Letzte Ausfahrt Brooklyn
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Aus Das Buch der 1000 Bücher (Harenberg Verlag)
In Einzelschicksalen und mit ungewohnter Deutlichkeit erzählt Hubert Selby von den Brutalitäten während eines Streiks 1952 im New Yorker Stadtteil Brooklyn.
Inhalt: Fünf Episoden und eine Coda sind dem gewalttätigen Alltag von Verlierern und Gestrandeten gewidmet: Die Trinkerei einer Gruppe Halbstarker endet in einer Prügelei mit der Polizei, der Transvestit Georgette stirbt durch einen Messerstich. Der junge Arbeiter Tommy feiert am gleichen Tag die Hochzeit mit seinem polnischen Mädchen sowie die Taufe ihres wenige Tage alten gemeinsamen Kindes. Dann verschwindet er mit einem Kumpel zur Motorradtour. Die 18-jährige Prostituierte Tralala, die ihre Freier von Komplizen ausrauben lässt, stirbt qualvoll nach einer Vergewaltigung durch betrunkene Soldaten. Arbeiterfunktionär Harry wird während des Streiks von Fabrik- und Gewerkschaftsführung gleichermaßen verraten. Er gibt seinen homosexuellen Neigungen nach und wird von Rowdies zusammengeschlagen.
Aufbau: Selby, im ruppigen Alltag auf den Straßen Brooklyns groß geworden, weiß, wovon er spricht. Der Titel seines Romans bezieht sich auf eine Straßenabzweigung, doch ist »exit« auch ein klinischer Ausdruck für Tod. In Schlaglichtern erzählt Selby vom Schicksal seiner Antihelden. Ihre Sprache ist so schmutzig wie die Gosse, in der sie leben. In die dokumentarische Schilderung der Tagesabläufe sind innerer Monolog, Fieberfantasien, Gesprächs- und Erinnerungsfetzen eingefügt. Seinem musikalischen Vorbild Ludwig van Beethoven (1770–1827) eifert Selby erzählerisch nach durch fünfsätzige Struktur und motivische Wiederholung. In der Coda werden alle Stränge wieder zusammengeführt. Die Streikepisode ist eine bittere Satire auf die unselige Allianz aus industriellen Profitgeiern, korrupten Gewerkschaftsfunktionären und chauvinistischen Angebern. Inmitten naturalistischer Dramatik beschwört Selby einen christlichen Humanismus, der dem Grauen die Liebe Gottes gegenüberstellt. Die Episode über die Hure Tralala beginnt mit dem biblischen Zitat: »Ich will aufstehen und in der Stadt umhergehen auf den Gassen und Straßen und suchen, den meine Seele liebt« (Salomo, 3, 2–3). Doch aus dem erbarmungslosen Milieu der Wohnsilos, Fabrikhallen, Transvestiten- und Soldatenspelunken gibt es keinen Ausweg: »Es währet vom Morgen bis an den Abend, so werden sie zerschlagen… (Hiob 4, 19–21).
Wirkung: Letzte Ausfahrt Brooklyn wurde 1967 in den USA wegen Obszönität für einige Monate verboten, in England und Italien stand das Buch jahrelang auf dem Index. Schriftstellerkollege Anthony R Burgess schrieb 1968 in einem Vorwort »Nun kann dieses ›aufrichtige und schreckliche Buch‹ seinen rechtmäßigen Platz einnehmen als eines der wichtigsten Werke unserer Zeit.« Berühmte Regisseure wie Stanley Kubrick und Brian de Palma gaben ihre Pläne wieder auf, den sperrigen Roman auf die Kinoleinwand zu übertragen. 1989 verfilmten Uli Edel und Produzent Bernd Eichinger schließlich den Stoff.
In Einzelschicksalen und mit ungewohnter Deutlichkeit erzählt Hubert Selby von den Brutalitäten während eines Streiks 1952 im New Yorker Stadtteil Brooklyn.
Inhalt: Fünf Episoden und eine Coda sind dem gewalttätigen Alltag von Verlierern und Gestrandeten gewidmet: Die Trinkerei einer Gruppe Halbstarker endet in einer Prügelei mit der Polizei, der Transvestit Georgette stirbt durch einen Messerstich. Der junge Arbeiter Tommy feiert am gleichen Tag die Hochzeit mit seinem polnischen Mädchen sowie die Taufe ihres wenige Tage alten gemeinsamen Kindes. Dann verschwindet er mit einem Kumpel zur Motorradtour. Die 18-jährige Prostituierte Tralala, die ihre Freier von Komplizen ausrauben lässt, stirbt qualvoll nach einer Vergewaltigung durch betrunkene Soldaten. Arbeiterfunktionär Harry wird während des Streiks von Fabrik- und Gewerkschaftsführung gleichermaßen verraten. Er gibt seinen homosexuellen Neigungen nach und wird von Rowdies zusammengeschlagen.
