Jedermann

by Philip Roth, Werner Schmitz | Entertainment |
ISBN: 3446208038 Global Overview for this book
Registered by mihi of Wien - irgendwo / Vienna - somewhere, Wien Austria on 1/7/2007
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6 journalers for this copy...
Journal Entry 1 by mihi from Wien - irgendwo / Vienna - somewhere, Wien Austria on Sunday, January 7, 2007
Mein erster Philip Roth. Ich muss sagen er ist ganz schön Anstrengend ;) Er kann banalste Dinge beschreiben ohne, dass diese banal werden. Ein Buch über das Älterwerden und das Alleinsein.

Ich werde mit diesem Buch wieder mal einen Bookring starten, da ich bookcrossing mässig viel zu wenig unternommen habe in letzter Zeit. Also Pm an mich wenn ihr teilnehmen wollt.

Journal Entry 2 by mihi from Wien - irgendwo / Vienna - somewhere, Wien Austria on Thursday, March 29, 2007
UUPS..

Jetzt hab ich nach langem wieder auf den Thread geguckt *schäm* und volkommen übersehen, dass da noch Menschen teilnehmen wollten (doch).

Also der ring geht an:
Blups25
Aprille
Mondstina
Maresa
Pfiffigunde2

Sorry nochmal

Journal Entry 3 by blups25 from Bonn, Nordrhein-Westfalen Germany on Tuesday, April 10, 2007
Das Buch kam heute wohlbehalten an - vielen Dank für 1. den Ring und 2. das Schicken!

Journal Entry 4 by blups25 from Bonn, Nordrhein-Westfalen Germany on Saturday, April 21, 2007
Der Jedermann wurde allenthalben gelobt und zwar gerade deswegen, weil der namenlose Protagonist so alltäglich, eben ein JEDERMANN ist. Aber ist er das? Drei gescheiterte Ehen gehören (zum Glück) noch nicht zum Standard, der jüdische Hintergrund ist auch nicht unser aller Lebensgrundlage. Die vielen Operationen bleiben den meisten von uns hoffentlich erspart. Dafür neidet so mancher dem Jedermann sicher seine glückliche Kindheit und das gute Verhältnis zu seinem Bruder.

Was will Roth uns nun sagen? Diese Frage vermag ich ehrlich gesagt nicht zu beanworten. Streckenweise habe ich mich mit zarten 32 Jahren als zu jung für dieses Buch empfunden, auch wenn das nun seltsam klingen mag. Aber ich bin noch nicht im Alter für Lebensrückblicke, ich bin noch auf der Suche nach dem richtigen Weg durch die Zukunft. Den Jedermann in 20 Jahren noch einmal zu lesen, das stelle ich mir interessant vor. Hier und heute vermochte er mich nicht wirklich zu berühren.


Nächste Woche sehe ich Aprille, dann wird das Buch übergeben - und ich bin schon sehr gespannt auf ihr Journal!

Journal Entry 5 by Aprille from Bochum, Nordrhein-Westfalen Germany on Sunday, April 29, 2007
Gestern Abend tagte im kleinen Turmzimmer von Haus Kemnade unser kleiner literarischer Zirkel. Da gab mir Blups den Ring weiter und spät abends, als mein Heuschnupfen mich nicht einschlafen ließ, habe ich schon das erste Kapitel gelesen.
Da ich alles Bookcrossige, was hier lagerte, weiterreisen ließ, hat dieser Ring gute Chancen, nicht allzu lange hier festzusitzen.
Danke nach Wien an mihi, danke für's Mitbringen.

Journal Entry 6 by Aprille from Bochum, Nordrhein-Westfalen Germany on Thursday, May 3, 2007
Zu diesem Buch könnte ich ein ellenlanges Journal schreiben (meine eigene Lebensgeschichte quasi) oder ein ganz kurzes ("Schwierige Themen gut lesbar versammelt.").
Warum schreiben Menschen Rückblicke, Biografien, egal ob fiktive, wie im vorliegenden Fall, oder "wahre" (Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. Goethe)? Sie taten/tun es, um sich zu erinnern, um Teile eines/ihres Lebens aufzubewahren zwischen Buchdeckeln, aber auch - und hierbei denke ich vor allem an den alten Geheimrat, um durch die Ausbreitung eines Erfahrungsschatzes gerade dem jungen Leser Rat und Hilfe für sein eigenes Leben an die Hand zu geben.
Ob's wirkt? Blups findet sich noch zu jung für Rückblicke. Und - jetzt mal ehrlich - was nutzt denn ein fremder Rückblick als Ausblick auf das eigene Leben?

