Im Zentrum des 1937 spielenden Romans steht die Flucht von sieben Häftlingen aus einem deutschen Konzentrationslager. Sechs der Häftlinge werden im Lauf der sieben Tage umspannenden Handlung zu Tode gejagt oder gefangen. Im Lager stellt der KZ-Kommandant die Opfer an eigens errichteten »Kreuzen« zur Schau. Nur die Hauptfigur Georg Heisler, der siebte Flüchtling, kann den Verfolgern entkommen. Die Flucht ins Ausland gelingt dank der Hilfe von Freunden, Familienmitgliedern und Zufallsbekanntschaften, deren Lebensumstände und Beweggründe – wie die der Häscher und Mitläufer des Regimes – in zahlreichen mit der Rahmenhandlung verwobenen Episoden mitgeteilt werden. Widerstand und Zivilcourage führen dazu, dass das siebte, für Heisler bestimmte Kreuz am Ende leer bleibt und zu einem Symbol der Hoffnung auf Frieden und Gerechtigkeit wird.

"Das siebte Kreuz" gehört zu den international erfolgreichsten, früh in viele Sprachen übersetzten Bestsellern der Exilliteratur. Nach 1945 trug der viel gelesene, in Ost und West kontrovers diskutierte Roman zur Aufklärung über den Nationalsozialismus und seine Ursachen bei.

Doppelexemplar; kommt in die BookBox Verbrannte Dichter.

Aus der Bookbox "Verbrannte Dichter" von carbonella entnommen.

Platzhalter, da ich das Buch gerade in einer anderen Version lese und sich die Gelegenheit ergibt, es heute mit nach Berlin zu nehmen.

Edit 18.8.2020:
Dieses Buch muss man gelesen haben!!! Ich habe es in den letzten Tagen geradezu verschlungen. Allerdings nicht in dieser registrierten Ausgabe, da bei dieser die Seiten schon etwas vergilbt und die Schrift sehr klein ist, was das Lesen sehr erschwert hätte. So leistete ich mir eine ebook-Version mit dem zugehörigen Hörbuch und konnte dabei dann wechseln.
Die Geschichte um Georg Heisler - Goldoni hat den Inhalt schon kurz wiedergegeben - beeinhaltet so viel menschliches, aber auch unmenschliches. Unmenschlich sind die Methoden der SS und der Gestapo in ihren Verhören; überaus menschlich die Reaktionen und Handlungen vieler Personen im Kreis um Georg. Als Kind und Jugendlicher hatte er eher oberflächliche und flüchtige Freundschaften. Diese Freunde sind es aber nun, die ihm, trotz aller Gefahren für sich und ihre Familien, zur Flucht verhelfen.
Der letzte Satz im Buch ist sehr prägnant: "Wir fühlten alle, wie tief und furchtbar die äußeren Mächte in den Menschen hineingreifen können, bis in sein Innerstes, aber wir fühlten auch, dass es im Innersten etwas gab, was unangreifbar war und unverletzbar."

Anna Seghers gehört zu den Autoren, deren Werke ab dem 10. Mai 1933 von den Nationalsozialisten verbrannt und verfemt wurden. Sie selbst musste Deutschland schon 1933 verlassen. Den Roman, bei dem mir übrigens auch der Lokalkolorit sehr gefallen hat, schrieb sie 1937 bis 1939 im Exil. 1947 kehrte sie nach Berlin zurück.

Viel Freude dem Finder an dem Buch! Dir, liebes Buch, eine gute Reise und lass mal von dir hören!