Die Verrisse sind erheblich umfangreicher als die Lobreden, wen wundert´s bei diesem Autor?

Ich liebe ihn! Von einem hohen Ross herab, aber messerscharf, gewitzt, eindrücklich.

Ich vermisse es so, das Quartett....

Viel Spaß damit, lady-liberty!

Vielen Dank, liebe Runningmouse, ich mag ihn auch sehr, vor allem seine auf den Punkt treffenden Kommentare und seinen lebendigen Geist (beneidenswert!). Von den besprochenen und verrissenen Büchern kenne ich nur ein einziges, die Autoren sind dafür zum großen Teil sehr bekannt. Aber wer weiß, vielleicht inspiriert die Lektüre ja zu neuem Lesestoff? Und dass es ein weiteres, ähnliches Buch gibt (Lauter Lobreden), werde ich mir auf alle Fälle merken.

Nach langer, langer Zeit kam dieses Buch endlich zu seinem Recht und es brauchte mehrere Anläufe, bis ich es von vorn bis hinten durchgearbeitet hatte. Besonders erschwert hat, dass ich kein einziges der besprochenen Bücher kannte (einige zwar dem Titel nach, aber gelesen hatte ich keines) und daher keine eigenen Eindrücke entgegenhalten konnte. Dennoch war es aufschlussreich und in gewisser Weise wegweisend, den kritischen Auseinandersetzung mit Werken und auch Autoren des großen MRR zu folgen. Mehr als einmal war ich versucht, Anstreichungen zu machen, aber das verbietet sich meiner Meinung nach bei Büchern, die weiterreisen sollen. Sollte mir ein unregistriertes Exemplar begegnen, werde ich zugreifen und es in mein Regal stellen, selbst wenn ich es vermutlich nicht so schnell nochmals lesen werde.

Bei nächster Gelegenheit werde ich das mit in den Hungry Highlander zum Bookcrossing-Stammtisch nehmen - vielleicht findet sich ja gleich ein Abnehmer.

Letzten Freitag beim Stammtisch aus dem Regal geholt - daheim stellte ich freudig überrascht fest, daß mit Peter Härtling der Autor eines weiteren hier mitgenommenen Buches (Liebste Fenchel!) enthalten ist.

Meine weiteren Werke von Marcel Reich-Ranicki

Die Galionsfigur der deutschen Literaturkritik des 20. Jahrhunderts äußert sich (in dieser Sammlung überwiegend negativ) über zwei Dutzend deutschsprachige Schriftsteller bzw. deren Werke.

Die Vorrede über die Literaturkritik in Deutschland beschreibt das Szenenbild für die nachfolgenden Stücke, erkärt, warum es so geworden ist, wie es ist - und gibt auch gleich eine Anleitung, wie es besser zu machen wäre, nämlich durch Ehrlichkeit und Klarheit.

Von den besprochenen Autoren sind mir (dem Namen nach) nur elf bekannt, darunter vier, von denen ich schon etwas gelesen habe. Lediglich eines der verrissenen Werke habe ich selbst gelesen.

Von Hans Magnus Enzensberger erinnere ich noch "Allerleirauh", eine Sammlung von Kinderreimen, zu der bibliophilen Ausgabe des Werkes zog es mich als Kind immer wieder hin.

Den Autor Alfred Andersch lernte ich erst durch BookCrossing kennen. Sein Buch "Die Rote" fand ich gut, es wird in der Rezension auch erwähnt. Rückschauend muß ich Reich-Ranicki zustimmen, daß viele der hier für den Roman "Efraim" bemängelten Schwächen auch schon in dem von mir gelesenen Buch anklangen, allerdings auf mich als "Erstleser" noch nicht störend wirkten.

Aus der Feder Peter Härtlings stammt auch der biografische Roman "Liebste Fenchel!" über Fanny Hensel-Mendelssohn - wie erstaunt war ich, daß meine Kritikpunkte an jenem Buch durch den Literaturpabst auch an diesem ("Das Familienfest") moniert wurden.

Zuletzt noch mit Rudolf Hagelstanges "Altherrensommer" das einzige hier besprochene Werk, welches ich auch schon selbst in den Händen hatte. Als Jugendlicher versuchte ich mehrmals, es zu lesen, fand aber einfach keinen Zugang und gab entnervt auf.

Zitat
"Wo man Unterordnung und Ergebenheit fordert und den Gehorsam und die Gefolgschaft verherrlicht, wird das selbständige Denken sogleich zum Ärgernis, wo Befehle gelten sollen, muß sich die Kritik als gefährlicher Störfaktor erweisen. Mit anderen Worten: Freiheit und Kritik bedingen sich gegenseitig. Wie es also keine Freiheit ohne Kritik geben kann, so kann auch die Kritik nicht ohne die Freiheit existieren."
Nicht nur in eigener Sache: Bemerkungen über Literaturkritik in Deutschland, S. 14

Für den heutigen Stammtisch.

Da dringt das Studium durch :-) Ich find den Herrn faszinierend und les ihn gerne.

Regalcheck Nbg

Wieder mal am Regale ausräumen wegen Umzug...