Adressat unbekannt.

by Kathrine Kressmann Taylor | Literature & Fiction |
ISBN: 3499230933 Global Overview for this book
Registered by Goldoni of Regensburg, Bayern Germany on 12/6/2006
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Journal Entry 1 by Goldoni from Regensburg, Bayern Germany on Wednesday, December 6, 2006
Adressat unbekannt, erstmals 1958 im New York Story Magazine veröffentlicht, ist ein literarisches Meisterwerk von beklemmender Aktualität. Der fiktive Briefwechsel zwischen Max und Martin, die beide bis zur Rückkehr Martin Schulses nach München eine gemeinsame Kunstgalerie in San Francisco geführt haben, beginnt 1932. Sie endet brutal und lapidar mit dem Vermerk auf dem zurückgeschickten Brief "Empfänger unbekannt". Kontinuierlich entwickelt Martin sich zum fanatischen Nazi und verhindert auch nicht die grausame Ermordung Giselas, Max' Schwester und jüdische Schauspielerin, die einst seine Geliebte war. Martins Aufforderung, ihm nicht mehr zu schreiben, ignoriert Max. Im Gegenteil: Er schmiedet einen genialen und grausamen Racheplan und schreibt Martin zahllose, freundschaftliche Briefe, die der Zensur nur eine Interpretation erlauben.

Journal Entry 2 by Goldoni from Regensburg, Bayern Germany on Thursday, December 7, 2006
Der amerikanische Jude Max Eisenstein und der deutsche Einwanderer Martin Schulse führen gemeinsam in Kalifornien eine Kunstgalerie, bis Martin Ende 1932 mit seiner Familie nach Deutschland zurückkehrt. Während er den amerikanschen Freund in seinen ersten Briefen noch "meinen treuen alten Gefährten" nennt, ändert sich im Laufe weniger Monate der Ton der Korrespondenz. Martin wird immer stärker von der Nazipropaganda in Bann gezogen: Er wird Mitglied der NSDAP, bekleidet bald ein öffentliches Amt und will den Kontakt zu seinem jüdischen Freund abbrechen. Im Februar 1934 beschwört Martin seinen ehemaligen Gefährten, den Briefwechsel einzustellen, um ihn und seine Familie nicht zu gefährden. Als Max ihn bittet, seine Schwester Gisela, mit der Martin einst eine Affäre hatte und die nun in Berlin als Schauspielerin arbeitet, zu helfen, verweigert Martin ihm jegliche Unterstützung und treibt damit Gisela in die Arme der SA. Als Max davon erfährt, nimmt er auf subtile Art Rache... Eisensteins letzter Brief stammt vom 3. März 1934. Er wird mit dem Stempel "Address unknown" an den Absender zurückgeschickt.

Kressmann Taylor arbeitete von 1926 bis 1928 als Werbetexterin in einer Agentur, bevor sie anhand einiger echter Briefe den Briefwechsel "Empfänger unbekannt" schrieb.

Dieses dünne Büchlein hat mich absolut beeindruckt. Es sollte Pflichtlektüre an den Schulen werden! Es reist ab sofort zusammen mit der CD in der "Nie wieder!"-Buchbox mit.

Journal Entry 3 by Sternschnuppe28 from Flörsheim am Main, Hessen Germany on Thursday, January 18, 2007
ein kleines Juwel voller Intensität und Aussagekraft und Klugheit! Ich bin tief beeindruckt und bewegt. Besonders erstaunt mich, daß das Büchlein schon 1938 (!?! oder war es doch erst 1958?) veröffentlicht worden ist.

"Adressat unbekannt" verbleibt in der blups25 "Nie wieder"-Buchbox.

Journal Entry 4 by Canchita from Kuala Lumpur, Federal Territory of Kuala Lumpur Malaysia on Saturday, March 3, 2007
Ein wirklich beeindruckendes Buch vor allem auch, wenn man bedenkt, dass es schon 1938 erschienen ist.
So ganz glaubwürdig ist die Wandlung vom liberalen Amerikaner zum Nazi innerhalb eines Jahres aber nicht. Aber Übertreibung macht ja anschaulich.

Gewarnt sei vor dem Vorwort, dass eigentlich ein Nachwort sein sollte, da es die gesamte Geschichte schon vorwegnimmt.

