Ein Winter in Hakkari
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Autor:
Ferit Edgü, *24.2.1936 in Istanbul, gehört zu den literarischen Vertretern der städtischen experimentellen Literatur der Türkei. Der in der Metropole Istanbul aufgewachsene Edgü ging nach dem Studium der Malerei 1959 nach Paris und kehrte erst 1964 in seine Heimat zurück, um dort seinen Militärersatzdienst zu absolvieren. Er wurde als Lehrer in das Dorf Pikanis in die ostanatolische Provinz Hakkari geschickt, wo er ein Jahr blieb. Anschließend arbeitete er in Istanbul als Werbetexter, führte eine Galerie und einen Verlag. Er veröffentlichte mehrere Romane, darunter Jemand (1976) und Ein Winter in Hakkari (1977) sowie zahlreiche Sammlungen mit Kurzgeschichten.
Vom Mount Everest zum Brocken: Bergabbau-Challenge 2011 (Übersicht)
Februar: Lies mindestens ein Buch, das in einem anderen Kulturkreis spielt oder sich inhaltlich mit einem anderen Kulturkreis befasst.
=> Türkei, islamischer Kulturkreis (nach der Definition in Wikipedia)
Ein Buch, das so gar nicht hielt, was ich mich darunter vorgestellt hatte. Und das ist ausnahmsweise einmal etwas positives!
Erwartet hatte ich eines dieser "traurigen" Bücher über Verbannung, Bestrafung - und Langeweile. Bekommen habe ich ein Buch, das sich gar nicht so richtig einordnen lässt. Es ist zum Teil eine Art Tagebuch, zum Teil ähnelt es Gedankennotizen und zum Teil kommt es Lyrisch daher. Hört sich komisch an, liest sich aber erstaunlich gut.
Bei der Handlung wird man nicht ganz schlau daraus, wer der Ich-Erzähler eigentlich ist und wie er nach Hakkari gekommen ist. Er selbst erinnert sich angeblich auch nicht.
Auch dass hört sich wieder nach einem Buch an, das ich eigentlich nicht so mag.
Und dennoch - das Buch hatte einen richtigen Drive und Antrieb. Ich mochte es kaum aus den Händen legen. Und - ich weiss nach wie vor nicht genau, warum eigentlich.
Und grade deshlab erhält es dann auch 9 Punkte.
Released 12 yrs ago (3/9/2012 UTC) at Siegburg, Nordrhein-Westfalen Germany
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Geistige Notiz: Reist nach dem Lesen zu RoseOfDarkness.
Mir ging es ähnlich wie KYH - ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen, aber ich habe absolut keine Ahnung, wieso. Eines ist sicher: dies ist ein wirklich spezielles Buch, nichts für jedermann und auch keine leichte Kost. Trotzdem kann man wunderbar darin versinken. Man muss sich einfach darauf einlassen und sich vom Fluss der Worte mitreißen lassen, denn es wird stellenweise schon recht lyrisch und philosophisch. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich das Buch wirklich verstanden habe...
Released 11 yrs ago (5/22/2012 UTC) at Wishlist Tag Game, By Mail/Post/Courier -- Controlled Releases
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"Ich sagte es schon, nicht wahr, mein Boot schlug an die
Klippen und ging unter. Und ich fand mich hier.
Ich sagte es schon, nicht wahr, diese Klippen stehen
nicht am heißen Küstensand, sondern dort, wo ihre
Spitzen in die Wolken stechen.
Als ich zu mir kam, fragte ich die Menschen um mich
nach dem Meer und nach der Besatzung."
Erzählt wird die Geschichte eines Lehrers, der in den Südosten der Türkei versetzt wird. Er soll dort als Lehrer arbeiten. So reist er an die irakisch-iranische Grenze. Und spricht mit den Kindern in seiner Klasse Türkisch, was sie nicht verstehen, weil sie nur Kurdisch können. Es ist die Art, wie er seine Fremdheit gegenueber diesen Kindern beschreibt, und wie er sich mit den Menschen im Dorf unterhält, die diesem Buch einen traurigen, rührigen Zug verleihen.
Dann kommt der Winter. Und diese Beschreibung, wie der Winter in einer unbarmherzigen Art und Weise das Dorf heimsucht, macht das Buch sehr wertvoll. Natürlich war dieses Buch, als es in den 70er Jahren herauskam, auch eine schonungslose Beschreibung, wie rückständig die Gegend dort gewesen ist (und wahrscheinlich noch ist).
Damit hat Ferit Edgü ein Tabu der Türkei gebrochen. Er beschreibt die kurdische Bevölkerung mit ihrer eigenen Sprache und Kultur, mit ihrer Lebensweise und ihren Bräuchen. Und er beschreibt ihre Armut, ihre Unterentwicklung und Ihre Traurigkeit. Aber dies ist kein politisches Propagandabuch, sondern Erinnerungen, die Edgü dort in dieser Gegend gemacht hat.
...wenige Bücher haben mich so gefangen, wie Edgüs Buch.
Released 11 yrs ago (10/29/2012 UTC) at A BookCrosser, A Bookcrossing member -- Controlled Releases
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Es wäre gut Bücher kaufen, wenn man die Zeit, sie zu lesen, mitkaufen könnte.
