Der Buchhändler aus Kabul. Eine Familiengeschichte
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Eigentlich ist Sultan Khan Ingenieur, aber er kann von Büchern nicht lassen. Ein Geschäft, das in Afghanistan durchaus seine Tücken hat: Wie treibt man in einem Land ohne Verlage seine Ware auf? Was tun, wenn bei den wechselden Vorlieben der Regime, wieder einmal verbotene Bücher in Flammen aufgehen? Und woher nimmt man den Esel, mit dem man die Raubdrucke über das Gebirge nach Pakistan schmuggelt?
Die junge Journalistin Asne Seierstad durfte auf Einladung des Familienoberhaupts fünf Monate lang im Hause der Khans wohnen und aus nächster Nähe den Alltag der islamischen Buchhändlerfamilie beobachten. Während dieser Zeit gewann sie einzigartige Einblicke in ein Land, über das wir viel zu wissen glauben, ohne es wirklich zu kennen.
302 Seiten
Die junge Journalistin Asne Seierstad durfte auf Einladung des Familienoberhaupts fünf Monate lang im Hause der Khans wohnen und aus nächster Nähe den Alltag der islamischen Buchhändlerfamilie beobachten. Während dieser Zeit gewann sie einzigartige Einblicke in ein Land, über das wir viel zu wissen glauben, ohne es wirklich zu kennen.
302 Seiten
BOOKRINGROUTE:
Harry-H
knittingcat
Runningmouse
Eprinzessin Schweiz
5kiana7 Schweiz
Chanchita
auweia
KYH
Urfin
und dann wieder zurück zu:
Komma
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und dann wieder zurück zu:
Komma
Journal Entry 3 by Komma at -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Bayern Germany on Sunday, July 19, 2009
Heute bei mir angekommen, ich bin ja soooo gespannt...
Dies ist ein sehr gutes Buch, finde ich.
Warum? Die Autorin versucht nicht zu agitieren, sie denunziert nicht, verfällt nicht in emotionale Ekstase. Und doch glaube ich ein aufrichtiges Engagement für das Land Afghanistan zu spüren.
Sie berichtet uns von einer relativ privilegierten afghanischen Familie - in D würde man vielleicht Mittelstand sagen, das ist jedoch kaum vergleichbar. Im ersten drittel des Buches geht es mehr um die allgemeinen Zustände in diesem, von Krieg und Besatzung gebeutelten Land. Der Patriarch ist ein aufgeklärter, gebildeter Mensch. Wohl auf sein wirtschaftliches Fortkommen bedacht aber immer auch patriotisch und kein religiöser Fanatiker. Trotzdem ist er eben das - der allmächtige Patriarch seiner Familie. Primitive brutale Handlungen kommen fast nicht vor, trotzdem sind die Frauen nahezu rechtlos. Klar tragen die Frauen am schwersten an der Last dieser Verhältnisse, aber die AutorIN vergisst auch nicht über Episoden des schwierigen Lebens, der Söhne zu berichten, die gerade nicht zum Liebling des Patriarchen taugen, zu berichten. Eine Art Urteil über diesen Buchhändler - Sultan Khan - oder gar eine Verurteilung nach unseren (westlichen) Maßstäben,findet nicht statt. Ich kann es kaum beschreiben, es ist keine Reportage oder Dokumentation ... ich lass es: man muss nicht Alles in Schubladen stecken!
Dieses Buch hat mir viel mehr gegeben als es verkürzte und politisch verbrähmte Berichte in unseren Medien je könnten.
Heute (29.07.09) auf die Post gebracht.
Warum? Die Autorin versucht nicht zu agitieren, sie denunziert nicht, verfällt nicht in emotionale Ekstase. Und doch glaube ich ein aufrichtiges Engagement für das Land Afghanistan zu spüren.
Sie berichtet uns von einer relativ privilegierten afghanischen Familie - in D würde man vielleicht Mittelstand sagen, das ist jedoch kaum vergleichbar. Im ersten drittel des Buches geht es mehr um die allgemeinen Zustände in diesem, von Krieg und Besatzung gebeutelten Land. Der Patriarch ist ein aufgeklärter, gebildeter Mensch. Wohl auf sein wirtschaftliches Fortkommen bedacht aber immer auch patriotisch und kein religiöser Fanatiker. Trotzdem ist er eben das - der allmächtige Patriarch seiner Familie. Primitive brutale Handlungen kommen fast nicht vor, trotzdem sind die Frauen nahezu rechtlos. Klar tragen die Frauen am schwersten an der Last dieser Verhältnisse, aber die AutorIN vergisst auch nicht über Episoden des schwierigen Lebens, der Söhne zu berichten, die gerade nicht zum Liebling des Patriarchen taugen, zu berichten. Eine Art Urteil über diesen Buchhändler - Sultan Khan - oder gar eine Verurteilung nach unseren (westlichen) Maßstäben,findet nicht statt. Ich kann es kaum beschreiben, es ist keine Reportage oder Dokumentation ... ich lass es: man muss nicht Alles in Schubladen stecken!
