so empathisch, so unglaublich exakt in seine Protagonisten, dass man sie nicht nur vor sich sieht, sondern auch mit ihnen lebt und leidet. Alexej hat meinen Widerstand hervorgerufen durch sein dummes, weinerliches, kindisches Verhalten. Bei Natalja bin ich gespalten; kann jemand so große Opfer bringen und daran nicht zugrunde gehen? Ebenso bei Iwan, den ich bewundere, den ich verabscheue, den ich nicht verstehen kann; wie kann ein Mensch sich so selbst verleugnen und dabei noch so gut sein?
Das Faszinierendste an Dostojewksi ist, dass er nie in Plattitüden schreibt, seine Charaktere sind mehrdimensional, vielschichtig und überraschen. So Fürst W., der auf der einen Seite natürlich der Antagonist zu Iwan ist, kalt, berechnend, manipulativ. Auf der anderen Seite kann ich ihn verstehen und schätze seine pragmatische, oftmals zynische Art im Gegensatz zum überschäumenden Gefühl von Iwan, Natalja, Alexej und Nelly. Und genau dieses Gefühl, das mir so weit weg scheint, hat mich anfangs gestört.
Aus Dostojewksi und seinen Romanen spricht "die russische Seele" zu mir - und aus diesem Roman noch mehr als aus anderen. Ein sehr lesenswertes Buch.
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Das Buch wird zu einem Ring (s.o.)

Journal Entry 5 by blups25 from Bonn, Nordrhein-Westfalen Germany on Wednesday, April 27, 2005
Das Buch wurde mir bereits am Wochenende sehr empfohlen und gestern einfach überreicht. Ich habe noch nie Dostojewski gelesen, von daher bin ich sehr gespannt.

Journal Entry 6 by blups25 from Bonn, Nordrhein-Westfalen Germany on Thursday, May 26, 2005
Man mag Dostojewski oder man mag ihn nicht, schreibt Polemos. Nun denn: ich mag ihn nicht. Er hatte seine Chance, und was für eine. Normalerweise gebe ich einem Buch 50 Seiten, an Erniedrigte und Beleidigte habe ich mich über 200 Seiten lang versucht. Aber es reizt mich nicht, die restlichen 280 zu lesen. Diese Geschichte ist so ohne Spannung für mich. Alexej ist ein großer Kind, das man mal ordentlich durchschütteln möchte. Natálja nervt mich mit ihrer leidenden Art, in der sie Alexej alles verzeiht, obwohl der Abgrund, auf den sie zusteuert, vorgezeichnet ist. Iwan, der sich selber aufgibt um der Frau zu helfen, die er liebt, die ihn aber nicht liebt - auch über ihn kann ich nur den Kopf schütteln (und das ist beim Lesen zu hinderlich). Sie alle, auch Nelly und Nataljas Eltern, reagieren aus meiner Sicht unverständlich, man möchte sie anschreien, dass sie ihr Leben endlich in die Hand zu nehmen sollen. Nein, es reizt mich nicht, das unausweichliche Ende zu lesen.

Journal Entry 7 by cortegiano from Stuttgart, Baden-Württemberg Germany on Tuesday, May 31, 2005
Das Buch ist heute mit netter Reisegesellschaft bei mir eingetroffen.
Mehr, wenn ich es gelesen habe.

Journal Entry 8 by cortegiano from Stuttgart, Baden-Württemberg Germany on Sunday, June 19, 2005
So, fertig.
Ich glaube, so schnell habe ich noch keinen Dostojewski durchgelesen. Früher benötigte ich dafür mindestens ein halbes Jahr. Bookcrossing macht´s möglich.
Es war trotzdem kein leicht zu lesendes Buch. Noch mehr als in anderen Werken, so kam es mir hier zumindest vor, erging sich Dostojewski in Schilderungen von Einzelheiten, insbesondere bei der Charakterisierung der Personen. Es erschien mir keine der Personen überzeichnet.Manchmal war es jedoch einfach zuviel des Herzeleides und des Elends auf einmal, das sich da im Umkreis Iwans zu sammeln scheint. Man denkt am Ende des Buches, dass nach Abschluß der geschilderten Episode seines Lebens er hoffentlich auch ruhigere Zeiten erleben mag. Allerdings ist er selbst ja nicht ganz schuldlos an dem Geschehen.
Positiv fand ich, daß die Anzahl der Protagonisten in diesem Buch überschaubar bleibt, und man es so leichter hatte den Faden zu behalten.

Als nächstes wird das Buch zu Pucky2908 weiterwandern.
edit: morgen, 21.6. geht`s weiter.


