Verführung: Ein Freud-Krimi
Registered by rem_EXW-205952 on 1/25/2009
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„Es ist mir wirklich peinlich, aber ich kann mich nicht mehr erinnern, warum ich meinen Mann umgebracht habe.“
Schöner erster Satz. Im Großen und Ganzen ist es ein recht netter Krimi, streckenweise sehr spannend und gut lesbar, aber auch einer mit großen Schwächen. Da es sich aber um einen Erstling handelt, rechne ich bei Gildiner noch mit wesentlichen Verbesserungen. Sie hat zweifelsohne Potential. Das Lektorat hätte hier auf jeden Fall stärker eingreifen müssen. Knapp über 500 Seiten, ca 200 hätte man sicher problemlos streichen können, und es hätte dem Buch gut getan. Gelegentlich schweift die Autorin zu sehr ab und langweilt damit. Die Figuren sind zwar prinzipiell sehr hübsch angelegt, verfallen dann aber gelegentlich doch in entbehrliche Schemata: warum zB wird Kate immer als kühl dargestellt und dann doch eine derart kitschige Erklärung für den Mord an ihrem Mann gegeben?
Freud, Darwin und Wien – das hat mich verlockt. Wien kommt allerdings nur sehr kurz vor, obwohl der Klappentext anderes verheißt. Und der Fehler, dass es beim „Demel“ Ober gibt, ist zwar unerheblich, tut aber doch weh und wäre vermeidbar gewesen.
Also kein Wien-Krimi.
Was ist mit Freud und Darwin? Diese beiden sind wirklich handlungsrelevant. Das Problem liegt anderswo: Gildiner hat – wie sie gleich im Vorwort bekennt – historische Tatsachen geändert. Anna Freud lässt sie zB länger leben (und macht sie gleich zu ihrer Mörderin.). Das ist in einem Roman selbstverständlich zulässig, aber wozu dann die langen Exkurse über Freuds und Darwins Theorien? Hier wird es schwierig, denn dem durchschnittlichen Leser (ich habe eben in der Schule von Freud und Darwin gehört, aber nicht ihre Werke gelesen) ist nicht klar, wo die Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit liegen. Hat Freud das wirklich getan, hat Darwin diese Briefe (so oder so ähnlich) wirklich geschrieben? Ungefähr kann ich mir`s schon denken, aber es bleibt verwirrend.
Fazit: zwischendurch wollte ich schon aufhören, war dann aber doch zu neugierig. Es gibt viele Renzensionen im Netz, aber ich habe den Eindruck, die meisten haben nicht mal bis zur Hälfte gelesen. Hier drei der ausführlicheren Besprechungen:
Krimi-Couch
Literaturkritik
Hinternet
Schöner erster Satz. Im Großen und Ganzen ist es ein recht netter Krimi, streckenweise sehr spannend und gut lesbar, aber auch einer mit großen Schwächen. Da es sich aber um einen Erstling handelt, rechne ich bei Gildiner noch mit wesentlichen Verbesserungen. Sie hat zweifelsohne Potential. Das Lektorat hätte hier auf jeden Fall stärker eingreifen müssen. Knapp über 500 Seiten, ca 200 hätte man sicher problemlos streichen können, und es hätte dem Buch gut getan. Gelegentlich schweift die Autorin zu sehr ab und langweilt damit. Die Figuren sind zwar prinzipiell sehr hübsch angelegt, verfallen dann aber gelegentlich doch in entbehrliche Schemata: warum zB wird Kate immer als kühl dargestellt und dann doch eine derart kitschige Erklärung für den Mord an ihrem Mann gegeben?
Freud, Darwin und Wien – das hat mich verlockt. Wien kommt allerdings nur sehr kurz vor, obwohl der Klappentext anderes verheißt. Und der Fehler, dass es beim „Demel“ Ober gibt, ist zwar unerheblich, tut aber doch weh und wäre vermeidbar gewesen.
Also kein Wien-Krimi.
Was ist mit Freud und Darwin? Diese beiden sind wirklich handlungsrelevant. Das Problem liegt anderswo: Gildiner hat – wie sie gleich im Vorwort bekennt – historische Tatsachen geändert. Anna Freud lässt sie zB länger leben (und macht sie gleich zu ihrer Mörderin.). Das ist in einem Roman selbstverständlich zulässig, aber wozu dann die langen Exkurse über Freuds und Darwins Theorien? Hier wird es schwierig, denn dem durchschnittlichen Leser (ich habe eben in der Schule von Freud und Darwin gehört, aber nicht ihre Werke gelesen) ist nicht klar, wo die Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit liegen. Hat Freud das wirklich getan, hat Darwin diese Briefe (so oder so ähnlich) wirklich geschrieben? Ungefähr kann ich mir`s schon denken, aber es bleibt verwirrend.
Fazit: zwischendurch wollte ich schon aufhören, war dann aber doch zu neugierig. Es gibt viele Renzensionen im Netz, aber ich habe den Eindruck, die meisten haben nicht mal bis zur Hälfte gelesen. Hier drei der ausführlicheren Besprechungen:
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Journal Entry 2 by rem_EXW-205952 at -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Wien Austria on Thursday, March 19, 2009
Released 15 yrs ago (3/19/2009 UTC) at -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Wien Austria
CONTROLLED RELEASE NOTES:
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Für das Meetup zu Pfingsten an das Orga-Team
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Journal Entry 3 by Wiener-Crosser from not specified, not specified not specified on Thursday, March 26, 2009
Wird hier für das BC-Treffen Pfingsten eingesammelt...