Dieses Buch hat mir viel mehr gegeben als es verkürzte und politisch verbrähmte Berichte in unseren Medien je könnten.
Heute (29.07.09) auf die Post gebracht.
Der Buchhändler ist wohlbehalten bei mir angekommen, vielen Dank! Möglicherweise dauert das Weiterschicken einen Moment länger, da bei mir akute Ringschwemme herrscht, aber ich beeile mich natürlich :)
Heute mit dem Postboten gekommen - danke fürs schicken!
Habe schon mal bei eprinzessin gefragt, wann sie wieder in D weilt - am 2. Advent besucht sie eine deutsche Adresse, an die ich das Buch dann weiterschicken und ein paar Kröten sparen kann ;o))
Habe schon mal bei eprinzessin gefragt, wann sie wieder in D weilt - am 2. Advent besucht sie eine deutsche Adresse, an die ich das Buch dann weiterschicken und ein paar Kröten sparen kann ;o))
Ich habe schon sehr viel aus und über Afghansitan gelesen (und die angrenzenden Länder), aber mit diesem Buch wurde ich einfach nicht richtig warm. Ich weiß nicht einmal, woran das lag - es war mir vielleicht zu distanziert, ich hatte immer das Gefühl, dass die Autorin einen Bericht schreibt in dem Gefühle nichts verloren haben. Aber einem Land wie Afghanistan kann man nicht ohne Gefühle begegnen, nach meiner kleinen Erfahrung nach sind Gefühle dort viel viel wichtiger als rationale Analysen.
Trotzdem lohnt es sich, das Buch zu lesen, denn es vermittelt einiges an Wissen, wenn auch nicht unbedingt Neues.
Trotzdem lohnt es sich, das Buch zu lesen, denn es vermittelt einiges an Wissen, wenn auch nicht unbedingt Neues.
Released 14 yrs ago (11/20/2009 UTC) at
CONTROLLED RELEASE NOTES:
CONTROLLED RELEASE NOTES:
Geht an die "deutsche Adresse" von Eprinzessin!
Geht an die "deutsche Adresse" von Eprinzessin!
Bin gerade bei meiner "deutschen Adresse". Ich frage meine Mutter immer, was in den Bookcrossing-Briefen drin ist und dieses Buch hat sie so angesprochen, dass sie es sich geschnappt hat. Sie hat mir hoch und heilig versprochen, dass sie es mir nächste Woche in die Schweiz schickt, denn sie möchte es gerne fertig lesen. Ich entschuldige mich für die Verzögerung.
19.12.09 Das Buch ist gestern bei mir angekommen und ich fange heute gleich mit lesen an.
19.12.09 Das Buch ist gestern bei mir angekommen und ich fange heute gleich mit lesen an.
Ich fand es angenehm, dass es keine richtige Hauptperson in dem Buch gab, sondern die Lebensweise vieler Personen beschrieben wurde. Das gibt einen umfassenderen Einblick in das Leben in Kabul.
5kiana7 möchte das Buch erst bei unserem nächsten Meet-up am 27. Januar überreicht bekommen, da sie vorher noch anderes lesen muss/möchte.
5kiana7 möchte das Buch erst bei unserem nächsten Meet-up am 27. Januar überreicht bekommen, da sie vorher noch anderes lesen muss/möchte.
ist plangemäss bei mir gelandet. vielen dank allen beteiligten ☺
20.2.10: ich habe eine freundin, die in zürich wohnt und vor gut 15 jahren mit ihrer familie aus afghanistan geflüchtet ist. nach der lektüre dieses buches, verstehe ich besser, warum sie sich von ihrem mann trennt. gewohnheiten, fixe ideen, gesellschaftliche tabus zu brechen sind manchen menschen einfach nicht möglich, auch wenn andere darunter zu leiden haben.
ich sehe da übrigens grosse parallelen zur römischkatholischen kirche.
ein für mich wertvolles buch.
20.2.10: ich habe eine freundin, die in zürich wohnt und vor gut 15 jahren mit ihrer familie aus afghanistan geflüchtet ist. nach der lektüre dieses buches, verstehe ich besser, warum sie sich von ihrem mann trennt. gewohnheiten, fixe ideen, gesellschaftliche tabus zu brechen sind manchen menschen einfach nicht möglich, auch wenn andere darunter zu leiden haben.
ich sehe da übrigens grosse parallelen zur römischkatholischen kirche.
ein für mich wertvolles buch.