Aufbau: Selby, im ruppigen Alltag auf den Straßen Brooklyns groß geworden, weiß, wovon er spricht. Der Titel seines Romans bezieht sich auf eine Straßenabzweigung, doch ist »exit« auch ein klinischer Ausdruck für Tod. In Schlaglichtern erzählt Selby vom Schicksal seiner Antihelden. Ihre Sprache ist so schmutzig wie die Gosse, in der sie leben. In die dokumentarische Schilderung der Tagesabläufe sind innerer Monolog, Fieberfantasien, Gesprächs- und Erinnerungsfetzen eingefügt. Seinem musikalischen Vorbild Ludwig van Beethoven (1770–1827) eifert Selby erzählerisch nach durch fünfsätzige Struktur und motivische Wiederholung. In der Coda werden alle Stränge wieder zusammengeführt. Die Streikepisode ist eine bittere Satire auf die unselige Allianz aus industriellen Profitgeiern, korrupten Gewerkschaftsfunktionären und chauvinistischen Angebern. Inmitten naturalistischer Dramatik beschwört Selby einen christlichen Humanismus, der dem Grauen die Liebe Gottes gegenüberstellt. Die Episode über die Hure Tralala beginnt mit dem biblischen Zitat: »Ich will aufstehen und in der Stadt umhergehen auf den Gassen und Straßen und suchen, den meine Seele liebt« (Salomo, 3, 2–3). Doch aus dem erbarmungslosen Milieu der Wohnsilos, Fabrikhallen, Transvestiten- und Soldatenspelunken gibt es keinen Ausweg: »Es währet vom Morgen bis an den Abend, so werden sie zerschlagen… (Hiob 4, 19–21).
Wirkung: Letzte Ausfahrt Brooklyn wurde 1967 in den USA wegen Obszönität für einige Monate verboten, in England und Italien stand das Buch jahrelang auf dem Index. Schriftstellerkollege Anthony R Burgess schrieb 1968 in einem Vorwort »Nun kann dieses ›aufrichtige und schreckliche Buch‹ seinen rechtmäßigen Platz einnehmen als eines der wichtigsten Werke unserer Zeit.« Berühmte Regisseure wie Stanley Kubrick und Brian de Palma gaben ihre Pläne wieder auf, den sperrigen Roman auf die Kinoleinwand zu übertragen. 1989 verfilmten Uli Edel und Produzent Bernd Eichinger schließlich den Stoff.
Journal Entry 3 by ApoloniaX at Bookring/Bookray, -- By post or by hand/ in person -- Canada on Monday, June 29, 2009
Heute mit der Post angekommen, vielen Dank fürs Schicken!
Vor der Hälfte mit dem Lesen aufgehört. Ist nicht mein Geschmack
Vor der Hälfte mit dem Lesen aufgehört. Ist nicht mein Geschmack
Journal Entry 5 by Mel16 at -- Per Post geschickt / Persönlich weitergegeben --, Nordrhein-Westfalen Germany on Friday, August 21, 2009
Released 14 yrs ago (8/21/2009 UTC) at -- Per Post geschickt / Persönlich weitergegeben --, Nordrhein-Westfalen Germany
CONTROLLED RELEASE NOTES:
CONTROLLED RELEASE NOTES:
Mit der Post weiter an Mondstina geschickt
Mit der Post weiter an Mondstina geschickt
ein erfreulich dünnes Buch ;o) Danke fürs Schicken!
9.9.2009: Das Buch ist nicht angenehm zu lesen! Ich will die nachfolgenden Leser jetzt wirklich nicht entmutigen, aber manchmal musste ich mich zum Lesen zwingen.
Hier ein Zitat vom Klappentext:
"Hubert Selbys Zyklus von sechs Prosastücken ist eine Beschreibung menschlicher Höllen und ein Plädoyer zugleich. [...]
Das Buch- oberflächlich betrachtet ein Katarakt des Unrats, ein Wort- Stalaktit aus Mord, Brutalität und Perversion- ist ein moderner Klagegesang vom Menschenmüll, aufgefressen und ausgespien von dem Riesenkraken New York."
Das Traurige ist aber, dass es trotz seiner gut 40 Jahre die es auf dem Buckel hat, kaum an Aktualität verloren hat. Gerade deswegen ist es wohl auch auf der Liste gelandet.
