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greenphaidros

From Braunschweig, Niedersachsen Germany
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Die Kurzfassung (für Eilige)

Seit frühester Kindheit passionierter Leser. Im Prinzip querbeet.

Meistgelesenes Buch (und immer wieder):
www.bookcrossing.com/---/book_-Zen-und-die-Kunst-ein-Motorrad-zu-warten-Robert-M.-Pirsig" target="blank">Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten (Robert Pirsig)

Was ich sonst noch empfehlen kann, findet ihr in der www.bookcrossing.com/---/statusfilter_3" target="blank">Permanent Collection.

Erklärung für Nicht-Bookcrosser:
Available = auf Anfrage verfügbare Bücher
Permanent Collection = meine Empfehlungen u. ständig in der Sammlung
Travelling = freigelassene, reisende Bücher
TBR = noch zu lesende Bücher

(Ende Kurzfassung)




Die Langfassung (Director`s Cut)

Meinem Lesebuch der ersten Klasse (Protagonisten: Peter, Ursula, der Hund Flocki, Vater und Mutter; Probe gefällig: 'Peter ruft Flocki; Peter ruft und ruft, Flocki kommt nicht.') folgten schnell komplexere Texte in Schreib- und Druckschrift, oft tierischen Inhalts wie 'Das große Hermann Löns Buch' oder 'Die lautlose Jagd' und Bände wie 'Tiere in Urwald und Wüste' ('Weißt du, dass der Löwe stehend 90 cm hoch ist ? Dass er beim Start eine Strecke von 90 Metern in 4 Sekunden hinter sich bringen kann ? Dass man Löwen und Tiger miteinander kreuzen kann ? Diese nennt man Tigonen.') aus der Reihe 'Bunter Kinder Kosmos', passend zu meinem ersten Berufswunsch 'Tierforscher'.


Eine weitere Leidenschaft verband mich mit der Reihe 'Illustrierte Weltgeschichte', speziell mit dem Band 'Das römische Reich' und in diesem mit der Doppelseite, auf der ein Bild einer Schlacht zwischen Hannibals Elefanten und den römischen Legionen zu sehen war ('Nur 26.000 von seinen 40.000 Männern waren lebend über die Alpen gekommen. Ihnen konnte Rom 770.000 Mann entgegenstellen. Die römischen Legionen waren dreißigmal stärker als die Karthager, doch Hannibal schlug sie mit seinen Elefanten ein um das andere Mal.'). Es erschien mir logisch, dass Hannibal siegen musste. Mir blieb ein Rätsel, warum die Römer keine Elefanten einsetzten, aber klar, die gab's halt nicht in Italien. Nun ja, ich an deren Stelle hätte welche gezüchtet. Aber da waren die Römer damals wohl nicht drauf gekommen. Verloren hat Hannibal dann doch noch nach 18 Jahren Aufenthalt in Italien. Nachschubprobleme und fehlende Unterstützung waren Schuld - so dicht vor dem Ziel! Doch Rom selbst war uneinnehmbar geblieben. Aber ohne diese Aktion hieße die Mayonnaise nicht Mayonnaise. Das ist kein Scherz, sondern ein ernsthaftes Rätsel für Hobbyhistoriker und Etymologen.

Wen die Hannibal-Thematik interessiert oder wer sich ansonsten für die Antike begeistern kann, dem empfehle ich die historisch sehr fundierten und spannenden Romane von Gisbert Haefs ('Hannibal', 'Hamilkars Garten', 'Alexander der Große' und 'Troja'). Sie richten sich allerdings eher an nicht allzu junge Leser.

Darüber hinaus faszinierten mich auch Sagen und Mythen wie 'Die Abenteuer des Herakles', 'Odysseus' oder 'Die Nibelungen' oder auch Bücher wie 'Die Schatzinsel' und 'Robinson Crusoe'.

Ziemlich früh kamen dann schon 'Wolfsblut' und 'Ruf der Wildnis' von Jack London. Das Erste, glaube ich, aus der Dorfbücherei. Das Zweite sollte mir wohl erst später geschenkt werden, aber ich fand es schon vorher im Schreibtisch meines Vaters. Mit 'Ruf der Wildnis' (die Stelle, an welcher der gutmütige Neufundländer - auch er hieß Flocki - von 'Spitz' umgeworfen und von der Meute der Huskies verschlungen wird) hätte ich dann fast den Vorlesewettbewerb in der fünften Klasse gewonnen, aber im Stechen mit einem fremden, unbekannten Text, bei gleicher Fehlerzahl, nach Abstimmung der Klasse, musste ich damals Andrea den Vortritt lassen. Ja ja, so etwas prägt sich tief ein.