(Arthur Schopenhauer)
Es gibt jetzt eine Öffentliche Bookcrossing Zone in Baruth - auch von dort können kostenlos Bücher mitgenommen werden
OBCZ-Sporthalle
Januar 2013:
Ich habe mich schwer getan mit diesem Buch. Vielleicht auch: Falsches Buch zum falschen Zeitpunkt. Die kurzen fast statementartigen Kapitel haben für mich die Suche nach dem roten Faden nicht leichter gemacht.
Ich wünsche Dir interessante Lesestunden. Wenn Du es gelesen hast, frag doch bitte kaktus1806, ob sie es noch mag. Sie hat es auf ihrer wishlist.
Mal sehen, ob ich schaffe es noch zu lesen, während das Wetter noch so passend ist.
Ja und es hat nur ein Wochenende gebraucht um es zu tun.
Es ist ein zauberhaftes Buch - oder surrealistisch? Ich denke, daß jede/r etwas anderes in diesem Buch finden wird und dass es genau darum geht. Und ich denke, daß dies ein Buch ist, welches ich in 20-30 Jahren gerne noch einmal lesen würde, weil ich davon überzeugt bin, daß es dann wieder anderes wirken wird. Wenn man sich drauf einlassen möchte/kann dann ist es ein tolles Buch. Wenn man etwas handfestes sucht, harte Fakten, ist man hier falsch.
Darf heute erst mal zum Meetup zu anderen 1000-Bücher-Leserinnen, ehe es zu Kaktus 1806 weiterreisen darf.
Released 11 yrs ago (2/25/2013 UTC) at Stuttgart, Baden-Württemberg Germany
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Viel Spaß beim Lesen dieses Buches.
Über einen Eintrag hier würde ich mich sehr freuen!
Ich fand es toll, und ich finde, es verdient noch eine ganze Reihe Nachleser.
Damit möglichst viele etwas davon haben wird ein Ray draus:
1. longmansworld
2. Mondstina
3. reclam-lover
4. Kasimar
5. Kaktus1806
6. Sandra-Sabine
7. rotewoelfin
8. Dani75
9. birgit2604
Vielen Dank
Danke
9.5.2013: Zu Beginn gefielen mir die Sprache und Atmosphäre des Buches sehr gut, aber irgendwann fand ich es nur noch anstrengend und hab es nicht verstanden.
Schwer zu sagen, wie ich das Buch fand, aber das ging offenbar vielen so. Einerseits spiegelt es trotz seines fragmentarischen Charakters sehr deutlich wider, was der Protagonist in diesem Winter empfunden, gedacht oder auch nur geträumt hat. Andererseits empfand ich den brüchigen Gedankenstil in der Mitte zu konstruiert und gewollt "anspruchsvoll", um wirklich authentisch zu wirken.
Released 10 yrs ago (5/16/2013 UTC) at Stuttgart, Baden-Württemberg Germany
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Insgesamt hätte die Grundidee sicher viel zu bieten, vor allem am Anfang wurde noch Spannung aufgebaut, so dass man sich als Leser fragte, wohin es wohl gehen wird, aber das nimmt immer mehr ab. Etwa ab der Mitte des Buches las ich nur, um es zu Ende zu bringen und war doch recht enttäuscht, dass die Erzählung so viele inhaltliche Lücken aufweist.
Am Besten gefielen mir noch die beiden Gedichte zur Einleitung.
Ich fand das Buch nicht ganz so schlecht zumindest im Vergleich zu anderen 1000 Bücher Büchern. Der Anfang war sogar sehr gut zu lesen und noch relativ greifbar. Leider wurde es immer abstrakter und verworrener, für mich blieb fraglich, wie er sich immer doch so toll verständigen konnte, das er fast alles bekam was er wollte etc. Mir hätte wahrscheinlich eine reine Beschreibung seiner Erlebnisse besser zugesagt. Jetzt bin ich mal gespannt, wie man das als Film umgesetzt hat.
Das Buch hat was, definitiv!
Edit 24.06.2013:
Ja hmm... was soll ich jetzt schreiben? Ich kann das Buch sehr schwer bewerten, da es doch recht merkwürdig und befremdlich war. Weder war es wirklich schlecht, noch wirklich gut. Jedesmal, wenn ich gedacht habe "Ahhhhhh, jetzt!" stand ich zwei, drei Sätze später wieder vor einem Trümmerhaufen der Gedanken.
Mir hat bei dem Buch weniger der "rote Faden" gefehlt, als mehr ein paar mehr Informationen. Am Ende bleiben doch noch ein paar Fragen, die ich gerne beantwortet gehabt hätte. Andererseits wird es genau darum gehen, zwischen den Zeilen lesen und das Ende selbst verstehen. Ob ich die Geschichte - den Sinn - begriffen habe, dessen bin ich mir ehrlich gesagt nicht sicher, aber ich denke ich habe doch etwas für mich herausgefunden.
Einen Satz muss ich zitieren, dieser hat mich beeindruckt:
"Hätte der Mensch es fertiggebracht, sich selbst zu genügen, hätte er ein wichtiges Problem gelöst."
1Jahr = 1 Land - Challenge für die Türkei
Und natürlich die:
Released 10 yrs ago (6/26/2013 UTC) at Neckarsulm, Baden-Württemberg Germany
CONTROLLED RELEASE NOTES:
Viel Spaß mit dem Buch!
Ich hatte völlig verdrängt, dass es sich um einen Ray handelt. Dani und Birgit haben das Buch mittlerweile, daher darf es jetzt beim nächsten 1000er Treffen weiter reisen.