Journal Entry 13 by 5kiana7 at By mail, A Bookring -- Controlled Releases on Wednesday, March 24, 2010
Released 14 yrs ago (3/25/2010 UTC) at By mail, A Bookring -- Controlled Releases
CONTROLLED RELEASE NOTES:
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auf dem weg nach münchen (chanchita war noch in urlaub)
auf dem weg nach münchen (chanchita war noch in urlaub)
Journal Entry 14 by Canchita from Kuala Lumpur, Federal Territory of Kuala Lumpur Malaysia on Tuesday, April 6, 2010
Kam am Donnerstag an und ich habe es gleich am Wochenende gelesen.
Ein schönes Buch. Mir hat die nüchterne Betrachtungsweise sehr gefallen. Interessant, dass es eine Familie zulässt, dass man so über sie schreibt. Das die Autorin mehr mit den Frauen mitgefühlt hat als mit den Männern hat man m.E. aber schon gemerkt.
Vielen Dank für diesen Ring.
Ein schönes Buch. Mir hat die nüchterne Betrachtungsweise sehr gefallen. Interessant, dass es eine Familie zulässt, dass man so über sie schreibt. Das die Autorin mehr mit den Frauen mitgefühlt hat als mit den Männern hat man m.E. aber schon gemerkt.
Vielen Dank für diesen Ring.
das Buch ist heute gut angekommen, muss aber noch ein bißchen warten, weil ich jetzt erstmal nach Amsterdam fahren werde :-)
Es gibt wirklich selten Bücher ,die mich so umhauen wie dieses !
Gerade dieser nüchtern-distanzierte Schreibstil half mir, diese Buch fertig zu lesen und nicht schon aufgebracht über die geschilderten Umstände wütend in die Ecke zu pfeffern. Ich bin sehr dankbar, eine realistische Einschätzung zu bekommen, mit der erschreckenden Erkenntnis, dass es noch Ewigkeiten dauern wird, bis sich dort etwas zu Gunsten der Frauen ändern wird. Beeindruckend war für mich auch die Beschreibung der Lebensumstände der jungen Männer,die auch in ihre Rollen gezwungen werden, ohne sich daraus befreien zu können. Wobei sie natürlich immer noch bessere Möglichkeiten als die Frauen haben. Manches Mal wünschte ich mir beim Lesen, es wäre ein Roman und ich würde jetzt ein gutes Ende erzählt bekommen,aber nein, die Autorin erspart ihren Lesern kaum ein Detail. Und genau diese akribisch geschilderten Beobachtungen machen diese ganze Lektüre so schrecklich wirklich ...
Ich betreue bei meiner Arbeit viele Familien aus Afghanistan, Pakistan, Irak etc und dieses Buch war mir hilfreicher zum Verständnis der familiären Umstände als alle Briefings,Dokumentationen etc.
Vielen Dank für diesen Ring!
Gerade dieser nüchtern-distanzierte Schreibstil half mir, diese Buch fertig zu lesen und nicht schon aufgebracht über die geschilderten Umstände wütend in die Ecke zu pfeffern. Ich bin sehr dankbar, eine realistische Einschätzung zu bekommen, mit der erschreckenden Erkenntnis, dass es noch Ewigkeiten dauern wird, bis sich dort etwas zu Gunsten der Frauen ändern wird. Beeindruckend war für mich auch die Beschreibung der Lebensumstände der jungen Männer,die auch in ihre Rollen gezwungen werden, ohne sich daraus befreien zu können. Wobei sie natürlich immer noch bessere Möglichkeiten als die Frauen haben. Manches Mal wünschte ich mir beim Lesen, es wäre ein Roman und ich würde jetzt ein gutes Ende erzählt bekommen,aber nein, die Autorin erspart ihren Lesern kaum ein Detail. Und genau diese akribisch geschilderten Beobachtungen machen diese ganze Lektüre so schrecklich wirklich ...
Ich betreue bei meiner Arbeit viele Familien aus Afghanistan, Pakistan, Irak etc und dieses Buch war mir hilfreicher zum Verständnis der familiären Umstände als alle Briefings,Dokumentationen etc.
Vielen Dank für diesen Ring!
