Nach fünfundzwanzig Jahren begegnet Lilla, auf Deutsch «die Kleine», ihrem Geliebten aus Jugendtagen wieder. Er lädt sie für ein Wochenende in sein Landhaus ein, und beide hoffen, sich einander wieder annähern zu können. Ein dramatisches Ereignis hatte ihre Liebe damals absterben lassen. Das Treffen fördert nun die Schatten der Vergangenheit zutage: Erinnerungen an den kleinen Bruder, um den Lilla sich schon früh kümmern musste. An ihre Mutter, die nicht fähig war, ihre eigenen Kinder zu lieben. An das deutsche Kindermädchen Magda, das ihr so viel bedeutete – bis es die Familie verließ. Aber eines ist sicher: Lilla will endlich ein Sonnenscheinkind werden.

Lieber Finder / Liebe Finderin!

"Wir lieben Bücher so sehr, dass wir sie freilassen, um sie mit anderen zu teilen", heißt es bei bookcrossing, und: "Es ist viel schöner, Bücher auf ihrer Reise zu beobachten, als sie im Regal stehen zu haben."

Lesen und lesen lassen - das ist der Gedanke, der hinter bookcrossing steckt. Wenn man dann noch verfolgen kann, was mit einem Buch geschieht, wie der nächste Leser die Geschichte findet, dann freut man sich besonders. Darum wäre ich dankbar, wenn Du einen Eintrag hier hinterlassen würdest, um mir mitzuteilen, ob Dir das Buch gefällt und was nun weiter damit geschieht. Und wenn Du es gelesen hast, dann gibt es weiter oder lasse es frei, damit die Reise weitergeht.

Schöne Lesestunden und Danke!

Mehr Frauen lesen & diverser lesen sind meine Vorhaben für die nächsten Jahre 😊 Aus Island kenne ich sonst eher Krimis, umso gespannter bin ich auf diesen Roman!

Was für eine Sprache! Nicht immer einfach zu lesen, aber sehr poetisch erzählt Lilla von ihrer Kindheit mit Eltern, die ihre Kinder nicht lieben konnten, mit einem Kindermädchen, das soweit es ihm möglich war, die ihm anvertrauten Kinder liebte und ihnen Wärme und Zuneigung schenkte, Schwester und Bruder, die nach dem Weggang des Kindermädchens sehr schnell erwachsen werden mussten und trotzdem - oder gerade deshalb - die Bande zwischen ihnen bewahrten. Von der ersten Liebe, die sie beendete, als sie ihr Glück gar nicht mehr fassen konnte. Von ihrer gescheiterten Ehe und der unverrückbaren Liebe zu ihren Töchtern. Nicht zu vergessen, die eingebildete Freundin Dor, die ihr Halt und Sicherheit gab. Und letztlich vom Wiedersehen mit besagtem Freund.
Leid und Freude - oft nah beieinander. Und was ein türkiser Badeanzug mit zwei Goldfischen auf dem Bauch nicht ausrichten kann.

Dieses Buch begeistert sicherlich nicht alle gleichermaßen, aber ich hoffe sehr, dass es noch viele Leser*innen begeistert!

Das Buch macht sich zur Verkürzung einer Wunschliste auf die Reise.
Ich wünsche gute Unterhaltung!

Das Buch ist gut angekommen, herzlichen Dank.

Ich bin etwas im Zweifel, ob das Sonnenscheinpferd etwas für mich ist, aber ich möchte es jedenfalls versuchen.


Steinunn Sigurðardóttir erhielt 1955 den Isländischen Literaturpreis für
den Roman "Hjartastaður" (dt. "Herzort").

Eine Kindheit im Berichtstil. Trotz des trockenen Textes lässt es sich eigentlich ganz gut lesen. Es ist eine recht freudlose, melancholische Geschichte (und Lillas Trennung von ihrer Jugendliebe bleibt mir vollkommen unverständlich).

Die kleine Lilla weint zwei Abende, nachdem sie "kein Sonnenscheinpferd" genannt wurde, und das gibt ziemlich gut die Stimmung wieder, die das Buch in mir erzeugt.


"Die Tage kommen und gehen, und kurz bevor sie damit aufhören, sehen wir endlich, dass das Leben selber unterwegs gewesen ist." (90)

"Der Tod kommt nie zur rechten Zeit, und dahinter steckt Methode." (97)

"Das Glück in leuchtenden Farben, auf die ich mich nicht verstand. Ich stieß sie von mir, damit die Farblosigkeit allein herrschen konnte." (101)

"Das Leben hatte gezaudert, sich verkorkst, war beleidigt abgezogen und entweder unerträglich langsam vergangen oder irgendwie vorwärtsgezuckelt...". (137)


Das Buch lässt die dem Leser selbst innewohnende Melancholie zum Vorschein kommen, und sie zieht einen hinein in die Traurigkeit des Textes.

Auf den letzten Seiten sieht man das Licht am Ende des Tunnels, nur leider ist es dem Leser nicht vergönnt, dieses Licht auch zu erreichen. Womöglich kann man es als Qualitätsmerkmal eines guten Buches werten, wenn dem Leser am Schluss ein kitschiges Happyend erspart bleibt?


Oktober 23: Das Buch hat sich als Blinder Passagier wieder auf die Reise gemacht.

Eine Überraschungsbeilage einer mir unbekannten Autorin, von der ich noch nie etwas gehört habe. Ich bin gespannt! Herzlichen Dank!!!