Schülerduden, Psychologie

by Axel Hillig | Reference |
ISBN: 3411052538 Global Overview for this book
Registered by Manorainjan of Braunschweig, Niedersachsen Germany on 12/7/2004
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Journal Entry 1 by Manorainjan from Braunschweig, Niedersachsen Germany on Tuesday, December 7, 2004
Dieses gehört zu den Büchern, die ich zwar nicht von A bis Z durchgelesen habe, sie aber immer wieder gerne zur Hand nehme ;-)


Schlagwort-Beispiel...

Projektion:
*(Externalisation): Das Hinausverlagern von Empfindungen, Gefühlen, Wünschen, Interessen oder Erwartungen in die Außenwelt. Auf der Annahme dieser Möglichkeit basieren die für diagnostische Zwecke entwickelten projektiven Tests.
Speziell in der Psychoanalyse schon von S. FREUD verwendete Bez. zur Beschreibung der pathologischen (insbes. bei Paranoia vorkommenden) Abwehrmechanismen, bei denen eigene unerträgliche Vorstellungen, Gefühle oder Wünsche (unbewußt) anderen Personen oder Dingen zugeschrieben werden. So verlagern nach dieser Auffassung z.B. Kinder, die unentwegt >>petzen<<, in Wirklichkeit ihren eigenen Wunsch, Verbotenes zu tun, auf andere Kinder.
Häufig werden auch gegensätzliche Wesenszüge des eigenen Selbst auf andere projiziert, um eigene Anomalien als normal erscheinen zu lassen, etwa wenn ein asketischer Mönch die Welt voller Lüstlinge sieht oder ein ausgesprochen geiziger Ehemann seine Ehefrau dauernd als Verschwenderin beschimpft. Die P. kann zwar zu einer Verringerung der individuellen Ängste beitragen, löst jedoch die zugrundeliegenden Konflikte nicht.

Journal Entry 2 by Manorainjan from Braunschweig, Niedersachsen Germany on Tuesday, December 7, 2004
Eine Erläuterung dazu, was mit dem asketischen Mönch gemeint ist:
Der Asket befindet sich objektiv betrachtet außerhalb der Norm.
Subjektiv ist aber das Asketentum die Norm des Asketen.
Effektiv weicht der Asket immer mehr oder weniger vom asketischen Ideal ab und tendiert hin zur eigentlichen Normalität;
d. h. auch er erlebt Gefühle, Wünsche und Vorstellungen von Lüsternheit.
Diese Lüsternheit erlebt der Asket aber als Abweichung von seiner selbstgewählten(?) subjektiven asketischen Norm.
Er versucht den subjektiven Konflikt zu mildern, indem er die Lüsternheit in anderen Menschen sieht, überbewertet und anprangert.
Dadurch wird seine eigene Lüsternheit subjektiv verdeckt (objektiv aber auffällig) und subjektiv scheinbar gemildert und gerechtfertigt.
Objektiv sendet der Asket widersprüchliche Signale, weil er übermäßig über die Lüsternheit redet, obwohl die Keuschheit seine eigentliche Beschäftigung sein sollte.
Das zugrundeliegende Problem, die objektive Abweichung hin zur Askese wird nicht angegangen.
Das sekundäre Problem, der Konflikt zwischen subjektivem Asketenideal und der wahrgenommenen Abweichung davon in Richtung auf die Lüsternheit wird durch die vermehrte Beschäftigung mit der Lüsternheit effektiv verschärft.

Und die Moral von der Geschicht: Projektion lohnt sich nicht ;-}

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