Phantasievolles Buch, das mit der Kontinuität von Zeit und Raum spielt. Bleibt eigentlich immer spannend, bleibt in manchen Details ohne Auflösung, habe es aber dennoch gerne bis zum Schluss gelesen.
Zitat: "Cliehm springt aus dem Bett. Die Beine tragen. Ich bin Physiker, denkt er. Theoretischer Physiker. Meine Tätigkeiten sind Sitzen, Aufundabgehen und Denken. Brotbrei und Sardinen haben mich stark gemacht. Jetzt will ich denken. Zum Denken brauche ich den richtigen Ort. Stadtab, stadtauf, überlegt er voll Hoffnung. Das einsame Geviert gegenüber dem Weinlokal wäre ein idealer Platz. Wo in grüner Wand ein einziges Fenster sitzt. Dort will ich Antworten finden.
Cliehm duscht und singt. Er zieht frische Wäsche an, steigt in die gebügelte Hose. Obenherum paßt sie gut. Dünn wie ich bin, kann ich Hosen jetzt zwei Nummern kleiner tragen. Unten reicht sie nicht mal zu den Knöcheln. Graue Socken, beschließt er, schlüpft hinein und angelt nach den Schuhen.
Schnuppernd und zähnefletschend meldet sich sein Drang. Neugier! begreift Cliehm. Der Drang winselt, scharrt mit den Klauen auf den Dielen, hechelt mit entblößten Lefzen, sein Schwanz schlägt rhythmisch gegen die Tür. Lauf, sagt Cliehm und läßt den Drang von der Leine. Der springt in gewaltigen Sätzen die Treppe hinunter. Cliehm sieht ihn über die Terrasse jagen und die Wendeltreppe erreichen."

Das Buch list sich durchaus spannend, weil man sich die Mechanik der Geschichte erarbeiten muss. Das Ende (obwohl das Buch aufgfund dieser Mechanik kein richtiges Ende haben kann) versickert aber ein bisschen.