Maria mit der Wermutspflanze. Roman um die Havarie von Tschernobyl
by Wladimir Jaworiswski | Literature & Fiction | This book has not been rated.
ISBN: 3373003652 Global Overview for this book
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Marias fünf Kinder befinden sich im Frühjahr 1986 in Gorodischtscha, einem Dorf in der Nähe des Kernkraftwerkes Tschernobyl. Ein erschütternder Roman über das Reaktorunglück. En Appell an uns alle, im Umgang miteinander wie auch mit der Technik mehr Umsicht walten zu lassen.
Eigentlich mutet es makaber an, einen Roman um die Katastrophe von Tschernobyl zu schreiben, denn nichts, rein gar nichts erscheint in irgendeiner Form "wie im Roman". Dennoch halte ich dieses Buch (nach anfänglichen Schwierigkeiten) für äußerst gelungen.
Geschildert wird zunächst das Begräbnis des verstorbenen Großvaters und die damit zusammenhängenden Traditionen, die in Europa wenig gebräuchlich sind. Am neunten Tag nach der Beerdigung soll sich die Familie wieder versammeln und des Toten gedenken - dieser Termin fällt auf den 26. April 1986, auf den Tag, an dem sich die Havarie von Tschernobyl ereignet.
Was zunächst noch so positiv geschildert wird, die Fähigkeiten der Arbeiter, die Leistungen der Helden (!), die große Liebe zu den Kindern etc. macht nach dem Unglück vielen kritischen Stimmen Platz, die sich mit den Verantwortlichen und ihren Ausreden und Vertuschungsmanövern auseinandersetzen. Unbeschreiblich ist die Verzweiflung der Bevölkerung, die nach langem Zögern dann Hals über Kopf zwangsevakuiert wird, eine Aktion, die leidlich geordnet abläuft, aber immer die "großen Ziele" plaktativ heraushebt.
Kein leichter Roman, keine Unterhaltung, jedoch ein Zeitzeugnis, das die Realität schonungslos dokumentiert. Erstaunlich, dass dieser Roman bereits 1986/87 entstanden ist.
Gelesen im Rahmen der Lifetime-Challenge 1-Jahr-1-Buch (für die Ukraine) und der Challenge zum Abbau des Mt. TBR im Februar (Flora und Fauna)
Geschildert wird zunächst das Begräbnis des verstorbenen Großvaters und die damit zusammenhängenden Traditionen, die in Europa wenig gebräuchlich sind. Am neunten Tag nach der Beerdigung soll sich die Familie wieder versammeln und des Toten gedenken - dieser Termin fällt auf den 26. April 1986, auf den Tag, an dem sich die Havarie von Tschernobyl ereignet.
Was zunächst noch so positiv geschildert wird, die Fähigkeiten der Arbeiter, die Leistungen der Helden (!), die große Liebe zu den Kindern etc. macht nach dem Unglück vielen kritischen Stimmen Platz, die sich mit den Verantwortlichen und ihren Ausreden und Vertuschungsmanövern auseinandersetzen. Unbeschreiblich ist die Verzweiflung der Bevölkerung, die nach langem Zögern dann Hals über Kopf zwangsevakuiert wird, eine Aktion, die leidlich geordnet abläuft, aber immer die "großen Ziele" plaktativ heraushebt.
Kein leichter Roman, keine Unterhaltung, jedoch ein Zeitzeugnis, das die Realität schonungslos dokumentiert. Erstaunlich, dass dieser Roman bereits 1986/87 entstanden ist.
Gelesen im Rahmen der Lifetime-Challenge 1-Jahr-1-Buch (für die Ukraine) und der Challenge zum Abbau des Mt. TBR im Februar (Flora und Fauna)