Mögen Sie es düster? Ertragen Sie es, wenn sich aus einer fröhlichen, Drogen konsumierenden und wild durcheinander schlafenden Studenten-WG in Edinburgh ein ebenso schauriges wie banales Drama entspinnt, das das Leben von fünf, wenn nicht sechs Menschen zerstört? Das Ganze spannend und schlüssig erzählt, zudem den Nerv der späten 90er treffend? Dann haben Sie hier das schöne Gattungsexemplar eines literarischen Thrillers.

Schon zu Anfang erfährt man, dass alles schlecht ausgehen wird: Zwar geborgen in einer intakten, wohlhabenden, liberalen Familie, aber mit einem seltsam fremden Baby, um das man sich kümmert, ist die Stimmung von Schmerz und Trauer geprägt. Wie lautet die Geschichte dieses Babys? Juliet Porteus, die Icherzählerin des Romans, versucht sie nach Kräften wiederzugeben.

Und es stellt sich heraus, dass es den Künstlertypen, gegen die sich Juliet als die "Ruhige, die Phlegmatische und Pragmatische in einer ansonsten lärmenden, quirlig-optimistischen und romantischen Familie" von Anfang an behaupten muss, irgendwie gelungen ist, sie in den Griff zu kriegen und zu ruinieren. Allen voran die Schauspielerin und Dramenkönigin Kerry, die eines Tages in die WG einzieht und Juliets Geliebte wird.

Kerrys Verhalten wird von Mal zu Mal mysteriöser, und als eines Tages eine Leiche vor der Wohnungstür liegt, ein Freund Selbstmord begeht und Kerry spurlos verschwindet, bricht Juliet nach und nach zusammen. Alles dreht sich für sie nur noch darum, herauszufinden, was in Wahrheit damals geschehen ist. Aber die Wahrheit beschert ihr keinen Frieden. Gibt es sie überhaupt? Es gibt sie. Mord schafft Fakten.

CONTROLLED RELEASE NOTES:

Unterwegs als Rabck der Woche 53/1
Bitte entschuldige die Verspätung.
Viel Spaß beim Lesen!

Danke für den RABCK der Woche!