Released 13 yrs ago (4/27/2010 UTC) at Siegburg, Nordrhein-Westfalen Germany
CONTROLLED RELEASE NOTES:
CONTROLLED RELEASE NOTES:
und *schwupp* geht ein unerwarteter Ring nach Siegburg, ich hoffe du findest Zeit zum Lesen ;-)
und *schwupp* geht ein unerwarteter Ring nach Siegburg, ich hoffe du findest Zeit zum Lesen ;-)
Das Buch ist jetzt bei mir angekommen.
Ich war ja erst gar nicht motiviert dieses Buch zu lesen.
Als ich mich angemeldt habe habe ich zwar gesehen, dass es kein Afghanischer Schriftsteller ist, aber als die PM mit der Adressanfrage kam, hatte ich das längst verdrängt. Somit war ich eigentlich auf ein Buch für de Länderchallenge eingestellt. Welch ein Ärger, dass es nicht zählt.
Dann aber habe ich es brav angefangen, ich kann einen Ring ja nicht ungelesen weiterschicken, und habe gedacht, na wenigstens kannst Du diese Buch mit gutem gewissen abbrechen, wenn es Dir nicht gefällt.
Was soll ich sagen: Ich bereue es nicht es gelesen zu haben.
Es hat genau das erfüllt, was meine ursprüngliche Intention bei der Anmeldung war:
ein etwas besseres Bild von Afghanistan und seinen Menschen zu bekommen. Die europäische Autorin kommt dabei meinem europäischen Gehirn entgegen: Ich brauchte mich nicht noch zusätzlich mit einem möglicherweise fremdartigen Schreibstil auseinanderzusetzten.
Ansonsten ist schon ziemlich alles gesagt worden.
Mir hat die nüchterne Darstellung gefallen, genauso wie die recht kurzen Kapitel, bei denen die "Hauptdarsteller" wechselten und dadurch verschiedene Facetten gezeigt wurden.
Grade dadurch merkt man oft die Aussichtslosigkeit, die zum einen in der finanziellen Abhängigkeit liegt, sehr viel mehr aber noch in der traditionellen. Und genau da liegt der Hauptunterschied zwischen den Kulturen und das Problem beim gegeseitigen Verstehen. Mir war es jedenfalls nicht so deutlich.
Abhängigkeiten gibt es bei uns auch, finanzielle vor allem, aber auch emotionale. Aber nicht in dieser Weise und nicht so umfassend...
Das Buch ist nun allerdings auch schon ein paar Jahre alt, Jahr eins nach den Taliban. Mich würde interessieren, ob sich inzwischen etwas geändert hat und wenn ja wie...
Adresse bei Urfin angefragt.
Als ich mich angemeldt habe habe ich zwar gesehen, dass es kein Afghanischer Schriftsteller ist, aber als die PM mit der Adressanfrage kam, hatte ich das längst verdrängt. Somit war ich eigentlich auf ein Buch für de Länderchallenge eingestellt. Welch ein Ärger, dass es nicht zählt.
Dann aber habe ich es brav angefangen, ich kann einen Ring ja nicht ungelesen weiterschicken, und habe gedacht, na wenigstens kannst Du diese Buch mit gutem gewissen abbrechen, wenn es Dir nicht gefällt.
Was soll ich sagen: Ich bereue es nicht es gelesen zu haben.
Es hat genau das erfüllt, was meine ursprüngliche Intention bei der Anmeldung war:
ein etwas besseres Bild von Afghanistan und seinen Menschen zu bekommen. Die europäische Autorin kommt dabei meinem europäischen Gehirn entgegen: Ich brauchte mich nicht noch zusätzlich mit einem möglicherweise fremdartigen Schreibstil auseinanderzusetzten.
Ansonsten ist schon ziemlich alles gesagt worden.
Mir hat die nüchterne Darstellung gefallen, genauso wie die recht kurzen Kapitel, bei denen die "Hauptdarsteller" wechselten und dadurch verschiedene Facetten gezeigt wurden.
Grade dadurch merkt man oft die Aussichtslosigkeit, die zum einen in der finanziellen Abhängigkeit liegt, sehr viel mehr aber noch in der traditionellen. Und genau da liegt der Hauptunterschied zwischen den Kulturen und das Problem beim gegeseitigen Verstehen. Mir war es jedenfalls nicht so deutlich.
Abhängigkeiten gibt es bei uns auch, finanzielle vor allem, aber auch emotionale. Aber nicht in dieser Weise und nicht so umfassend...
Das Buch ist nun allerdings auch schon ein paar Jahre alt, Jahr eins nach den Taliban. Mich würde interessieren, ob sich inzwischen etwas geändert hat und wenn ja wie...
Adresse bei Urfin angefragt.
Danke, das Buch über den Buchhändler kam letzte Woche wohlbehalten bei mir an.