Kitchen

by Banana Yoshimoto | Literature & Fiction |
ISBN: 3257227000 Global Overview for this book
Registered by JohnSteed of Bad Zurzach, Aargau Switzerland on 11/11/2005
Buy from one of these Booksellers:
Amazon.com | Amazon UK | Amazon CA | Amazon DE | Amazon FR | Amazon IT | Bol.com
9 journalers for this copy...
Journal Entry 1 by JohnSteed from Bad Zurzach, Aargau Switzerland on Friday, November 11, 2005
Neue Zürcher Zeitung:


Bunte Seltsamkeiten
Die japanische Erzählerin

Banana Yoshimoto

Banana Yoshimotos Geschichten sind bunt und voller Seltsamkeiten. «Kitchen» und «Tsugumi», die zu den meistverkauften Büchern der vergangenen Jahre in Japan gehören, kreisen in sanft schrägem, doch tröstlichem Ton um die Themen Liebe, Tod und Einsamkeit. Sie bewegen sich in einer Welt, in der «Kentucky Fried Chicken» und der ständig laufende Fernseher ebenso ihren Platz haben wie Überbleibsel japanischer Traditionen. Sie sind aus Neon- und Pastellfarben gemischt, aus Elementen eines lyrischen und eines comichaften Stils. Plakative Offenheit und die Kunst des Verhüllens und Weglassens gehen eine Verbindung ein. Manchmal wird eine herzhafte Naivität und Direktheit in umgangssprachlichen Formulierungen zur Schau getragen. Doch die Schlichtheit ist trügerisch, wer sich gerade in der Ruhe scheinbar eindeutiger Beschreibungen und gesicherter Erkenntnisse wiegt, dem wird im nächsten Moment der Boden unter den Füssen weggezogen.

«Kitchen», das beste von ihnen, ist die Liebeserklärung einer jungen Frau an einen scheinbar banalen und unpoetischen Platz: die Küche. Sie wird gefeiert als Ort, an dem Kunst und Leben, die Kochkunst und das Essen, zusammenkommen, als Stätte häuslicher Geborgenheit und alchimistischer Prozesse, der faszinierenden Werkzeuge und der kreativen Arbeit. Sie erscheint als Lebenskraft spendender Gegenpol zu dem die Erzählerin vielfach umgebenden Tod: Hier kommt die Welt, und sei es für eine Weile nur, wieder in Ordnung.

Zu Beginn ist die heile Küchenwelt alles andere als intakt. Mikage, Vollwaise, hat die Grossmutter, ihre letzte Angehörige, verloren. Wie alle Hauptfiguren in «Kitchen» und «Tsugumi» erlebt auch sie einen bitteren Abschied von der Kindheit: «Zum erstenmal in meinem Leben machte ich mit meinen eigenen Händen und Augen die Erfahrung, wie gross die Welt und wie tief ihre Dunkelheit ist, erlebte ich, von welch unendlicher Faszination, aber auch grenzenloser Einsamkeit sie ist.» Als plötzlich ein junger, ganz flüchtiger Bekannter vor der Tür steht und Mikage im Namen seiner Mutter einlädt, mit ihm und ihr zusammenzuleben, ist das unerwartet, fast unwirklich. Doch gerade der spielerisch anmutende Umgang mit der Glaubwürdigkeit ist typisch für Banana Yoshimotos Erzählweise. Sie schafft leichtes Befremden, sät leisen Zweifel. Die Art ihres Erzählens entspricht zugleich ihren Themen. Liebe und Tod: Sie enthält etwas von der verstörenden Macht, dem Aufreissen der alltäglichen Wirklichkeit, die diesen Erfahrungen innewohnt.

Mikages neue Wohnstätte ist anders als alle Wohnungen, die sie kennt. Die Pflanzen wuchern üppiger als woanders, das grotesk grosse Sofa steht an einer Stelle, wo niemand sonst ein Möbel hinstellen würde. Auch die Mutter des jungen Bekannten, Eriko, umgibt etwas leicht Phantastisches. Zunächst wird sie als charismatische Schönheit beschrieben; dann entdeckt die Erzählerin kleine Zeichen der äusseren Unvollkommenheit; schliesslich stellt sich heraus, dass sie einmal ein Mann war. Nichts ist, was es scheint; doch wird auch nicht jedes Geheimnis gelüftet. Beiläufig wird bemerkt, Eriko habe nach dem Tod seiner Frau eine Geschlechtsumwandlung vornehmen lassen. Die Erklärung ist weit entfernt von der naheliegenden Annahme sexueller Selbstverwirklichung. Vielmehr wird ein märchenhaft tragisches Motiv suggeriert: Eriko schlüpft mit den Kleidern in die Rolle seiner verstorbenen Frau.

