Der Verbrecher aus verlorener Ehre, 1 Audio-CD
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In der Novelle mit dem Untertitel Eine wahre Geschichte stellt Friedrich Schiller als Erforscher der menschlichen Seele die Motive eines Verbrechers dar. Dabei wirft er die Frage nach Charakterschuld und äußeren Umständen auf.
Entstehung: Das Werk erschien zunächst anonym in der von Schiller selbst herausgegebenen Zeitschrift Thalia. 1792 überarbeitete er den Text und veröffentlichte ihn in den Kleineren prosaischen Schriften, dort unter dem heute üblichen Titel. Die Erzählung beruht auf einer wahren Begebenheit, die Schiller wahrscheinlich von seinem Lehrer auf der Carlsschule, Jacob Friedrich Abel, mitgeteilt bekommen hat. Dessen Vater hatte als Amtmann den so genannten »Sonnenwirt« verhaftet und die Lebensgeschichte des Räubers Friedrich Schwan in seiner Sammlung und Erklärung merkwürdiger Erscheinungen aus dem menschlichen Leben erzählt.
Inhalt: Im Mittelpunkt der Geschichte steht Christian Wolf, Sohn eines Gastwirts, der in einer kleinen Stadt aufgewachsen und auf die schiefe Bahn gekommen ist. Er versucht sich ein besseres Schicksal zu ertrotzen. Für kleinere Diebstähle wird er hart bestraft und verfängt sich zunehmend im Netz von Rache, Verbrechen und Strafe. Drei Jahre Festungshaft fördern seine Rachgelüste noch um ein Vielfaches. Als er entlassen wird, erschießt er einen Jäger, flüchtet und begeht weitere Verbrechen als Anführer einer Räuberbande.
Als sich sein Gewissen regt, bittet Christian in einem Brief an seinen Landesherrn um Gnade, er wolle seinem Vaterland als Soldat nützlich werden und im Rahmen der Gesetze leben. Auf seinen Brief erhält er keine Antwort. Als er vor seiner Bande flieht, wird er durch einen Zufall ergriffen und gibt seine Identität preis. Hier endet die Erzählung.
Aufbau: Der Erzähler spart am Ende, als sich Christian zu erkennen gegeben hat, den nachfolgenden Prozess und das Urteil aus, verweist jedoch in der Einleitung auf seine Hinrichtung. Damit verfolgt Schiller ein didaktisches Ziel. Er möchte nicht eine der zahlreichen historischen und fiktiven Räubergeschichten, wie sie im 18. und 19. Jahrhunderts üblich waren, erzählen, sondern die »Leichenöffnung eines Lasters« transparent machen, d. h. die Erkenntnis der sozialen und psychologischen Zusammenhänge, die ein Verbrecherdasein bedingen. Diese beginnen bereits im gesellschaftlichen Umfeld vor der ersten Tat.
In der Einleitung schreibt Schiller, dass die »Seelenlehre« aufschlussreich für Verhaltensweisen der Menschen sein könne, und kriminelle Handlungen – wie Krankheiten – als ursachenbedingte Abweichungen von der Norm betrachtet werden. Der Berichterstatter habe die Aufgabe, in seiner Erzählung Zusammenhänge offenzulegen, durch die kriminelles Handeln erklärbar wird. Im Vergleich zur historischen Begebenheit verändert Schiller Namen und einzelne Details der Handlung. Seine Bezeichnung, dass es sich um eine »wahre« Geschichte handelt, verweist auf seinen Anspruch, dass seine Erzählung streng unter dem Aspekt der Wahrscheinlichkeit zu betrachten ist.
Wirkung: Die Erzählung markiert einerseits – neun Jahre vor Goethes Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten (1795) – den Beginn der deutschen Novellistik, andererseits steht sie – gemessen an ihrer Struktur und ihrer aufklärerischen Intention – noch ganz in der Tradition des 18. Jahrhunderts. Von der Geschichte des Räubers Schwan gibt es zahlreiche volkstümliche Bearbeitungen, von denen Hermann Kurz’ Roman Der Sonnenwirt (1855), schwäbische Volksgeschichte aus dem vorigen Jahrhundert, am bekanntesten wurde. Eine Verfilmung der schillerschen Novelle entstand 1978. C. V.
Aus der CD wird ein Ray. Die Teilnehmer sind:
1. Ikopiko
2. Aldawen
3. Valmue
4. Daine
5. holle77
6. Sudizoso
7. Fightclub
8. Rosenfrau
9. Saguna
10. Du?
X. Goldpet
Released 18 yrs ago (12/10/2005 UTC) at an einen neuen bookcrosser? in -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Niedersachsen Germany
WILD RELEASE NOTES:
Ist unterwegs zu Aldawen.