Darauf folgte dann die große 'Karl May-Phase'. Ich komme auf 59 Bände, von denen ich die meisten innerhalb von drei bis vier Tagen verschlungen habe und deren Inhalt fast auswendig konnte. Mit einem Freund haben wir uns immer gegenseitig vorgelesen, beliebige Stellen ausgewählt, die Namen und Orte verändert (oft von der Wüste in den Wilden Westen verlegt) und es ist uns trotzdem immer gelungen, das Buch und den Handlungsstrang zu identifizieren. Ich hätte mich damals zu 'Der große Preis' mit Wim Thoelke (und Eberhard Gläser als Oberschiedsrichter) anmelden sollen. Mit dem Thema 'Karl May' hätte ich abräumen können. Zu der Zeit war dort gerade ein Kurt Schweigert (?) oder so ähnlich der Star mit dem Thema 'Die Säugetiere'. Ein Thema, bei dem ich dank des 'Bunten Kinder Kosmos' immerhin auch ganz gut mithalten konnte. Immer wieder gelang es mir, dem Champion vom heimischen Sofa aus Paroli zu bieten. Zurück zu Karl May. Mein erster Band war eine gekürzte Fassung der drei Winnetou-Bände in einem einzigen Band. Damals hatte ich irgend eine Kinderkrankheit und das Buch war geliehen. Ich verschlang es in kürzester Zeit ohne zu ahnen, dass es weit mehr davon gab. Etwas später bekam ich zum Geburtstag 'In den Schluchten des Balkan' geschenkt und meine Leidenschaft war entfacht. Bald jedoch merkte ich, daß dieser Band mitten aus den ersten sechs Bänden der gesammelten Werke gerissen war und ich las die Handlung erst einmal bis 'Der Schut' zuende und begann dann ab 'Durch die Wüste' mit den ersten drei Bänden. Wie alle war ich von Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abbul Abbas Ibn Hadschi Dawudh al Gossarah begeistert mit seiner Nilpferdpeitsche und seinem spärlichen Bartwuchs. Insgesamt haben mich die knapp 60 Bände, die ich gelesen habe, durch die Wüste, den Wilden Westen, das Erzgebirge, Persien, Ozeanien, Südafrika, Mexiko, Spanien, die Kordilleren, Ardistan und Dschinnistan etc. geführt. Und wenn mich damals etwas an der Teilung Deutschlands gestört hat, dann war es, dass man nicht in das von Karl May so vielgepriesene Erzgebirge fahren konnte oder zu seinem Geburtsort und der 'Villa Shatterhand'.


Doch - was ich nie für möglich gehalten hätte - auch diese Leidenschaft kühlte sich ab. Angeregt durch den Deutschunterricht (ja ja, so etwas gibt es !) folgte in der 8. Klasse eine kurze 'Perry Rhodan'-Phase. Eigentlich sollten in der Unterrichtseinheit 'Trivial-Literatur' die Mechanismen derartiger Romane aufgedeckt werden. Das Ergebnis war aber, dass es in unserer Klasse ca. zehn Perry Rhodan-Leser mehr gab als vorher. Der Deutschunterricht brachte aber auch den Kontakt zu ernsthafterer Literatur. Mit Kurzgeschichten konnte ich damals wenig anfangen. Auch heute noch neige ich mehr zum großen, episch großflächig aufgefächerten Roman. Man hat Zeit, sich an die Personen zu gewöhnen, man fiebert mit, man geht eine längerfristige Bindung ein, so dass man etwas trauert, wenn die Geschichte am Ende ist. In der Kurzgeschichte lernt man die Figuren kaum kennen, da ist schon wieder alles vorbei. Das mag sehr subjektiv geurteilt sein, aber jeder hat eben seine Lieblingsgattungen. Wahrscheinlich bin ich unbewusst noch immer stark von Karl May geprägt, dessen Handlungsstränge sich manchmal über fünf bis sechs Bände hinzogen. DAS war meine Welt. In der zehnten Klasse folgten dann etwas anspruchsvollere Sachen wie 'Homo Faber', den ich aber erst später zu schätzen gelernt habe (das mag natürlich auch an Julie Delpy liegen *grins*) von Max Frisch, dessen 'Stiller' mich immer noch fasziniert.

In der Oberstufe folgte dann mit Albee, Böll, Dürrenmatt, Orwell, Huxley, E.T.A. Hoffmann, etc. die typische Schul-Literatur. Und - eine sprachliche Begegnung der Dritten Art - Thomas Mann, der einzige Autor meiner Buchtipps mit gleich drei Titeln. Dazu viel Erich Fromm, wenn auch nicht zur Literatur gehörend und unheimlich viele Sachbücher politischen Inhalts (Nachrüstungsdebatte, Umweltpolitik, Wallraff-Reportagen etc). Parallel dazu verlief eine heftige Romanze mit Tolkiens 'Herr der Ringe' gefolgt von 'Das Simarillion' und 'Nachrichten aus Mittelerde'.


Während des Studiums und danach kam dann alles kreuz und quer. Es wurde in WGs, Bussen, Bahnen, auf Matratzen und in Hängematten alles mögliche verkostet. Viel stammte aus dem Bereich Philosophie, (meinem heimlichen dritten Hauptfach). Dort war der Einstieg die Erkenntnistheorie, speziell der radikale Konstruktivismus, gefolgt vom Existenzialismus (Sartre, Camus). Dazu jede Menge Belletristik. Immer wieder bin ich bei Thomas Mann hängen geblieben, dessen Werk vielschichtig und sprachlich unübertroffen ist. Er hat mich durch die Buddenbrooks zu Nietzsche und Schopenhauer geführt. Doch das Buch, das ich sicher am häufigsten gelesen habe, stammt aus der amerikanischen Literatur: www.bookcrossing.com/---/book_-Zen-und-die-Kunst-ein-Motorrad-zu-warten-Robert-M.-Pirsig" target="blank">Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten (Robert Pirsig). Weder bin ich Zen-Mönch noch besitze ich ein Motorrad, doch dieses Buch ist unheimlich faszinierend. Von den neueren amerikanischen Erzählern ist mir T.C. Boyle der Liebste. Spezielle Empfehlungen findet ihr in der www.bookcrossing.com/---/statusfilter_3" target="blank">Permanent Collection.


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