Journal Entry 5 by winghank-chinaskiwing from Bielefeld, Nordrhein-Westfalen Germany on Friday, March 30, 2007
Raaah - eins meiner bestgehassten Bücher ever! Als ich es vor einiger Zeit erstmals gelesen hab, war ich schwer enttäuscht. Okay, man muss ihm zugute halten, dass an eine Veröffentlichung als Buch ursprünglich gar nicht gedacht war. Es ist ein Zeitschriftenartikel, mit dem die Autorin eine gleichgültige amerikanische Öffentlichkeit für die gefährliche Entwicklung in Nazideutschland sensibilisieren wollte. Bemerkenswert ist allerdings, dass die Erstveröffentlichung bereits im September/Oktober 1938 erfolgte, also wenige Tage vor der Reichspogromnacht und damit bevor das ganze Ausmaß der Tragödie, die schließlich zu Auschwitz und Treblinka führte, erkennbar war. Obwohl das Buch pseudo-dokumentarisch daherkommt, hat es wohl eher prophetischen Charakter.

Dennoch: gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht. Oder bin ich zu pingelig, wenn mir jedes Verständnis dafür fehlt, dass Hindenburg ohne erkennbare Ironie als "feinsinniger Liberaler" (sic!) bezeichnet wird? Wenn ich lesen muss, wie die chaotischen Todeszuckungen der Weimarer Republik dargestellt werden als ein Land, "in dem der Geist einer wunderbaren politischen Freiheit aufzublühen beginnt"? Was mag die Autorin bewogen haben, die im Briefwechsel geschilderten Ereignisse auf die Jahre 1933/34 zu datieren? Zwar gab es natürlich damals schon systematische Aktionen gegen Juden - Einschüchterungen durch die SA, Boykottaktionen, Berufsverbote, Enteignungen etc. - aber dass die Nazis einen der ihren bloß wegen der Korrespondenz mit einem Juden "verschwinden" lassen, und das auch noch anderthalb Jahre bevor die Nürnberger Rassegesetze beschlossen werden, das ist nun wirklich zuviel für mich. Zu allem Überfluss gleitet die Autorin auch noch ungewollt in die Selbstparodie ab, indem sie den Juden Eisenstein so darstellt, wie ihn die Nazipropaganda gern gesehen hätte: als einen gerissenen Geschäftsmann, dem nichts größere Freude bereitet, als seine Kundschaft über's Ohr zu hauen. Nein, im Gegensatz zu vielen anderen kann ich nicht erkennen, wie dieses Buch zu einem besseren Geschichtsbewusstsein beitragen könnte.

Bleibt in der Box und wandert alsbald mit ihr weiter.

Journal Entry 6 by wingdelfinnettiwing from Netphen, Nordrhein-Westfalen Germany on Thursday, June 7, 2007
Ich habe das kleine Buch in der "Nie wieder" - Buchbox gefunden in der es auch verbleibt. Ich habe normalerweise die Angewohnheit die Journale der Anderen erst zu lesen, nachdem ich meins geschrieben habe, aber in diesem Fall hab ich es mal umgekehrt gemacht. Ich hab an der ganzen Buchbox teilgenommen, weil in der Schule vielleicht Fakten vermittelt wurde über die Geschichte - vieles zu meiner Schande längst vergessen, aber die Stimmung der damaligen Zeit, wie es je hatte so weit kommen können, die hat man nicht begriffen... Meine Großeltern konnten oder wollten nie darüber sprechen. Geschichtliche Richtigkeit hin oder her - es kann einem Verständnis für das Verhalten der Leute in so einer Situation ein wenig vermitteln. Das hat bei mir bisher nur "Die Welle" geschafft und "Und das war erst der Anfang" von Eva Marder (das ist gerade bei Woelfschen sonst würde ich es mit in die Kiste packen. Ich muss zugeben dass ich mir in der Regel mit der Biografien oder Geschichtszeugnissen sehr schwer tue, deshalb bin ich auch froh diese Buch in der Box gefunden zu haben. Man hat es in einer Stunde durch und es hat mich zumindest tief berührt.

Journal Entry 7 by lady-liberty from Coburg, Bayern Germany on Tuesday, July 24, 2007
Anscheinend kann man dieses Buch nur lieben, oder eben nicht... Ich finde es sensationell und es gehört definitiv zu den wenigen Büchern, denen ich mit Freuden 10 Sternchen gebe. Natürlich ist die Geschichte trotz aller geschichtlichen Anlehnung fiktiv und es lässt sich trefflich über die beiderseits angewandte Moral bzw. Selbstjustiz streiten. Dennoch habe ich selten auf derart wenigen Seiten so viel intensive Aufrüttelung und geschickt gesteuerte Dramatik gelesen.

