Ferdinand von Schirach hat es in seinem Beruf alltäglich mit Menschen zu tun, die Extremes getan oder erlebt haben. Das Ungeheuerliche ist bei ihm der Normalfall. Er vertritt Unschuldige, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten, ebenso wie Schwerstkriminelle. Deren Geschichten erzählt er – lakonisch wie ein Raymond Carver und gerade deswegen mit unfassbarer Wucht.

Mit „Verbrechen“, seinem erzählerischem Debüt, gelang ihm auf Anhieb der Durchbruch als literarischer Autor. Es stand monatelang auf der Spiegel–Bestseller–Liste und wurde mit dem Heinrich&von–Kleist–Preis ausgezeichnet. 2010 erschien unter dem Titel „Schuld“ ein zweiter Band mit Stories.

Die Sprache kam mir zuerst eher schlicht vor, sodass ich das Buch zuerst wieder weglegen wollte. Das Buch zog mich dann aber doch in seinen Bann, weil es doch gut geschrieben ist, und weil die Vorstellung, dass die Geschichten echte Fälle sein sollen, für eine gewisse Faszination sorgt... Keine Ahnung, wie nahe die Erzählungen an echten Begebenheiten sind. Zum einen erzählt von Schirach Vorgeschichten und innere Beweggründe von Tätern, die unmöglich kennen kann, zum anderen müsste er ja echte Fälle seiner Klienten zur Unkenntlichkeit verändern... Alles in allem aber äußerst lesenswert.

Lieber Finder,

dieses Buch wurde nicht verloren, sondern absichtlich hinterlassen, um gefunden zu werden. Du kannst (musst aber nicht!) es lesen und dann wieder frei lassen, damit es seine Reise um die Welt fortsetzen kann.

Vielen Dank für Deinen Eintrag und viel Spaß mit dem Buch und vielleicht auch bei Bookcrossing!