Eine illustre Schar von Meisterdetektiven versammelt sich in Rom zum Kongreß des "Internationalen Forums zur Vervollständigung unvollendeter Werke in Musik und Literatur" - bestens organisiert durch einen jener omnipotenten japanischen Sponsoren. Sherlock Holmes und Dupin, Pater Brown und Maigret, Marlowe, Wolfe, Poirot & Co. - sie alle haben sich zum gemeinsamen Ziel gemacht, den faszinierendsten und meistdiskutierten Kriminalfall der Literaturgeschichte aufzudecken: "Das Geheimnis des Edwin Drood", das durch den plötzlichen Tod Charles Dickens' am 9. Juni 1870 ungelöst geblieben ist.

Drei Folgen dieses spannenden Romans waren bereits zu Lebzeiten des berühmten englischen Autors erschienen, drei weitere folten postum. Doch dabei blieb es - keine Notiz, kein Entwurf, keine noch so kleine Anmerkung verrät den Ausgang der Geschichte. Diese quälende Ungewißheit wirkt fast so, als habe Dickens selbst damit seine Leser herausfordern wollen: "Bitte sehr, ich habe euch einprägsame, unvergeßliche Charaktere geschaffen, habe deren Worte, Taten, Vorgehensweisen, Zwielichttigkeiten und Geheimnisse miteinander verknüpft. Ich habe euch das Provinzstädtchen mit seiner düsteren Kathedrale und seinem Friedhof ausgemalt, habe euch London mit seinen Nebelschwaden und Opiumhöhlen vorgegeben. Ihr seid bestens ausgerüstet und ganz nahe an die Wahrheit herangeführt - nun könnt ihr sie alleine herausfinden."

Alleine?

Bei einem so komplizierten Fall (an die zweihundert Lösungsvorschläge wurden bis heute angeboten) scheint es doch gescheiter, sich auf die Spezialisten zu verlassen, die sich - jeder mit ureigenem Erfahrungsschatz und subtilem Gespür - mit ihrer ganz persönlichen Methode ans Werk machen...

Und genau so ist dieser außergewöhnliche Roman "zu sechs Händen" entstanden, ein geniales "doppeltes Indizienregister", bei dem das "Geheimnis" von Charles Dickens und die "Ermittlung" von Fruttero & Lucentini auf raffinierteste Weise miteinander verwoben sind, sich entwickeln und ergänzen.

Ein neuer Coup de maitre des italienischen Autorenduos - Fruttero & Lucentini weisen sich damit wieder einmal als glänzende Unterhalter aus, aber auch als passionierte Kenner der englischen Literatur - von Shakespeare bis zum Krimi. Last not least rücken die beiden die frappierende Modernität des großen Dickens hier ins beste Rampenlicht

Gute Reise. Happy travelling. Bon voyage.



◾Wer gern liest, besitzt das Geheimnis, Stunden der Langeweile, die für niemanden ausbleiben, in Stunden des Vergnügens zu verwandeln.
- Montesquieu, Charles-Louis de

Vielen lieben Dank für das Zusenden des Buches :-)