Dirty Girls Social Club

by Alisa Valdes-Rodriguez, Catrin Frischer | Literature & Fiction |
ISBN: 3499240610 Global Overview for this book
Registered by iigelchen on 10/29/2006
Buy from one of these Booksellers:
Amazon.com | Amazon UK | Amazon CA | Amazon DE | Amazon FR | Amazon IT | Bol.com
This book is in the wild! This Book is Currently in the Wild!
1 journaler for this copy...
Journal Entry 1 by iigelchen on Sunday, October 29, 2006
Da es leider schon ein wenig her ist, dass ich das Buch gelesen habe, füge ich die Beschreibung von amazon an. Mir hat das Buch gut gefallen. Es ist nicht anspruchsvoll und wenn man Spanisch kann, versteht man auch die entsprechenden Anmerkungen problemlos, die das Buch stärken.


Kurzbeschreibung
Der Dirty Girls Social Club: Sechs Latinas, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Nur eines haben sie gemeinsam: Erfolg. Zweimal im Jahr treffen sie sich, um alter College-Zeiten zu gedenken, und schwören sich, ewig Freundinnen zu sein. Bis eines Tages alle sorgsam gehüteten Geheimnisse ans Licht kommen . . .

Auszug aus Dirty Girls Social Club von Alisa Valdes-Rodriguez, Catrin Fischer. Copyright © 2003. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten.
Zweimal im Jahr, und das jedes Jahr, kommen die sucias zusammen. Ich, Elizabeth, Sara, Rebecca, Usnavys und Amber. Ganz egal, wo wir gerade sind - als sucias reisen wir viel -, wir setzen uns ins Flugzeug, in den Zug oder kommen sonst wie nach Boston, um einen Abend mit Essen, Trinken (meine Spezialität), chisme y charla zu verbringen. (Das ist Klatsch und Tratsch, Leute.)
Wir machen das seit sechs Jahren, seit wir einander nach dem Abschluss an der Universität von Boston gelobt haben, uns zweimal im Jahr zu treffen, jedes Jahr, für den Rest unseres Lebens. Jaja, das ist eine große Verpflichtung. Aber Collegegirls können sehr melodramatisch sein. Und bis jetzt haben wir es geschafft! Was sagen Sie dazu? Bis jetzt haben die meisten von uns kein Treffen des Buena Sucia Social Clubs verpasst. Und das, Freunde, weil wir sucias verantwortungs- und pflichtbewusst sind, und das ist weit mehr, als ich von den meisten Männern behaupten kann, die ich bislang kennen gelernt habe; ganz besonders gilt das für Ed, den eingebildeten Texaner.
Aber darauf komme ich gleich noch.
Ich bin jetzt hier und warte auf sie, auf einer orange Plastikbank in der Fensternische des El-Caballito-Restaurants, einer simplen jamaikanischen Kneipe, die puertoricanisches Essen serviert, das als kubanisch ausgegeben wird, in der Hoffnung, damit eine bessere Klientel anzuziehen. Klappt aber nicht. Die einzigen Gäste heute Abend sind drei junge tigres mit an den Seiten ausrasierten Frisuren, weiten Jeans, karierten Hilfiger-Hemden, Goldreifen blitzen an ihren Ohrläppchen. Sie reden einen spanischen Slang und checken andauernd ihre Beeper. Ich versuche sie nicht anzustarren, aber sie erwischen mich ein paar Mal dabei. Ich gucke weg, betrachte meine kürzlich manikürten Acrylnägel. Meine Hände faszinieren mich, weil sie so feminin wirken. Mit einem Finger fahre ich auf der Papierplatzdecke den aufgedruckten Umriss von Kuba entlang. Auf dem Punkt, der für Havanna steht, verweile ich kurz und versuche mir meinen Vater als Schuljungen mit kurzen Hosen und einer winzigen goldenen Armbanduhr vorzustellen, den Blick nach Norden über das Meer gerichtet, auf seine Zukunft.
Als ich schließlich aufschaue, durchbohrt mich einer der jungen Männer mit seinen Blicken. Was hat der denn für ein Problem? Ich richte meine Aufmerksamkeit auf die Autos, die durch den Schnee auf der Center Street kriechen. Die Flocken glitzern im gelben Scheinwerferlicht. Ein typischer trostloser Abend in Boston. Ich hasse den November. So gegen vier wurde es dunkel, kurz darauf frostig. Als ob die Holztäfelung an den Wänden und der alte summende Kühlschrank in der Ecke des kleinen Restaurants allein nicht deprimierend genug wären, beschlägt auch noch das Fenster von meinem Seufzen. Es ist heiß hier drinnen. Und feucht. Es riecht nach billigem Rasierwasser und gebratenem Schweinefleisch. In der Küche singt jemand einen populären Salsasong falsch mit, während die Teller knallen und scheppern. Ich lausche angestrengt, um den Text zu verstehen, weil ich hoffe, dass er zu dem peppigen Rhythmus passt und mich aus meiner Trübsal reißt. Als mir klar wird, dass es um eine Liebe geht, die so schief gelaufen ist, dass der Typ seine Geliebte und sich selber umbringen will, gebe ich es auf. Daran muss man mich wirklich nicht erinnern.
Ich kippe meine Flasche warmes Presidente-Bier, rülpse leise. Ich bin so müde, dass ich den Puls in meinen Augen spüre. Wenn ich blinzele, brennen sie unter den trockenen Kontaktlinsen. Letzte Nacht habe ich nicht geschlafen, die Nacht davor auch nicht, und ich war zu müde, um die Kontaktlinsen herauszunehmen. Hab auch vergessen, die Katze zu füttern. Ups. Sie ist fett, sie wird's überleben. Alles wegen Ed, natürlich. Beim Gedanken an ihn bleibt mir das Herz stehen, und die Stirn legt sich in Falten.
An meinen Fingernägeln kann man immer erkennen, in welchem Stadium meine jeweils zum Scheitern verurteilte Beziehung ist. Gute Nägel: schlechte Beziehung, der Versuch, den Schein zu wahren. Hässliche Nägel: glückliche Lauren, die sich gehen lässt.
Man kann es auch daran sehen, wie fett ich bin. Bin ich glücklich, kann ich das Essen bei mir behalten und halte mich ungefähr bei Größe 10. Bin ich traurig, kotze ich wie ein römischer Kaiser und schrumpfe auf 6 zusammen.
Meine lavendelfarbenen Bebe-Hosen in Größe 8, Wolle, tief auf den Hüften sitzend, sind heute Abend zu weit. Wenn ich mich auf meinem Sitz bewege, spüre ich den Platz in ihnen; es scheuert.
Ed, der eingebildete Texaner, ist ein Redenschreiber (sprich: professioneller Lügner) für den Bürgermeister von New York. Und er ist meine Fernbeziehung. Wenn man der Netbox an seinem Arbeitsplatz Glauben schenkt (ich habe sie geknackt; ich kann nicht lügen), macht er mit einem Huhn namens Lola herum. Das ist kein Witz.

Journal Entry 2 by iigelchen at Uni Weihenstephan - Bibliothek in Freising, Bayern Germany on Sunday, December 17, 2006

Released 17 yrs ago (12/17/2006 UTC) at Uni Weihenstephan - Bibliothek in Freising, Bayern Germany

WILD RELEASE NOTES:

RELEASE NOTES:


Are you sure you want to delete this item? It cannot be undone.