Den Titel des Buches finde ich schlecht gewählt: Everyman kann man nicht mit Jedermann übersetzen. Everyman heißt: Every Man.
Hätte ich übersetzen müssen, ich hätte: "Jeder Mann" gewählt.
Roth beschreibt in der Er-Form, der Leser erlebt die Hauptperson im größten Teil der Geschichte aus einer Innensicht. Die Beerdigung und die letzten Seiten sind neutral-beschreibend aus der Sicht eines nicht genannten Beobachters geschrieben. Diese Erzählperspektive erspart dem Leser psychologische Erklärungen aller Art. Er erinnert sich zusammen mit dem Mann ohne viel Selbstanalyse und Reflexion.
Das Leben dieses Mannes war nicht alltäglich, aber das finde ich gerade interessant und gut, denn obwohl es ein eher "interessantes" Leben war mit geborgener Kindheit, frühen Krankheitserfahrungen, drei Ehefrauen und beruflichem Erfolg, sieht er am Ende seines Lebens, dass es "nichts Besonderes" war. Ein Leben halt, nicht mehr und nicht weniger. Abhängig von genetischen und anderen Zufällen, Fehlern, Freuden, Schuld und Liebe.
Mick Jagger - so stand es gestern in der Zeitung - hat seinen Biografen entlassen und will auch nichts über sein Leben zu Papier bringen, weil es - O-Ton Jagger - "zu langweilig war".
Ich glaube, Roth will dem jüngeren Leser zeigen, dass die Wichtigkeit des einzelnen Lebens überschätzt wird. Die Menschen leben, die Menschen leiden, die Menschen sterben. Und am Ende kommt es hauptsächlich darauf an, dass man einen Totengräber findet, der das Einzelschicksal würdigt, indem er liebevoll und handwerklich korrekt einen Ruheplatz für jedermann bereitstellt.
Das Gespräch, das der Mann am Ende seines Lebens mit dem Totengräber führt, ist für mich der gelungenste Teil des Romans. Mir kommt es so vor, als hätte er 120 Seiten Anlauf genommen, um auf dem alten Friedhof zu landen. Der Kreis schließt sich: Die geliebte Tochter aus zweiter Ehe kannte ihren Vater gut genug, um ihn auf eben diesem Friedhof zur letzten Ruhe zu betten. Das ist liebevoll und einfühlsam.

Wie hätte ich dieses Buch mit 30 gelesen?
Wie mit 40?
Wie lese ich es heute?

Ich glaube, ich ziehe immer dieselben Schlüsse: Das Leben ist kurz. Die Dinge, die einem wirklich wichtig sind, sollte man wagen.
Manches wird sich hinterher als Fehler herausstellen, wie zum Beispiel die dritte Ehe des Mannes, aber er hat sich bestimmt sehr männlich gefühlt und verjüngt und manchmal ist es eben auch schön, sich etwas vorzumachen.

Nur: sich vormachen, dass man wichtig ist, sollte man nicht zu oft. Wir leben ganz kurze Zeit auf einem unwichtigen Planeten im Universum, in dem die Entfernungen immer größer werden, weil es von Beginn an expandiert. Wo ist der Mensch, der mir über diese Riesenkränkung hinweghilft, indem er mit mir die Ängste weglacht?!
Der Mann hat seine Phoebe gehen lassen....

Und im übrigen: Wer liest heute noch "Dichtung und Wahrheit"? Auch Bücher sind Eintagsfliegen. Wenn sie einem ein paar nachdenklich-schöne Stunden bereiten, dann danke ich dem Autoren für seine Mühe.

Ich danke auch mihi und Blups und wünsche allen, die noch einen längeren Weg vor sich haben als ich, alles Gute und ein bisschen Mut zum Fehler machen.

