Der scharlachrote Gesang

by Mariama Ba | Women's Fiction |
ISBN: 3596237467 Global Overview for this book
Registered by Gaudenta of Stuttgart, Baden-Württemberg Germany on 4/30/2007
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Journal Entry 1 by Gaudenta from Stuttgart, Baden-Württemberg Germany on Monday, April 30, 2007
In einem Gymnasium in Dakar lernen sich der junge Ousman, der aus einer armen senegalesischen Familie stammt, und Mireille, die wohlbehütete Tochter eines französischen Diplomaten kennen. Trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft verlieben sich die beiden. Massiver Widerstand ihrer Familien kann ihre Gefühle nicht zerstören. Nach Abschluß ihres Studiums beschließen sie, zu heiraten und in Ousmans Heimat zu leben. Nicht nur Mireilles Eltern bringen kein Verständnis für die Wahl ihrer Tochter auf, auch Ousmans Angehörige sind entsetzt darüber, daß er sich für eine weiße Frau entschieden hat, und Mireille bekommt die Ablehnung der Familie bald zu spüren. Trotz aller Bemühungen fällt es ihr schwer, sich an die afrikanische Lebensart zu gewöhnen. Beeinflußt durch seine Erziehung und seine enge Familienbindung ist Ousman ebenfalls nicht in der Lage, sich seiner europäisch erzogenen Frau anzupassen. Der Versuch, eine Brücke zwischen den beiden so unterschiedlichen Kulturen zu schlagen, führt in eine Katastrophe.
In ihrem zweiten Roman schildert die senegalesische Autorin fesselnd und einfühlsam, wie schwierig die Verbindung zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen sein kann und welchen Konflikten die Partner ausgesetzt sind.
Hier wird das Thema aus afrikanischer Sicht behandelt - ich finde das wichtig als Gegengewicht zu den gängigen Afrika-Romanen.
Geht als Ray an
Abendwölkchen
Aldawen
....

Journal Entry 2 by Abendwoelkchen from Niederzissen, Rheinland-Pfalz Germany on Monday, May 7, 2007
Am Samstag kam das Buch gut bei mir an.
Es muss ein bißchen warten, da ich das Buch aus dem Ueberraschungs-BuchRing doch vorziehen moechte.
Vielen Dank fuers Schicken!

Journal Entry 3 by Abendwoelkchen from Niederzissen, Rheinland-Pfalz Germany on Wednesday, August 8, 2007
8. August 2007:
So, die Hälfte des Buches habe ich gelesen, gefällt mir gut; dadurch, dass man aber die afrikanischen Wörter in den Fußnoten nachlesen muss, hält es etwas auf, macht es aber auch interessant. Ich möchte es mit in die Ferien nehmen.
Also im September kannst Du darauf hoffen, Aldawen.

Journal Entry 4 by Abendwoelkchen from Niederzissen, Rheinland-Pfalz Germany on Friday, September 28, 2007
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich lese gerne von fremden Völkern, vom Ursprünglichen. Meiner Meinung nach hat die Autorin beide - Mann und Frau-verstanden und gut beschrieben.
Heute habe ich das Buch auf den Postweg gebracht. Viel Freude damit.

Journal Entry 5 by Torgin from Mülheim an der Ruhr, Nordrhein-Westfalen Germany on Wednesday, October 3, 2007
Heute aus der Packstation geholt, danke schön!

Journal Entry 6 by Torgin from Mülheim an der Ruhr, Nordrhein-Westfalen Germany on Saturday, October 13, 2007
Mariama Bâ geligt hier wirklich eine eindrucksvolle Schilderung eines Kulturzusammenpralls, der auch auf Fehlern beider Seiten, wenn auch unterschiedlichen Ausmaßes beruht. Die Geschichte beginnt Mitte der 1960er Jahre, also kurz nach der senegalesischen Unabhängigkeit 1960, wie sich aus späteren geschilderten Ereignissen schließen läßt. Mireilles Vater schickt sie nach Frankreich zurück, als er die Verbindung bemerkt, schließlich ist sie noch minderjährig. Sie bleibt mit Ousman aber in Briefkontakt, und kaum daß beide volljährig sind, reist Ousman nach Frankreich, um Mireille zu heiraten. Sie haben sich vier Jahre nicht gesehen und geben sich keine Zeit zu prüfen, ob sie tatsächlich (noch) zusammenpassen. Auf Mireilles Seite ist dabei ein reichliches Maß Trotz und Rebellion gegen die Eltern dabei – eine in dieser Hinsicht wohl typische Vertreterin der 68er-Generation. Sie weiß kaum etwas über Ousmans Familie, weil er selten darüber gesprochen hat, und über seine Kultur und seine Sozialisation weiß sie noch viel weniger. Da klar ist, daß sie sich nicht wie eine afrikanische Schwiegertochter benehmen wird, lehnt insbesondere Ousmans Mutter sie von vornherein ab, was Mireille die Eingewöhnung nicht gerade erleichtert.

Auch wenn man ihr also Blauäugigkeit und Naivität vorwerfen muß, ist Ousman hier eigentlich der „Bösewicht“. Zunächst verlangt er von Mireille die Konvertierung zum Islam. Da sie nicht besonders religiös ist, spielt diese Forderung für sie keine entscheidende Rolle. Aber Ousman nimmt auch in anderen Dingen keine Rücksicht auf die Ansichten seiner Frau. So wird die erweiterte Familie großzügig unterstützt, seine Mutter kann den Teppich mit den durchgekauten Fasern ihrer Zahnreinigungsstöckchen verschmutzen, jedes Wochenende überfallen „Freunde“ von Ousman die Wohnung und erwarten eine ausgiebige Verpflegung usw. usf. Mireille versucht sich im Widerstand, muß sich aber von Ousman sagen lassen, daß sie ihn damit bei seinen Leuten unmöglich mache. Er gibt keinen Fingerbreit seiner traditionellen Ansichten und gesellschaftlichen Bindungen zu ihren Gunsten auf, erwartet von ihr aber eine völlige Anpassung und Akzeptanz aller seiner Prinzipien und Vorstellungen. Auch der gemeinsame Sohn ändert daran praktisch nichts.