In «Tsugumi» ist der Tod zwar als Bedrohung allgegenwärtig, aber er manifestiert sich nicht. Tsugumi ist der Name eines Mädchens, dem die Ärzte von Anfang an kein langes Leben prophezeit haben. Ihre schwächliche Gesundheit kompensiert sie mit eisernem Willen, Frechheit und Nervensägertum. Sie ist von engelhafter Hübschheit, aber verwöhnt und die panisch aufgereizte Dreistigkeit in Person. Tsugumi lebt mit dem Tod, nimmt sich deshalb heraus, was sie will, und duldet keinen Einspruch.

«Tsugumi» ist geradliniger und konventioneller erzählt als «Kitchen», das Spiel mit der Illusion ist zwar als Thema noch vorhanden, aber der Text selbst enthält es nicht mehr: Banana Yoshimoto legt hier ihre Karten auf den Tisch. «Tsugumi» ist vorwiegend in einem kleinen Küstenstädtchen angesiedelt, bespiegelt Menschen und die Natur und erscheint fast zeitlos. Die Grossstadtgeschichte «Kitchen» hingegen verweilt mit Hingabe auf Gegenständen und Alltagsdetails; sie wirkt zeitgenössisch. Die Konzentration auf die nervös energetische Hauptfigur verleiht der Geschichte grössere Geschlossenheit, es fehlt die Traumschwere der Débuterzählungen. Wiederum erleben eine Ich-Erzählerin und Tsugumi den Übergang zum Erwachsenenleben, dieses Mal aber in leichter konsumierbaren kleinen Episoden. «Tsugumi» ist eine hübsche, sentimentale, bittersüsse Geschichte, und es nimmt nicht wunder, dass sie 1989, bei ihrem Erscheinen in Japan, ein «Yoshimoto»-Fieber auslöste. Überhaupt gilt die 32jährige Autorin mit dem selbsterfundenen Namen in ihrer Heimat als Phänomen: sieben Bücher in kaum mehr als zwei Jahren, über sechs Millionen verkaufte Exemplare, zwei Verfilmungen, Preise und Anerkennungen.

Journal Entry 2 by JohnSteed from Bad Zurzach, Aargau Switzerland on Tuesday, April 18, 2006
--------
RING:
--------
1.buchleser
2.Petteflet
3.realkiku
4.phoney
5.Laborfee
6.Kikoyu
7.Achmea
8.Wasserfall
9.realkiku (wurde 1x uebersprungen...)
10. vielleicht weiter - vielleicht zurück zu mir..... ;)

RELEASE NOTES:

unterwegs >>>>>> buchleser

Journal Entry 4 by rem_TCL-173619 on Wednesday, April 26, 2006
Heute ist das Buch bei mir angekommen. Ich werde gleich morgen anfangen es zu lesen und bin gespannt.

Journal Entry 5 by rem_TCL-173619 on Monday, May 1, 2006
Ich habe, obwohl ihre Bücher schon millionenfach verkauft wurden, bisher noch nichts von Banana Yoshimoto gehört. Zum Glück hat sich dies mit diesem Ring geändert. Ich fand das Buch wirklich sehr gut. Hätte ich nicht gewusst, dass es ihr Erstlingswerk ist, wäre es mir nicht aufgefallen. Praktisch ist auch das Glossar am Ende. Dadurch wusste ich dann worum es sich bei einigen mir bisher unbekannten japanischen Gerichten handelt.

Vielen Dank JohnSteed für diesen Ring! Die "Küche" reist morgen weiter zu Petteflet.

Journal Entry 6 by Petteflet from Köln, Nordrhein-Westfalen Germany on Friday, May 5, 2006
5.05.06 Buch kam gerade eben an. Sobald ich mit Murakamis Sputnik Sweetheart durch bin werde ich mich der Küche widmen. Freue mich schon drauf. Vielen Dank an JohnSteed für den Ring und an buchleser für's Schicken.

