Der Mann, der den Zügen nachsah (SZ-Bibliothek Band 24)

by GEOGES SIMENON | Literature & Fiction |
ISBN: 3937793232 Global Overview for this book
Registered by SZ-Bibliothek of München, Bayern Germany on 9/10/2004
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Journal Entry 1 by SZ-Bibliothek from München, Bayern Germany on Friday, September 10, 2004
Lese. Freude. Sammeln. heißt das Motto der SZ-Bibliothek. Die Feuilletonredaktion der Süddeutschen hat 50 exklusive Highlights der Weltliteratur ausgewählt. Jede Woche erscheint ein neuer Band.
Dies ist der 24. Band der SZ-Bibliothek, der uns freundlicherweise von der Buchhandlung Thalia Köln, Neumarkt (ehemals Gonski) zur Verfügung gestellt wurde und nun ein Bookring werden soll. Vielen Dank an Thalia, Köln, und viel Spaß beim Lesen!

Klappentext:
Von einem Tag auf den anderen ist nichts mehr so, wie es war. Kees Popinga, der brave holländische Familienvater und Prokurist, verliert seinen Job. Seine Firma geht Pleite, der bewunderte Chef verschwindet mit der Firmenkasse. Für Popinga ist das nicht nur eine persönliche Enttäuschung, sondern auch eine finanzielle Katastrophe, da er an der Reederei beteiligt ist. Dazu kommt, dass die Umstände es nahelegen, er sei an dubiosen Machenschaften der Firma beteiligt. Popinga fasst einen Entschluss: Er nimmt den nächsten Zug nach Amsterdam und taucht ein in ein neues Leben. Wenn schon alles zusammenbricht, dann möchte er wenigstens einmal richtig frei sein, leben und lieben, wie es ihm gefällt. Für seinen Traum vom neuen Leben geht Popinga sogar über Leichen, und schon bald ist er auf der Flucht.

Dieser Band ist ein Bookring. Teilnehmer sind:

1) eatsletters
2) weddingring
3) hank-chinaski
4) enitsirhc72
5) eager-beaver
6) Aprille
7) Flumi

????

Dann zurück an SZ-Bibliothek/Paranoia
.... Und Wyando ist so nett und übernimmt das Verschicken an die/den Erste/n auf der Liste! Danke!....

Journal Entry 2 by eatsletters on Thursday, October 28, 2004
exzellente, spannende Geschichte über einen Menschen, der durch einen Bankrott total aus seiner bürgerlichen Bahn fällt und sich immer mehr verstrickt, als er versucht, plötzlich "anders" zu leben. habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen, es liefert auch interessante EInblicke in die Psyche des Protagonisten und etwas Lokalkolorit Paris. Der Schluss der Geschichte ist etwas schwach.

Journal Entry 3 by weddingring from Schwetzingen, Baden-Württemberg Germany on Friday, November 5, 2004
Ist heute angekommen. Bin schon sehr gespannt!

Eine interessante Geschichte. Würde sie nicht als "spannend" beschreiben, aber sie lässt den Leser nicht unberührt. Ein Mann in der *neudeutsch* Midlife-Crisis und ohne ein funktionierendes Wertesystem = extreme Reaktionen. Wobei er sich nicht für extrem hält. Spannend der Schluss - wie würde das Buch heute enden?

Geht jetzt zur Post - bin gespannt, was andere Leser zu sagen haben.

Journal Entry 4 by winghank-chinaskiwing from Bielefeld, Nordrhein-Westfalen Germany on Thursday, December 9, 2004
Ist heute bei einem Mann eingetroffen, der liebend gern Zügen nach- und auch entgegensieht. Natürlich weiß ich, dass es kein Eisenbahnbuch ist, aber ich freue mich schon sehr auf die Lektüre. Leider stecke ich gerade voll im Ringstau, so dass es vielleicht nicht ganz so schnell geht wie ich's gern hätte.