Journal Entry 9 by Pucky2908 from Hösbach, Bayern Germany on Thursday, July 7, 2005
Das Buch ist Montag angekommen.Da hat die Schneckenpost ihrem Namen Ehre gemacht...

Ok, ich hab auch noch die Schneckenpost geschlagen.

Ok, Grundsatz-Statement: Ich mag Dostojewski.

Das Buch hat mir gefallen und ich muss sagen, dass ich die Charaktere ebenfalls gar nicht so überspitzt fand.Einige Charakterzüge habe ich tatsächlich in meinem Bekanntenkreis wiedererkannt, auch wenn diese Personen nicht so sehr von Schicksal 9gebeutelt werden, wie im Buch.

Journal Entry 10 by Polemos from Berlin (irgendwo/somewhere), Berlin Germany on Tuesday, November 15, 2005
Wieder bei mir und bereit für Aprille

Journal Entry 11 by Polemos from Berlin (irgendwo/somewhere), Berlin Germany on Tuesday, December 13, 2005
Das Warten hat ein Ende, es geht weiter auf, zu & nach Aprille (die sich die richtige Präposition aussuchen kann)

Journal Entry 12 by Aprille from Bochum, Nordrhein-Westfalen Germany on Wednesday, December 14, 2005
Die Maßlosigkeit hat einen Namen: Aprille.
Als ob mein Bücherstapel nicht schon hoch genug wäre!
Und ich lese zur Zeit Harry Potter!!! Abgründe einer Persönlichkeit tun sich auf. (Aber wie sagte schon mein durchaus bewunderter André Heller: "Abgründe sind meine Gründe...")
Ich werde den Dostojewski lesen, obwohl mir jetzt schon vor den russischen Namen graut!

Journal Entry 13 by Aprille from Bochum, Nordrhein-Westfalen Germany on Saturday, August 19, 2006
Das Buch lag lange in der Warteschleife. Mir graute vor den vielen Namen, die ich durcheinander werfen würde.... und diese Befürchtung war unbegründet. Immer diese Ängste und Vorurteile! Man sollte einfach hineinspringen in die Weltliteratur!
Warum Weltliteratur? Weil Dostojewskis Werke neue Standards im schriftstellerischen Schaffen setzten. Die großen Erzähler, die nach ihm kamen, hatten ihn alle gelesen und waren von ihm beeinflusst. Wieviel psychologische Studien v o r Freud! Welche genialen Schilderungen menschlichen Verhaltens und menschlicher Motivation! Wieviel en passent eingeflochtene Literaturtheorie! Wieviel feine Ironie am Literaturbetrieb und den Verlegern! Ein Lesegenuss für Literaturwissenschaftler! Höhepunkt dieses Lesegenusses war für mich das nächtliche Gespräch des Fürsten mit dem Erzähler Iwan, in dem Dostojewski, der ein Anhänger von Schillers Ethik war, den Fürsten alle Anhänger Schillerscher Philosophie verhöhnen lässt.
Wer mehr Interesse an einer spannenden Geschichte, an einem noch heute interessanten plot hat, kommt hier vielleicht zu kurz, das gebe ich gern zu.
Wenn man aber einen Roman nicht als literaturwissenschaftlisches Museum sehen will, was ja legitim ist, was macht man dann mit diesem Buch der Weltliteratur? Schließlich befindet sich der Leser am Beginn des 21.Jahrhunderts in einer anderen Lebenssituation und möchte etwas finden, was ihm noch etwas sagt.
Ich habe unter diesem Aspekt über das Gelesene nachgedacht und fühlte mich an ein Gespräch über die "Synthetisierung von Gefühlen" erinnert. Als Mensch hat man die Möglichkeit, sich bestimmte Empfindungen einzureden, weil man meint, dass man sie haben müsse. Diese sich selbst eingeredeten Gefühle sind schädlich, weil sie unecht sind.
Das synthetische Gefühl, um das es in diesem Roman immer wieder geht, ist der "Stolz" bzw. das Gefühl gekränkter "Ehre". Ich glaube, dass diese Gefühle die am häufigsten synthetisierten Gefühle sind. (Auch heute noch.)

Und jetzt lese ich etwas Zeitgenössisches, nämlich meinen Patenbookring: Hampels Fluchten. (Das war die Werbeunterbrechung.)

Leider meldet sich Schubia nicht. Ich würde den Roman gern weiterschicken....

Journal Entry 14 by Polemos from Berlin (irgendwo/somewhere), Berlin Germany on Friday, September 1, 2006
Und wieder daheim, nachdem schubia irgendwie gar nicht zu erreichen ist. Und AVL für weitere Leser ...

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