Mein Tipp: durchhalten bis zum Schluss, auch wenns weh tut. Man lernt sein Leben wieder mit ganz anderen Augen zu betrachten!
die nächste Adresse hab ich schon, jetzt müsste ich nur noch wissen, wann die doofe Post offen hat...^^
9.9.2009: Das Buch ist nicht angenehm zu lesen! Ich will die nachfolgenden Leser jetzt wirklich nicht entmutigen, aber manchmal musste ich mich zum Lesen zwingen.
Hier ein Zitat vom Klappentext:
"Hubert Selbys Zyklus von sechs Prosastücken ist eine Beschreibung menschlicher Höllen und ein Plädoyer zugleich. [...]
Das Buch- oberflächlich betrachtet ein Katarakt des Unrats, ein Wort- Stalaktit aus Mord, Brutalität und Perversion- ist ein moderner Klagegesang vom Menschenmüll, aufgefressen und ausgespien von dem Riesenkraken New York."
Das Traurige ist aber, dass es trotz seiner gut 40 Jahre die es auf dem Buckel hat, kaum an Aktualität verloren hat. Gerade deswegen ist es wohl auch auf der Liste gelandet.
Mein Tipp: durchhalten bis zum Schluss, auch wenns weh tut. Man lernt sein Leben wieder mit ganz anderen Augen zu betrachten!
die nächste Adresse hab ich schon, jetzt müsste ich nur noch wissen, wann die doofe Post offen hat...^^
Journal Entry 7 by rotewoelfin from Stuttgart, Baden-Württemberg Germany on Tuesday, September 29, 2009
War heute bei der Packstationriesenlieferung dabei ;)
Journal Entry 8 by rotewoelfin from Stuttgart, Baden-Württemberg Germany on Sunday, December 20, 2009
Definitiv kein einfacher Stoff - aber durchaus ein Buch, das einem mal wieder vor Augen führen kann, wie gut man es hat - und wie viel Menschen geholfen werden müsste... Und wie furchtbar Menschen zueinander sein können...
Wird beim nächsten MeetUp an Dani weitergegeben.
Wird beim nächsten MeetUp an Dani weitergegeben.
Journal Entry 9 by Dani75 from -- irgendwo in Baden-Württemberg, Baden-Württemberg Germany on Friday, December 25, 2009
Von diesem Buch hab ich schon so einiges gehört deshalb bin ich richtig gespannt darauf!
Journal Entry 10 by Dani75 from -- irgendwo in Baden-Württemberg, Baden-Württemberg Germany on Friday, February 19, 2010
Mir ging es wie Mondstina, ich musste das Buch öfter mal zur Seite legen und eine kleine Verschnaufpause einlegen, denn angenehm zu lesen ist es wirklich nicht. Aber es lohnt sich tatsächlich bis zum Schluß durchzuhalten.
Journal Entry 11 by Dani75 at -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Baden-Württemberg Germany on Friday, February 19, 2010
Released 14 yrs ago (2/19/2010 UTC) at -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Baden-Württemberg Germany
CONTROLLED RELEASE NOTES:
CONTROLLED RELEASE NOTES:
Seit eben per Post auf dem Weg zu Wasserfall!
Seit eben per Post auf dem Weg zu Wasserfall!
Journal Entry 12 by Wasserfall from Wien Bezirk 12 - Meidling, Wien Austria on Saturday, February 20, 2010
Und eben konnte ich es bei Schneegestöber aus der Packstation befreien. Jetzt bin ich zu Hause und die Sonne scheint. Blödes Wetter.
Journal Entry 13 by Wasserfall at Kirchheim unter Teck, Baden-Württemberg Germany on Saturday, June 26, 2010
Mein erster spontaner Gedanke nachdem ich das Buch letzte Nacht ausgelesen habe: was für eine Ansammlung von Arschlöchern! Das Erschreckende: man glaubt Hubert Selby jedes einzelne Wort. Besonders brilliant von Sprache und Aufbau finde ich den letzten Teil ("Coda") - ein beindruckendes Stück von Kaltherzigkeit, Brutalität und Einsamkeit.
Die Adresse von Chaotica habe ich schon angefragt, also macht sich das Buch (nach dem Duschen) auf die Weiterreise.
Die Adresse von Chaotica habe ich schon angefragt, also macht sich das Buch (nach dem Duschen) auf die Weiterreise.
Angekommen und zu den anderen 1000-Bücher-Büchern zu baldigem Lesen gestellt.
Vielen Dank!
Vielen Dank!