Im Wald der Fiktionen. Sechs Streifzüge durch die Literatur

Registered by erinacea of Friedrichshain, Berlin Germany on 6/21/2007
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Journal Entry 1 by erinacea from Friedrichshain, Berlin Germany on Thursday, June 21, 2007
Klappentext:
Gibt es den unvoreingenommenen Leser? Von den Märchen über die großen Romane der Weltliteratur bis zu den Krimis untersucht Umberto Eco scharfsinnig und inspirierend die Frage nach den Bedingungen des Lesens.

Was wir lesen, wenn wir lesen

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Journal Entry 2 by erinacea from Friedrichshain, Berlin Germany on Thursday, July 19, 2007
Hmm, vorletzten Dienstag auf dem Arbeitsamt gelesen und dann zu Hause beendet. Beim Lesen fiel mir dann auf, dass ich es doch schon mal soweit (zumindest quer-) gelesen habe, dass der Inhalt mir doch sehr bekannt vorkam.

Zusammengefasst sind hier die sechs Vorlesungen, die Eco 1992-93 als Gastreferent in Harvard hielt (siehe Wikipedia).

Es geht um Bücher, um Literatur und darum, wie man sie lesen soll. Eco postuliert den Modell-Leser wie den Modell-Autor, die sich beim und durch das Lesen bzw. Schreiben den jeweils anderen erschaffen, z.B. sollte der Modell-Leser (meint Eco) sich auf eine Geschichte vor allem einlassen und weniger darauf erpicht sein, sie zu analysieren oder ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. (Ich frage mich, was er vom "Harry Potter"-Hype hält. Wahrscheinlich eher wenig.)
Außerdem gleicht laut Eco jede Geschichte einem Wald, den man auf viele unterschiedliche Weisen durchlaufen kann, so dass jeder Leser seine eigene Interpretationsweise finden kann, mal auf breit ausgelatschten Wegen, mal querfeldein durch die Böschung. Neues zu entdecken gibt es bei jedem neuen Lesen und hinter jedem Baum, zumindest bei "guter" Literatur.

Immer wieder greift Eco eine Erzählung von Gérard de Nerval auf, Sylvie, die ich nicht kenne und von der ich noch nie gehört habe. Ich habe ehrlich versucht, die entsprechenden Kapitel zu lesen, aber bei einer derart ausführlichen Analyse scheitert das Verständnis ohne Texthintergrund zwangsläufig. Auch sonst bleibt mir durch Ecos Ausdrucksweise vieles unverständlich oder verschwommen, und so fand ich jene Passagen am interessantesten, in denen er auf allgemein verständliche literarische Mittel (wie Raffung und Zeitlupe, oder bewusste Bestätigung/Frustration der Erwartungen des Lesers) zu sprechen kommt.

Am besten gefiel mir der letzte Abschnitt, in dem es um das Verhältnis von Wahrheit in Realität und Fiktion geht, die nicht unbedingt übereinstimmen muss. So kann natürlich ein rein fiktiver Text eine tiefere Wahrheit enthalten (gelegentlich auch ohne Absicht des Autors) und eine sonst realistisch gehaltene Geschichte kann Fehler enthalten, die einen Leser, der die Handlung zu rekonstruieren versucht, in große Verlegenheit bringen kann. Umgekehrt können bekannte literarische Figuren den Wahrheitsgehalt einer Erzählung durch ihr Auftauchen subjektiv erhöhen, wie eine fiktive Erzählung, für bare Münze genommen, weitreichende Folgen in der Realität nach sich ziehen kann, wie Eco am Beispiel der "Protokolle von Zion" überaus schlüssig darlegt.

Journal Entry 3 by erinacea from Friedrichshain, Berlin Germany on Friday, September 21, 2007
Kommt mit zum BBT.

Journal Entry 4 by Ballantine on Monday, September 24, 2007
Ich habe das Buch beim Treffen in Köpenick mitgenommen - mal sehen, wo ich es wieder frei lasse!

Ballantine

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