Buchspende, Hardcover

1. Teil einer Trilogie

Auszug: "Hartershausen, den 28. Februar 1979

Lieber Michael,

Du hast mich bisher nur einige Male kurz gesehen, als ich Deine Großmutter besuchte. Um so mehr überraschte mich Dein langer Brief, den ich vor einer Woche erhielt.

Ich konnte und wollte ihn nicht postwendend beantworten, denn er hat mich tief bewegt. Er hat lebhafte Erinnerungen, schöne und schmerzliche, in mir wachgerufen. Er hat mich gezwungen, meine Einstellung zu einem solchen Vorhaben, wie Du es erwägst, grundsätzlich zu überdenken. Er hat mich gefreut - ja wirklich, er löste in mir eine große Freude darüber aus, daß Du - so jung Du noch bist - einen ganz eigenen Lebensstil verwirklichen willst, daß Du das Sein, nicht das Haben, das Ideelle, nicht das Materielle, kurz: eine neue Lebensqualität anstrebst.

Und nicht zuletzt hat mich Dein Brief mit Dankbarkeit erfüllt, weil Du nach meinen Erfahrungen fragst. Im allgemeinen könnt Ihr jungen Leute heute, in unserer schnellebigen Welt, kaum noch etwas mit unseren Erfahrungen anfangen, weil sie längst vom Fortschritt überrollt wurden und dadurch für Euch wertlos geworden sind. Aber da Du wohl offensichtlich vorhast, gegen den Strom zu schwimmen oder, besser gesagt, mitwirken willst, daß dieser Strom eine andere Richtung nehme, können Dir meine Erfahrungen, die einer Sechsundsiebzigjährigen, vielleicht doch dienlich sein, und ich will sie Dir daher gern übermitteln.

Um dies alles zu verarbeiten, habe ich ein paar Tage zeitlichen Abstand gebraucht. Ich hoffe, Du kannst das begreifen."

Hat meiner Mutter sehr gut gefallen.

Geht als Wunsch-RABCK nach Berlin. Viel Spaß beim Lesen!

Jetzt endlich kommt der Journaleintrag - vielen lieben Dank an Neckarhex, die mir das Buch auf Anfrage geschickt hat. Ich bin sehr interessiert an Erfahrungsberichten über alternatives Leben, Selbstversorgung und Ähnliches und lasse mich gern inspirieren in der Hoffnung, später selbst ähnlich zu leben, daher freue ich mich ganz besonders über dieses Buch. Ich bin schon sehr gespannt!

Es hat lange gedauert, aber soeben habe ich dieses wundervolle Buch zu Ende gelesen und ich bin wirklich sehr dankbar für die darin geschilderten Erfahrungen, die man so zum Teil doch eher selten präsentiert bekommt. Ich wußte auch irgendwie gar nicht, daß es schon in den zwanziger und dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts eine so starke Alternativbewegung gab - was für ein Jammer, daß sie nicht genug wirken konnte, bevor die politische Geschichte ihren Lauf anders nahm.
Ganz oben steht ja, daß dies der erste Teil einer Trilogie ist - den zweiten Teil habe ich gelesen (Fern von der Rosinkawiese) - nun frage ich mich, was der dritte Teil ist und würde den auch gern noch lesen.
Ich würde dieses Buch gern in meine private Sammlung über alternative Lebensentwürfe aufnehmen, bin aber jederzeit gern bereit, es zu verleihen.