Klappentext:
Unendlich weit ist das Land im Norden Amerikas, und hart sind seine Bewohner, die in schwerer Arbeit dem Boden nur das Allernötigste zum Leben abringen können. Da ist Kaleb Gare, der nordische Bauer, dessen Liebe nur seinen Äckern und Wäldern, seinen Wiesen und Feldern gilt, und der dabei rücksichtslos, ja brutal seine Frau und seine Kinder, Söhne wie Töchter, um seiner Besessenheit willen zum Frondienst zwingt. Und dann gibt es auch noch ein Geheimnis, von dem nur er und seine Frau wissen, einen kleinen Fehltritt aus längst vergangenen Tagen, aber für Kaleb immer noch stark genug, um jeden Widerstand gegen seine fast schon krankhaft überspitzte Machtgier zu ersticken. Nur Judith, seine jüngste Tochter, eine siebzehnjähriges Mädchen, lehnt sich gegen den ewig gleichen und kaum noch zu ertragenden Zwang auf. Es ist nicht leicht für sie, sich in einer Welt, die längst überholten Gesetzen und Vorurteilen unterworfen ist, zu behaupten. Aber die Liebe zu einem jungen Nachbarn gibt ihr die Kraft, den entscheidenden Sprung über die dunklen Schatten der Vergangenheit zu tun. Und als nun Kaleb selbst, seine Kraft überschätzend, den Bogen überspannt und seine gequälte Frau gegen das Glück des Kindes ausspielen will, da bricht die Katastrophe herein, und der Himmel gibt durch ein elementares Unglück seinen Segen dazu.
Martha Ostenso hat in diesem mehrmals preisgekrönten Buch ein Thema behandelt, das ebenso zeitlos und immer gültig ist wie die Landschaft und die Menschen, die darin geschildert werden. Wer nur halbwegs in der Literatur bewandert ist, merkt sofort, daß die Autorin hier aus eigenem Erleben schöpft, daß die Atmosphäre der weiten nordischen Landschaft echt und ungekünstelt ist. Solche Bücher kann man nur aus einem mitfühlenden Dabeisein schreiben, aus dem Wissen um jene urewigen Kräfte, mit denen Natur und Mensch verbunden sind, und die - wenn Selbstsucht sie mißbraucht - aus gottgegebener Harmonie zur furchtbaren Selbstvernichtung führen. - "Der Ruf der Wildgänse" ist mehr als ein erschütternder Roman. Es ist ein Buch der Selbstbesinnung, das jeden angeht. Denn wer von uns hätte in seinem tiefsten Herzen nicht auch ein wenig von Kaleb Gare?

Dieses Buch ist als Spende für BookCrossing zu mir gekommen. Und hätte ich mich nicht eh schon nicht für das Thema interessiert - der Klappentext hätte mich bestimmt ganz von selber abgeschreckt. (Und von "in der Literatur bewandert" fang ich erst gar nicht an...) ;)
Trotzdem hat mir BookCrossing schon mehrfach bewiesen, dass es auch für Bücher, mit denen ich ganz und gar nichts anfangen kann, irgendwo dort draußen die geeigneten Leser gibt, die sich drüber freuen.
Also gebe ich die Hoffnung nicht auf - und wünsche diesem Buch noch viele spannende Abenteuer auf seiner Weiterreise. Die führt übrigens als erstes zu Sandwood, um sie bei einer Release Challenge ein bißchen zu unterstützen...

CONTROLLED RELEASE NOTES: ;)

Heute morgen um neun in der Früh klingelte es an der Tür, mehrmals und energisch. Irgendwie war mir das dann aber doch ein zu spontaner und abrupter Einstieg in die Realität des Wachzustands, deswegen habe ich mir nur die Decke und den Polster über den Kopf gezogen, die Augen fest zugedrückt und so getan, als wäre ich nicht zuhause.
Nachdem der Mensch aber doch früher oder später zum Geldverdienen usw. außer Haus muß, bin ich eine Stunde danach dann doch noch über das dicke Paket (mit vielen bunten BookCrossing-Aufklebern als "Briefmarken" *g*) gestolpert, das mir der Briefträger mangels Platz im Postkasten vor die Eingangstür gestellt hat... Viele, viele BookCrossing-Bücher - danke, liebe anathema-device! :D

Das hier ist eines der Bücher aus dem Paket, und irgendwie kann ich mich hier nur anschliessen, was den Klappentext anbelangt: Freiwillig würde ich hier auch nicht reinschauen wollen, klingt etwas zu sehr nach amerikanischem Heimatroman. ;)
Wird aber für meine Release Challenge auf die Seite gelegt - für jeden Topf findet sich ja bekanntlich ein Deckel und für jedes Buch ein interessierter Leser - und darf bald die frische Luft draussen schnuppern.