09.05.06 Sehr schönes Buch. Allerdings habe ich eine Anmerkung, zur oben angeführten Beschreibung. Eine Geschichte mit dem Namen "Tsugumi" konnte ich in diesem Buch nicht finden. Dafür aber meine Lieblingsgeschichte "Moonlight Shadow" - Was mir besonders gefallen hat ist die Erklärung am Ende des Buches, das Yoshimoto Elemente des typischen Mädchen- Mangas aufgreift und deren oberflächlichen Geschichten zu solch literarisch Interessanten Werken weiterentwickelt.
Auch die beiden "Kitchen" Geschichten sind ausgesprochen schön. Der Stil hat mich stark an das von mir zuvor gelesene Buch von Murakami ("Sputnik Sweetheart") erinnert. Diese Kombination aus merkwürdigen Geschehnissen (insbesodere bei "Moonlight Shadow") und Melancholie taucht auch regelmäßig bei Murakami auf.

15.05.06 Das Buch hat sich heute auf die Reise zu phoney gemacht. Viel Spaß beim Lesen!

Journal Entry 7 by JohnSteed from Bad Zurzach, Aargau Switzerland on Friday, May 12, 2006
wegen "Tsugumi" :

Habe bequemerweise den ganzen Artikel der Neuen Zürcher Zeitung kopiert und gepostet. Diese Geschichte kommt in "unserem" Buch nicht vor.

Danke an Petteflet ;)

Journal Entry 8 by phoney from Braunschweig, Niedersachsen Germany on Thursday, May 18, 2006
Gestern angekommen, sogleich begonnen und heute auch schon fast durch!

Gefällt mir einfach super!

Dann wird es nachher auch gleich mal nach nebenan zur Laborfee wandern, wo ich mir dann Mrs. Murphy abhole.
Schön wenn Bookcrossen so einfach sein kann! *g*

Journal Entry 9 by wingLaborfeewing from Braunschweig, Niedersachsen Germany on Friday, May 19, 2006
Yo, stümmt!

also: die "Küche" wurde mir gestern Abend in meiner eigenen persönlich übergeben. Ich lese das Buch alledings bestimmt nicht ganz so schnell wie phoney, aber werde mich doch redlich bemühen ;O)

Journal Entry 10 by wingLaborfeewing from Braunschweig, Niedersachsen Germany on Wednesday, May 31, 2006
Irgendwie haben die "Neue Züricher"-Zeitung und ich verschiedene Bücher gelesen... Meine Erwartungen waren jedenfalls nach dem Lesen der Kritik zu diesem Buch ganz andere, und ich kann der Interpretation des Rezensenten nicht gänzlich folgen. Egal!

"Kitchen" hat mir recht gut gefallen, obwohl ich den versprochenen Küchen-Enthusiasmus nicht gefunden habe, eine andere Vorstellung vom Klappentext her hatte. Die zweite Geschichte um "Eriko" war eine interessante Sozialstudie, die aber bestimmt in Japan mehr Staub aufwirbelt, als in europäschen Regionen. Der dritte Teil hat mich mit seiner ewigen liebeskranken Selbstbedauerei genervt.
Ok, jetzt kann man mir unterstellen, ich würde von der japanischen Gesellschaft und der Lebenshaltung nichts verstehen... stümmt! Das Buch war aber das Lesen durchaus wert, allzu häufig werde ich mich jedoch in Zukunft sicher nicht an japanische Autoren wagen, da sie mir einfach zu fern liegen.

Aber noch etwas ganz anderes: das Buch selbst war ein taktiler Genuss! Der Einband edel, der Deckel zart biegsam , aber trotzdem fest. Es war ein Erlebnis, ein so gut verarbeitetes Buch in Händen zu halten. Danke dafür! :O)

Nun hat es sich schon auf den Weg zu kikoyu gemacht, von der ich vermute (woher denn bloß?), dass sie mehr Freude nicht nur an dem Buch, sondern auch an der dargebotenen Litertur haben wird.

