Sharon und meine Schwiegermutter. Tagebuch vom Krieg aus Ramallah, Palästina

by Suad Amiry | Biographies & Memoirs |
ISBN: 3596165172 Global Overview for this book
Registered by wingRunningmousewing of Nürnberg, Bayern Germany on 11/2/2007
Buy from one of these Booksellers:
Amazon.com | Amazon UK | Amazon CA | Amazon DE | Amazon FR | Amazon IT | Bol.com
3 journalers for this copy...
Journal Entry 1 by wingRunningmousewing from Nürnberg, Bayern Germany on Friday, November 2, 2007
Text auf dem Buchdeckel:
Eine Architektin aus Palästina schreibt ein Tagebuch vom Krieg. Scharfsinnig und klug erzählt sie vom Alltag unter der Besetzung. Die Israelis haben sie ins Visier genommen und in den eigenen vier Wänden inhaftiert - zusammen mit der Mutter ihres mannes. Mit bissiger Klarheit und voller Humor berichtet Suad Amiry, wie die Tiefschläge Sharons und seiner Regierung sich mit den Zumutungen der tyrannischen Schwiegermutter vereinen.

Das Tagebuch geht über die Tage 17.11.2001 bis 26.November 2002.
Suad Amiry studierte Architektur, ist verheiratet und lebt in Ramallah als Direktorin des von ihr gegründeten Zentrums für palästinensische Architektur. Sie gehört zu den ErstunterzeichnerInnen des Aufrufs zum Stop der Selbstmordattentate. Derzeit engagiert sie sich in einer Friedensinitiative von palästinensischen und israelischen Frauen.

Journal Entry 2 by wingRunningmousewing from Nürnberg, Bayern Germany on Friday, November 2, 2007
Land der besetzten Seelen
Suad Amirys Buch "Sharon und meine Schwiegermutter" ist ein Tagebuch und entstand während einer 34-tägigen Ausgangssperre in Ramallah. Deutlich und satirisch beschreibt sie, wie schwierig und aberwitzig das Leben in ihrem Land abläuft. e-fellows.net sprach mit der Autorin.


Suad Amiry ist Palästinenserin. Ihre Familie kommt aus Amman, Damaskus und Jaffa. Ihr Architekturstudium verbrachte sie an der amerikanischen Universität von Beirut, in den USA und in Schottland. Heute lebt sie mit ihrem Mann in Ramallah. Sie ist Direktorin des von ihr gegründeten Riwaqu Zentrums für palästinensische Architektur und lehrt an der Universität von Birzeit. Sie engagiert sich auch für die Aussöhnung von Palästinensern und Israelis.


Frau Amiry, in Ihrem Buch beschreiben Sie Ihren Alltag unter einer Ausgangssperre in Ramallah. Trotzdem betrachten Sie das selbst erlebte Kriegsgeschehen auch mit Witz und Ironie.
Wenn man unter solchen Umständen lebt, muss man sich einfach schützen. So hat in diesem nun fast schon seit einhundert Jahren andauernden Konflikt jeder einen Weg entwickelt, um mit der Situation umzugehen. Ich habe den Weg der Satire gewählt. Zu lachen, auch wenn es gar nichts zu lachen gibt, hilft mir, mit dem Belagerungszustand fertig zu werden. In Palästina gibt es nur zwei Mittel; entweder man lacht oder man weint. Dazwischen gibt es nichts.

Ist dieser schwarze Humor ein palästinensischer Charakterzug?
Nein, das ist eher meine persönliche Art, damit umzugehen. Das hilft mir, distanziert auf die absurde Situation, unter der wir leben, zu blicken und sie so leichter zu ertragen. Die Palästinenser selbst sind eher deprimiert.

Wie entstand die Idee zu dem Buch?
Die Tage, die ich mit meiner Schwiegermutter unter Hausarrest verbracht habe, überbrückte ich mit dem Schreiben von E-Mails an Freunde und mit Tagebuchaufzeichnungen. Unter Hausarrest verliert man schnell den Sinn für die Zeit und so schrieb ich, um zu leben und nichts zu vergessen. Ich wollte das nie als Buch veröffentlichen. Viele E-Mails sind in dieser Zeit auch verloren gegangen. Ich musste viel Material für das Buch rekonstruieren. Aber ich habe das Buch geschrieben, weil es entgegen der aktuellen Nachrichten einen tiefen Einblick in unseren Alltag als besetztes Volk gibt. Die Schwierigkeiten, die Dinge des täglichen Bedarfs überhaupt zu bekommen, wenn die israelische Armee den Hausarrest willkürlich für ein paar Stunden aufhebt. Oder wie Studenten vergeblich versuchen, zu ihren Unis zu kommen, weil die Straßen blockiert sind und der Weg über die Hügel lebensgefährlich ist, weil israelische Soldaten auf verdächtig wirkende Leute sofort scharf schießen. Das ist unser tägliches Leben.

