Das Buch fiel mir in der Buchhandlung wegen der Umschlaggestaltung auf und das Thema hat mich dann auch sehr angesprochen. Japans Antwort auf „Der Herr der Fliegen“ (steht im Untertitel)? Da bin ich ja gespannt. Ich habe eigentlich noch einen riesigen TBR-Stapel, aber dieses Buch wird nicht lange warten müssen, bis ich es lese, trotz der 624 Seiten.

Die Handlung (laut Rückseite): „NUR EINER KANN ÜBERLEBEN
Asien in der nahen Zukunft. Japan und China haben die Republik Großostasien gegründet, einen totalitären Staat, in dem Furcht und Unterdrückung herrschen. Dazu gehört das Experiment „Battle Royale“, ein grausames Spiel, bei dem jedes Jahr Schulklassen ausgewählt und auf eine einsame Insel verschleppt werden, wo sich die Schüler gegenseitig bekämpfen, bis nur noch ein Überlebender übrig bleibt.“
„Der kontroverse Zukunftsthriller von Koushun Takami war in Japan ein Millionenseller und lieferte die Vorlage für mehrere Kinofilme, Comics und Mangas.“

Das Niveau von "Herr der Fliegen" hat dieser Roman natürlich nicht, aber er ist auch nicht so trashig wie ich bei einem japanischen Thriller normalerweise erwarte. OK, die Mordmethoden und ihre Beschreibungen sind schon recht trashig und sehr blutrünstig, aber der Großteil des Buches dreht sich um ansprechende Themen wie Vertrauen, Freundschaft und immer wieder habe ich mich gefragt, wie ich mich in so einer Situation verhalten würde. Die ersten Kapitel sind etwas verwirrend, weil der Autor in einem Kapitel sämtliche Schüler mit Vor- und Nachnamen und ein paar wenigen Eigenschaften charakterisieren will, was bei so vielen Protagonisten unmöglich zu merken ist, zumal die japanischen Namen für mich teils sehr ähnlich klangen. Aber davon sollte man sich nicht aufhalten lassen ... nach und nach verschwinden die Figuren ja sowieso von der Bildfläche, ohne dass man eine Beziehung zu ihnen aufbaut.

Insgesamt fand ich das Buch sehr spannend, unterhaltsam und trotz der vielen Charaktere und Gewaltszenen gar nicht mal so flach.