Journal Entry 11 by Kikoyu from Strausberg, Brandenburg Germany on Thursday, June 8, 2006
Kam gerade mit der Post. Später mehr! Dank erstmal an JohnSteed

Journal Entry 12 by Kikoyu from Strausberg, Brandenburg Germany on Wednesday, June 21, 2006
Ein richtig schönes, melancholisches, lustiges und zauberhaftes Buch. Banana Yoshimoto kommt auf meiner Favoritenliste ganz nach oben!

Ist bereits auf dem Weg zu Achmea

Journal Entry 13 by rem_SWA-516329 on Thursday, June 29, 2006
Kitchen ist wohlbehalten vor ca. 1 Woche bei mir eingetroffen. ( Sorry für die späte Rückmeldung, bin da immer ein wenig schlamperig)
Ich hab's dafür aber sogleich gelesen. Bin Murakami-Fan und hatte die Hoffnung, dass sich noch mehr japanische Literatur dazu gesellt.
Von Kitchen bin ich jetzt nicht so begeistert wie erwartet. Eigentlich kommt mir die Küche zu kurz und die im Klappenteext erwähnte "schönste Hommage an die hohe Kunst des Kochens", auf die ich schon ganz gespannt war, hab' ich auch nicht gefunden.
Moonlight Shadow hat mir recht gut gefallen. Ich mag's halt, wenn mir Dinge begegnen, die weniger mit Verstand und Logik zu begreifen sind. (Wahrscheinlich daher auch die Begeisterung für Murakami)
Danke für die neue japanische Schnöverrunde.
Sobald ich die Adresse von Wasserfall habe, schicke ich es weiter.

Journal Entry 14 by rem_SWA-516329 on Saturday, July 8, 2006
Macht sich heute auf den Weg zu Wasserfall. Gute Reise noch ...
und dir Wasserfall viel Spaß beim lesen

Journal Entry 15 by Wasserfall from Wien Bezirk 12 - Meidling, Wien Austria on Tuesday, July 11, 2006
heute angekommen.
Vielen Dank an JohnSteed und an Achmea für die nette Karte.
1/2 Buch ist noch vorher dran, aber das wird für Kitchen nur eine kurze Warteschleife.

30.07.: hat nun doch etwas länger gedauert.
Erstmal muss ich Laborfee recht geben: das Buch fühlt sich einfach wunderbar an. Es macht schon Spass, es nur in der Hand zu halten.
Und dann ist auch noch der Inhalt toll. Wirklich ein rundum-Genuss.
Der Stil hat mich auch begeistert, manche Sätze stechen heraus wie Perlen.

Es ist jetzt auf dem Weg zu realkiku. Ich wünsche ihr genausoviel Freude an dem Buch, wie ich hatte!

Journal Entry 16 by realkiku from Oldenburg, Niedersachsen Germany on Friday, August 11, 2006
Das Buch kam während meiner Urlaubsabwesenheit hier an. Vielen Dank an alle Beteiligten!

Ich habe schon angefangen zu lesen. Demnächst mehr.

Journal Entry 17 by realkiku from Oldenburg, Niedersachsen Germany on Sunday, August 13, 2006
Ein sanftes, poetisches Buch, wie die Neue Zürcher Zeitung richtig beschreibt, enthält es diese "Traumschwere".

Die Sprache und die Bilder haben mich schon sehr an Murakami erinnert, ist das eine typisch japanische Schreibweise oder kommt es daher, dass die beiden der gleichen Generation angehören? Diese leichten, durchsichtig und wahrhaftig formulierten Sätze, die machen die Gefühle der Protagonisten so mitfühlbar.

Das Thema hat mich auch interessiert: Die Überwindung der Trauer nach dem Tod eines nahen Angehörigen. Kraft finden zum Weiterleben und sogar zum wieder richtig lebendig Werden.

Japan scheint doch spannendere Seiten zu haben, als in meinem Kopf bisher abgespeichert waren, Murakami und Yoshimoto machen mich richtig gespannt.

So, jetzt tritt "Kitchen" wieder seine Heimreise an.

Edit 15.9.06: Ist seit vorgestern bei der Post.

Journal Entry 18 by JohnSteed from Bad Zurzach, Aargau Switzerland on Sunday, October 29, 2006
Kitchen ist längst wieder zurück bei mir.
Ich möchte allen Lesern für die Sorgfalt und das Interesse danken.

Uebrigens: das Buch hat den Status "available" ;)

Are you sure you want to delete this item? It cannot be undone.