Wie hat der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern das Denken der Menschen verändert?
Die Okkupation okkupiert jede einzelne Situation in unserem Alltag. Die Menschen stehen unter einer allgemeinen Depression und sind kraftlos. Aber wir haben natürlich auch ein Leben neben dem Krieg. Wir gehen aus und laden Freunde ein. Trotzdem gibt es viele Spannungen unter den Menschen, wie zum Beispiel mit meiner Schwiegermutter. Ihre Art, mit der Besatzung umzugehen, war anders als meine und das vertrug sich oft nicht. Die Menschen in Palästina sind angespannt, und das merkt man oft. Nicht nur unser Land, auch unsere Seelen sind besetzt.

Der Titel Ihres Buches "Sharon und meine Schwiegermutter" klingt fast wie ein Vergleich. Was bedeuten beide für Sie?
Der Titel beschreibt das Machtverhältnis zwischen Israel und Palästina. Sharon steht eindeutig für Israel mit all seiner militärischen Kraft, die es gegenüber uns hat. Meine Schwiegermutter, eine Frau von 93 Jahren, steht hingegen für Palästina. Sie hat wenig Kraft und ist schwach.

Aber auch von Seiten der Palästinenser geht Gewalt aus. Was kann man tun, um die Gewaltspirale zu beenden?
Natürlich verurteile ich die Selbstmordattentate. Sie sind aber auch zurückzuführen auf die hoffnungslose Situation, in der wir uns befinden. Das macht es Extremisten leicht, arbeitslose Jugendliche zur Gewalt anzustiften. Ich glaube aber auch, dass Israels Aktionen gegen uns den Terror nicht eindämmen, sondern ihn sogar auch noch fördern. Denn die Wut wird immer größer.

Können Sie sich eine gemeinsame Zukunft beider Völker vorstellen?
Im Moment ist das sehr schwierig. Ich glaube nicht, dass es mit Ariel Sharon möglich ist. Aber das internationale Verständnis dafür wächst, dass wir eine Zwei-Staaten-Lösung brauchen. In Europa weiß man das, in den USA setzt sich dieser Gedanke erst zögerlich durch. Doch auch in Israel wächst die Einsicht, dass ein Staat Palästina irgendwann kommen wird. Die Frage ist nur, wie viele Menschen bis dahin noch sinnlos sterben müssen

Journal Entry 3 by wingRunningmousewing from Nürnberg, Bayern Germany on Sunday, November 4, 2007
Ich hatte mir von dem Buch mehr erwartet. Es handelt sich auch nicht wirklich um ein Tagebuch, sondern mehr um Erinnerungen, auch an länger zurück liegende Ereignisse. Diese Einschübe machen das lesen nicht gerade einfach, noch dazu ist der Text gespickt mit arabischen Redewendungen und, vor allem zu Beginn, mit unzähligen Namen aus der großen Familie der Autorin, die aber eigentlich für das Buch keine Rolle spielen.
Völlig ratlos war ich dann bei dem "Telefonat" mit Bush, sollte das witzig sein? Dann habe ich den Humor nicht verstanden. Und besonders viel über die Situation mit der Schwiegermutter wurde nicht berichtet.
Die Beschreibung der Alltagssituationen (z. B. die Angst, der Schmied könnte wegen seiner Werkzeuge als Terrorist erschossen werden) fand ich sehr einprägsam und anschaulich. Leider machten diese nicht einmal die Hälfte des Buches aus, denn davon hätte ich mir ein ganzes Buch gewünscht. Schade.

Journal Entry 4 by wingRunningmousewing from Nürnberg, Bayern Germany on Friday, April 18, 2008
Reist in der Box "Die Wunder des Orient" weiter!

Journal Entry 5 by Urla from Galway, Co. Galway Ireland on Wednesday, August 13, 2008
Das Buch ist in meiner BookBox Die Wunder des Orient bei mir angekommen und wandert gleich auf meinen MTBR.

Journal Entry 6 by Urla at Diez, Rheinland-Pfalz Germany on Sunday, December 19, 2010
Der Humor und die Bildung der Autorin haben mich beeindruckt. Man kommt emotional sehr nahe an den Konflikt in Palästina heran.

Eine ausführlichere Rezension gibt es in meinem Blog.

Das Buch ist Teil meiner "1 Lebensjahr = 1 Land = 5 Bücher"-Challenge (5. und damit letztes Buch für Palästina - mein 28. abgeschlossenes Land).

Das Buch ist Teil meiner "Vom Mount Everest zum Brocken"-Challenge (1. Buch für Dezember 2010 - "Buch" im Titel).

Journal Entry 7 by Urla at Diez, Rheinland-Pfalz Germany on Thursday, October 27, 2011

Released 12 yrs ago (10/28/2011 UTC) at Diez, Rheinland-Pfalz Germany

CONTROLLED RELEASE NOTES:

Auf dem Weg zu Butterfly145.

Journal Entry 8 by Butterfly145 at Erfurt, Thüringen Germany on Saturday, October 29, 2011
Bei mir eingetroffen, herzlichen Dank! Bin schon sehr gespannt, wie die Erlebnisse über den Konflikt in Palästina geschildert werden...

Are you sure you want to delete this item? It cannot be undone.