Genervt von seiner Frau, die er nicht verstehen kann oder will (weil es für ihn gleichfalls Zugeständnisse bedeuten würde), nimmt er sich eine afrikanische Geliebte, eine alte Jugendfreundin. Als diese ihm gleichfalls einen Sohn schenkt, wird nicht – wie beim ersten Sohn – eine bescheidene, unauffällige Taufzeremonie durchgeführt, sondern seine Mutter kann sich ihren Traum einer großen Feier nach alter Sitte erfüllen. Die junge Frau wird auch offiziell Ousmans Zweitfrau. Mireille erfährt davon nichts, muß nur mit der dauernden Abwesenheit ihres Mannes klarkommen. Ousman setzt auf ihre Isolation zur Wahrung seines „Geheimnisses“, sein bester Freund versucht vergeblich, ihm die Fehler seines Verhaltens deutlich zu machen. Ausgerechnet Ousmans Schwester, die sein Verhalten unmöglich findet, weiht Mireille mit einem anonymen Brief ein. Mireille spioniert Ousman daraufhin nach und die Bestätigung des Verdachts auf ganzer Linie löst letztlich eine Katastrophe aus.

Dies ist umso bedauerlicher, als Ousman diesen Konflikt früh, vielleicht nicht in Gänze erkannt, aber zumindest erahnt hat. Das wird deutlich, als er Mireilles ersten Brief nach ihrer überraschenden Rückverfrachtung nach Frankreich liest, in dem Mireille verspricht, auf ihn zu warten, wenn er sie will. Er spürt, daß er „seine Gesellschaft“ würde verleugnen müssen und ihm eine Entscheidung zwischen der einen und der anderen Welt abverlangt werden würde. Er versucht letztlich, das für ihn Beste aus beiden Welten zu bekommen und hat damit am Ende zwei Menschen auf dem Gewissen. Die Erkenntnis seiner Fehler und der eigene Abscheu darüber kommt zu spät.

Wie gesagt, Fehler werden auf beiden Seiten gemacht, die größeren wohl von Ousman. Wären sie vermeidbar gewesen? In Teilen sicher, aber nicht vollständig. Mariama Bâ läßt ihren Protagonisten nur wenig Spielräume. Zwar zeigt sie grundsätzlich andere Wege auf, wie bei einem Freund von Ousman, der seiner europäischen Frau zuliebe leichten Herzens mit seiner Familie bricht, aber nicht jeder kann und will soweit gehen. Aber wenigstens bemühen muß man sich, das ist für Bâ keine Frage, deshalb kommt Ousman hier auch – zu Recht – so schlecht weg. Dieses Buch hat einen starken Eindruck auf mich gemacht, vielleicht auch, weil ich in meinem persönlichen Umfeld Versuche solcher kulturkreisübergreifenden Beziehungen kenne. Die meisten sind gescheitert ...

Journal Entry 7 by Torgin from Mülheim an der Ruhr, Nordrhein-Westfalen Germany on Friday, February 8, 2008
Geht im Rahmen des 1 Jahr = 1 Land Challenge BookXerptings an Amandil. Viel Spaß!

Journal Entry 8 by Amandil from Münster, Nordrhein-Westfalen Germany on Saturday, February 9, 2008
Gestern beim Meet up erhalten, vielen Dank dafür!

Journal Entry 9 by Amandil from Münster, Nordrhein-Westfalen Germany on Wednesday, November 4, 2009
Es stand lange unbeachet im Regal, jetzt war irgendwie Zeit für dieses Buch.

Ich fand es erschütternd zu lesen - ab einem bestimmten Punkt habe ich geahnt, was kommen wird, und hätte am liebsten interveniert. Ich habe gerade Aldawens langer Eintrag gelesen - ja, die Protagonisten haben wenig Spielraum erhalten. Ich dachte auch beim Lesen, das das Buch sehr parteiisch geschrieben wurde - die Fehler sind leicht bei Ousman zu finden, der nicht bereit ist, Kompromisse einzugehen. Und der nicht mit einem guten Freund sprechen möchte. Er liebt am Anfang die Unabhängigkeit, die Selbstständigkeit an ihr. Was ihn später sehr stört. Mirelle hingegen gibt alles auf, ihre Familie, ihre Religion und versucht Halt zu finden und sich selbst nicht aufzugeben.

Ich habe keinerlei persönliche Bezüge zu dem Thema - mich hätte interessiert, was die Autorin selbst über Ehen mit solch unterschiedlichen kulturellen Hintergünden denkt. Diese geht nicht gut, aber im Buch gibt es auf "einem Nebenschauplatz" anscheinend ein Paar, die es meistern können.

Released 14 yrs ago (2/4/2010 UTC) at Bergmannsheil [Bürkle-de-la-Champ-Platz 1] in Bochum, Nordrhein-Westfalen Germany

WILD RELEASE NOTES:

WILD RELEASE NOTES:

Das Buch liegt im Wartebereich der Neurologie, zwischen ein paar Informationsbroschüren.

Dem Finder viel Spass mit dem Buch!

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