Gibt es überhaupt jemanden, der nicht am Ende des Buches sagen würde "Das geschieht Martin Schulse recht?" Endlich hat sich mal jemand gewehrt gegen die überhebliche Unterdrückung und menschenverachtende Handlungsweise, und hat agiert, obwohl ihm der Mut dazu gänzlich abgesprochen worden war: "Ihr lamentiert immer, aber ihr seid niemals tapfer genug, zurückzuschlagen."

Wenn es überhaupt ein Manko gibt, dann, dass Elke Heidenreichs überragendes Vorwort an der falschen Stelle steht und eher ein Nachwort sein sollte, weil es schon sehr viel von der Handlung vorweg nimmt.

Da Buch bleibt natürlich in der Box und reist weiter, damit es noch viele Journals bekommt. Außerdem habe ich eine Ausgabe in meinem Regal stehen, einen Radiomitschnitt des Hörspiels und außerdem noch einen eigenen BookRing davon, der gerade auf anderen Wegen wandelt.

Journal Entry 8 by wingZa-idawing at Fürth, Bayern Germany on Saturday, December 14, 2013
Wahnsinn, war das Buch jetzt lange in der Box Nie wieder! Nationalsozialismus * Holocaust * Krieg . Jetzt darf es aussteigen...

Ich hab das Buch zwar schon hier, leider immer noch ungelesen. Aber auch dieses Exemplar bleibt erstmal da.

Ich weiss nämlich schon, wem ich alle Ausgaben schicken werde.

Dann wird es - denk ich mal - bei der auch von mir eifrig betriebenen Welterbechallenge freigelassen. Die übrigens überdurchschnittlich gute Einträge aufweist :-)

Journal Entry 9 by wingZa-idawing at -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Bayern Germany on Tuesday, December 24, 2013

Released 10 yrs ago (12/24/2013 UTC) at -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Bayern Germany

CONTROLLED RELEASE NOTES:

Mittlerweile gelesen :-)

Wunschlistenerfüllung zugunsten Bookcrossing und Uncon 2014 - das Buch macht sich per Post mit anderen seinesgleichen auf den Weg...

Journal Entry 10 by wingRalfHwing at Aachen, Nordrhein-Westfalen Germany on Tuesday, January 7, 2014
Vielen Dank für das Buch. Es zeigt sehr schön, wie man damals (1938 als es erschien) die Nazis sah und wie viel man damals schon wissen konnte - zumindest in Amerika. Leider ist es wohl nicht jedem gegeben, sich gedanklich in die damalige Zeit zu versetzen. Ich habe das Buch schon mehrfach gelesen und finde es toll, gerade weil es zum Nachdenken anregt. Ich werde es wieder lesen und dann an einer UNESCO Welterbestätte freilassen.

Released 9 yrs ago (5/31/2014 UTC) at Casemates in Luxembourg / Lëtzebuerg, Kanton Luxemburg Luxembourg

WILD RELEASE NOTES:

Freigelassen am Treppenabgang an den Petruss Kasematten.

Liebe Finderin, lieber Finder,

dieses Buch habe ich freigelassen, um Ihnen damit eine Freude zu machen. Schön, dass Sie es mitgenommen haben und hier einen Eintrag gemacht haben, denn es ist für mich immer sehr schön zu erfahren, wo ein Buch nun hin gekommen ist und wie es dem Finder gefällt. Und genau darum geht es bei Bookcrossing: Bücher in Umlauf zu bringen - gerade auch an Stellen, wo Leute nicht damit rechnen - und Leseerfahrungen zu teilen.

Schauen Sie doch auch mal ins deutsche Bookcrossing-Forum oder auf die Hilfeseite.. Im Forum werden übrigens auch die monatlichen Aachener Treffen angekündigt, bei denen uns neue Bookcrosser immer herzlich wilkommen sind.

Journal Entry 12 by wolkesieben87 at - Somewhere, -- Wild Released somewhere in state -- Luxembourg on Tuesday, August 12, 2014
Ich habe das Buch am 31.05.2014 auf einem Tagesausflug in Luxembourg gefunden. Im Auto ist es dann mit uns wieder zurück nach Deutschland gereist, wo ich es anschließend direkt gelesen habe.

Inhaltlich zählt das Buch nicht zu meinen Favoriten, da wir in der Schule das Thema jahrelang hoch und runter diskutiert haben.

Nach einer kleinen Ruhepause geht das Buch am Wochenende in Bonn wieder auf die Reise...

Ich bin mal gespannt, was wir noch alles über die Fundorte und Finder lesen werden.

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