Klappentext:
Der Roman spielt im Staat Georgia, in einer hässlichen heissen Industriestadt. Carson McCullers' mitleidiges Engagement gilt den Sonderlingen, die in diesen öden merkantilen Städten geradezu als Missgeburten gelten, weil sie nicht zu den anderen passen, nicht mitmachen in deren Alltag...


Es gibt in diesem Buch gleich mehrere Protagonisten: zum einen ist da der taubstumme John Singer, der zur Untermiete bei Familie Kelly wohnt. Die zweite Hauptperson ist die junge Mick Kelly, die sich einsam und unverstanden fühlt und meistens alleine umherstreift. Weil damals (in den dreissiger Jahren des vorigen Jahrhunderts) noch kaum jemand ein eigenes Radio hatte, setzt sich Mick gern heimlich unter das offene Fenster anderer Leute, um deren Radioprogramm mitzuhören. Auch ihre ersten sexuellen Erfahrungen mit einem Jungen werden geschildert. Dann gibt es noch den Cafébesitzer Biff Brannon und Jake Blount, der ständig über Politik und Marxismus spricht und sich mit John Singer anfreundet.
Und zuletzt ist da noch der schwarze Arzt Dr. Copeland, der sich für die Gleichberechtigung von Schwarzen und Weißen einsetzt, aber kaum noch Kontakt zu seinen eigenen Kindern hat.

Das Buch liest sich nicht so locker, es ist anfangs ein wenig sperrig. Ich habe zunächst überhaupt keinen Zugang gefunden. Toll ist aber die Stelle, als Mick unter einem offenen Fenster die Dritte Sinfonie von Beethoven hört und völlig verzaubert ist von der wunderschönen Musik. Und auch der Taubstumme John Singer, der als eine Art Bindeglied zwischen den anderen Personen fungiert, ist sehr gut dargestellt. Überhaupt konnte ich es fast nicht glauben, dass der Roman von einer 23jährigen geschrieben wurde. Aus dem Buch spricht so viel Lebenserfahrung und Klugheit...

Ich nehme das Buch heute mit zum MeetUp in Regensburg.

Gestern beim Regensburger Meetup migenommen. Danke Goldoni!
Mehr wenn ich es gelesen habe...