Die Liebe des jungen Hofmeisters zu der blonden Magdalena und die Rache eines ehemaligen Lakaien an der Herrin von Wesenberg sind die treibenden Kräfte in einem politischen Drama, das zwar in der Zeit der Aufklärung spielt, aber Parallelen zur Geschichte unseres Jahrhunderts erkennen läßt. Mit Berend Falck hat Kross einen Helden geschaffen, der die Grenzen und Fronten der Macht mit größter Selbstverständlichkeit passiert, und am Ende ist es doch seine und Magdalenas Liebe, die über die politischen Widerstände triumphiert. Einer der schönsten historischen Romane des großen Autors aus Estland, klar und einfühlsam erzählt, ein Buch der Weltliteratur.

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Berend Falck ist Hofmeister und Privatsekretär der Frau von Tiesenhausen auf Gut Wesenberg. Von bäuerlicher Herkunft, aber ein studierter Mann, soll er nicht nur ihre Enkel unterrichten, sondern ihr auch in einem alten Rechtsstreit zur Seite stehen. Die Wesenberger Bürger behaupten, seit dem Mittelalter ein Stadtrecht zu besitzen, während die deutsche Baronin sie noch immer wie ihre Leibeigenen behandelt. So geht der Kampf seit hundertdreißig Jahren, als Berend Falck im Jahre 1767 eine Wende herbeiführt. Er macht sich auf nach Petersburg, zum Reichsgrafen Sievers, einem erklärten Widersacher der Baronin, angeblich um in ihrem Auftrag dessen geheime Absichten zu erkunden, in Wahrheit aber, um den Wesenbergern zu ihrem Recht zu verhelfen. Und dafür hat er - neben seinem unverbrüchlichen Gerechtigkeitssinn - ein starkes persönliches Motiv. Denn er liebt Magdalena, die honigblonde Tochter des aufständischen Schusters Simon. Sie ist, wie er bald erfährt, die Nichte des Reichsgrafen und außerdem seit kurzem mit Rosenmark, dem zu erstaunlich raschem Wohlstand gekommenen Wirt des Dorfkrugs, verheiratet. Ob ihr kleiner Sohn Kaalu aber von Rosenmark oder von Berend Falck gezeugt wurde, ist vorerst nicht bewiesen...