Ausdrücklich möchte ich noch sagen, dass ich es ganz schön finde, wenn hier als Ring so ein druckfrisches Buch ankommt, eines, das mal als Geschenk unterm Weihnachtsbaum lag (Hypothese) und das der Besitzer einfach ein Bücherleben leben lässt, um es dann nach seiner Reise wieder bei sich aufzunehmen.



Journal Entry 7 by Mondstina from Leipzig, Sachsen Germany on Saturday, May 5, 2007
Danke fürs Schicken!

17.5.07: Also zunächst mal ist das Buch verglichen mit "Der menschliche Makel" weniger anstrengend zu lesen. Wie schon jemand weiter oben anmerkte schreibt Roth einfach, ohne dabei oberflächlich oder banal zu werden. Das hebt sich von vielen Romanen, die geradezu überladen mit metaphorischen Ausschweifungen, sehr positiv ab.
Ich empfinde mich nicht als zu jung für diesen Roman. Ist man denn jemals zu jung um über die Vergänglichkeit oder den Tod nachzudenken??
Andererseits würde mich natürlich interessieren, was mein 75jähriger Opa darüber denkt.
Vielleicht sollte man sich seine Romane, gerade diesen und "der menschliche Makel" in ein paar Jahrzehnten noch einmal zur Hand nehmen.
Was mich manchmal etwas störte, war die Detailgenauigkeit seiner sexuellen Affären.
Wen interessiert das schon?
Danke für den Ring!
18.5 Unterwegs zu Maresa

Journal Entry 8 by Maresa from Bayreuth, Bayern Germany on Friday, May 25, 2007
Vielen Dank für dieses Buch, ich war nur die WEoche über nicht da und habe es erst jetzt auf meinem Schreibtisch gefunden. Ich fange gleich an mit Lesen ;-)

Journal Entry 9 by Maresa from Bayreuth, Bayern Germany on Monday, May 28, 2007
Wow, ich bin ziemlich schnell durchgewesen damit, um genauzu sein, nach etwa vier Stunden war ich fertig. Und nicht nur mit dem Buch, sondern auch irgendwie mit mir selbst. Ich könnte nicht beschreiben, was es genau war, aber ich hätte beim Lesen heulen können oder schreien oder irgendwie alles zusammen, dabei war das doch alles so banal, so irgendwie vertraut... Schwer zu sagen, was ich genau meine oder ausdrücken will, ich bin immer noch ein bisschen benommen. Nachdem ich "Der menschliche Makel" gelesen hatte, war ich eigentlich fertig mit Roth, aber mit "Jedermann" hat er mir doch nochmal eine PErspektive eröffnet, die dazu führt, dass ich mir mit meinem Leben plötzlich eher im Reinen sein könnte als zuvor, einfach weil selbst diese Geschichte für ihren Charakter so völlig banal ist...

Ahc, ich weiß eignetlich gar nicht mehr, was ich sagen will, Aprille hat das eignetlich so schön zusammengefasst, dasss jedes einzelne meiner Worte nur noch Zeitverschwendung wäre.

Ein gutes Buch, ein interessantes Buch, ein Buch, das mich zum Lesen statt zum Konsumieren gebracht hat - mehr gibt's gar nicht zu sagen ;-)

Journal Entry 10 by pfiffigunde2 from Obfelden, Zürich Switzerland on Thursday, May 31, 2007
Eben aus dem Briefkasten geholt, Dank an mihi für den Ring und Maresa fürs Schicken!
....und für einmal Pluspunkte für die Post: in nur 2 Tagen hat das Buch die Reise geschafft!

Edit 15.7.07
Sicher kein Leben wie "Jedermann", aber der pötzliche Verlust eines nahestehenden Menschen, eigene Krankheit und Einsamkeit lassen sicher jedermann Gedanken an das eigene Sterben machen und Rückschau auf sein Leben halten!

Sobald ich die nächste Adresse habe, reist das Buch weiter. Entweder nach Hause oder....?

Released 13 yrs ago (4/27/2011 UTC) at Uni Campus Nord (Binzmühlestrasse 14) in Zürich, Zürich Switzerland

WILD RELEASE NOTES:

BIN 4, Sektor C

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