Mit Prosatexten ist mir bislang nicht aufgefallen, aber das hat mir gut gefallen. Da muß ich doch mal nach weiteren Texten fahnden. Interessant fand ich vor allem die sehr moderne Ansicht, daß Resozialisierung mehr nützt als überharte Strafen, angesichts einiger aktueller Diskussionen zum Jugendstrafvollzug sollte man das einigen Verantwortlichen vielleicht mal präsentieren...
21.12.2005: Heute habe ich die Geschichte zu ende gehört. Ich fand sie sehr interessant. Bei der Einleitung dachte ich noch dass das Ganze etwas zäh werden würde, war es aber überhaupt nicht.
Danke für den Ring, enitsirhc72
Geht weiter sobald ich die Adresse von Daine habe.
23.12.2005: Seit gestern unterwegs zu Daine.
Ich werde dieses Hörbuch über die Feiertage hören und dann hoffentlich in diesem Jahr auf die Weiterreise schicken können :o)
02.01.2006:
Leider im Weihnachts-Chaos untergegangen, geht aber so bald wie möglich weiter!
Die CD hat mir gut gefallen, der Geschichte konnte man gut folgen, und auch ich muss neidlos zugeben, dass da ein Könner am Werk war ;o)
Das Einzige, was mich etwas gestört hat, waren die "akkustischen Effekte", z.b. das demonstrative Blättern am Anfang. Das das "Überpiepen" des Stadtnamens (das wohl nicht an meinem Player lag...)passt überhaupt nicht zu Schiller, finde ich...
Bei einer Autofahrt gehört und für gut befunden.
Ich fand es sehr interessant, mal so einen ganz anders gearteten Text von Schiller zu hören und es ist schon eine bedenkenswerte Story, die Schiller dort mit einem guten Schuss Pädagogik erzählt.
Ich glaube nicht, dass ich diesen Text unbedingt gelesen hätte, aber zum Zuhören war er ideal.
Ist wohlbehalten angekommen.
Vielen Dank für's schicken und für den Ring.
Vielen Dnak und es geht weiter sobald ich von Rosenfrau das ok zum verschicken kriege.
Released 17 yrs ago (6/2/2006 UTC) at per Post / via mail in -- Per Post/Persönliche Weitergabe--, Hessen Germany
WILD RELEASE NOTES:
Reist weiter nach Bonn, viele Grüße ins Rheinland!
Wird wahrscheinlich gleich morgen im Auto gehört...
Vielen Dank für's hören lassen!
Die CD reist weiter, sobald die nächste Adresse da ist (pm ist grad raus)
Released 17 yrs ago (6/16/2006 UTC) at To a bookcrosser in By mail / post / courier, By Mail/Post/Courier -- Controlled Releases
WILD RELEASE NOTES:
Und schon ist der Verbrecher auf dem Weg zu saguna - viel Vergnügen ("Normalpost", Geislar)
Danke Enitsirhc für dieses Hörbuch, mit dem ich mal wieder ein klassisches Stück unkompliziert beim Bügeln kennen lernen durfte.
Released 17 yrs ago (10/26/2006 UTC) at OBCZ Blaues Haus in Nürnberg, Bayern Germany
WILD RELEASE NOTES:
Ging heute mit zum Meetup...
Schiller-Prosa als Hörbuch und noch dazu ein Krimi, bei bookcrossing gibt es immer wieder Überraschungen.
Das Werk geht an Saguna zurück.
Released 17 yrs ago (3/9/2007 UTC) at an einen anderen Bookcrosser weitergegeben in Coburg, by hand -- Controlled Releases
WILD RELEASE NOTES:
Ein Krimi von Schiller - wer hätte das gedacht? Natürlich ist es kein Kriminalroman im üblichen Sinn, aber die Geschichte und das Schicksal des Sonnenwirts könnte durchaus als ein Vorläufer bezeichnet werden. Ich fand die Lesung sehr gelungen, auch wenn ich anfangs Schwierigkeiten hatte, die Zusammenhänge zu erfassen, es ist in der Tat keine leicht konsumierbare Erzählung. Aber ein nochmaliges Anhören brachte Licht ins Dunkel, wenngleich sich dadurch die Dramatik verstärkte.
Vielen Dank für diesen Hörgenuss!
Damit die CD nicht ewig bei mir herumliegt und weil es sich gerade so gut fügt, wird sie jetzt in die Grüne Box umziehen und mit ihr in die weite Welt reisen. Viel Spaß beim Hören!
Released 10 yrs ago (8/13/2013 UTC) at Stuttgart, Baden-Württemberg Germany
CONTROLLED RELEASE NOTES:
Released 10 yrs ago (11/12/2013 UTC) at Schlesinger (OBCZ?) in Stuttgart, Baden-Württemberg Germany
WILD RELEASE NOTES:
Released 10 yrs ago (12/28/2013 UTC) at -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Baden-Württemberg Germany
CONTROLLED RELEASE NOTES:
Hoffe du kennst es noch nicht und freust dich ein wenig:-)!
Liebe Grüsse Martschella!
Danke!