Journal Entry 5 by winghank-chinaskiwing from Bielefeld, Nordrhein-Westfalen Germany on Monday, January 3, 2005
Kees Popinga ist ein Muster an Spießbürgerlichkeit, doch die Kruste der Normalität ist dünn und sie zerbricht, als ihm sein Chef eröffnet, dass er ein Doppelleben geführt und die Firma in einen betrügerischen Bankrott geführt hat: Von einem Tag auf den anderen bricht Popinga aus, lässt sein bisheriges Leben hinter sich und taucht ab in ein neues, ungebundenes Leben. Seine vermeintliche Freiheit ist jedoch vom ersten Moment an nichts als ein unerhörter Selbstbetrug. Getrieben von maßloser, narzisstischer Selbstüberschätzung verfällt er dem Wahn, dem Lebenswandel des bewunderten Chefs nacheifern, ja, ihn sogar übertrumpfen zu müssen, und verliert dabei jeglichen Sinn für die Realität. Viel zu spät erkennt er sein Scheitern, und wie um das Maß an Kümmerlichkeit voll zu machen, ist auch sein folgerichtiger Selbstmordversuch ein kläglicher Fehlschlag. Zum Schluss bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich in einen Wahnsinn zu flüchten, der in Wirklichkeit schon längst von ihm Besitz ergriffen hat.

Spannend und leicht zu lesen, hat mich aber inhaltlich nicht in allen Punkten überzeugen können. Heute mit der Schneckenpost zu enitsirhc72 weitergereist.

Journal Entry 6 by enitsirhc72 from Bickenbach, Hessen Germany on Monday, January 10, 2005
Das Buch kam wohlbehalten bei mir an. Vielen Dank.

Über die Postkarte hat sich besonders Mr.enitsirhc gefreut, denn er liebt Kamele und ist Eisenbahn-Fan. Danke hank.

Journal Entry 7 by enitsirhc72 from Bickenbach, Hessen Germany on Thursday, January 20, 2005
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich fand diese Wandlung des Protagonisten vom braven Ehemann zum sich selbst überschätzenden, auf alle anderen herabsehenden "Lebemann" und schließlich zum kapitulierenden Versager sehr interessant und gut dargestellt. Die Gedankengänge und Briefe, mit denen er sich selbst und die anderen von seiner Überlegenheit zu überzeugen versucht, waren teilweise sehr lustig und auf jeden Fall faszinierend.

Sobald ich die Adresse von eager-beaver habe, schicke ich das Buch weiter.

Journal Entry 8 by eager-beaver on Thursday, January 27, 2005
Kam heute an und wandert auf meinen NZL-Stapel.

Journal Entry 9 by eager-beaver on Sunday, April 3, 2005
Ein wirklich gutes Buch, das es wahrlich verdient hat, in die SZ-Bibliothek-Reihe aufgenommen zu werden. Zumal ich sonst warscheinlich nie dazu gekommen wäre, es zu lesen, und das wäre wirklich schade gewesen.
Mit diesem Buch hält man ein unglaublich packendes und nachvollziehbares Studium eines Geisteszustandes in der Hand, der ganz nebenbei auch noch ein Kriminalroman ist (für die der Auteor ja hauptsächlich bekannt ist).
Dieses Buch ist auf jeden Fall weiterzuempfehlen!

Und wenn ich die nächste Adresse habe, reist es weiter...

Journal Entry 10 by eager-beaver on Thursday, April 7, 2005
Heute zur Post gebracht, ist als Büchersendung auf dem Weg...

Journal Entry 11 by Aprille from Bochum, Nordrhein-Westfalen Germany on Wednesday, April 13, 2005
Gestern lag der Band 24 der SZ-Bibliothek in der Post und wird wegen der Ausgabechronologie als nächster gelesen werden. Ich freue mich immer, wenn wieder ein SZ-Band hier eintrifft und schicke noch vor dem Wochenende auch endlich einen weiter.....

Journal Entry 12 by Aprille from Bochum, Nordrhein-Westfalen Germany on Monday, April 25, 2005
So, bevor ich mich zum Buch äußere (ich werde den Eintrag später noch komplettieren - dieser Hinweis an alle, die sich der Mühe unterziehen, meine weitschweifigen, selbstgefälligen und schwatzhaften Kommentare zu lesen - ) muss ich hier mal in aller Stille, aber trotzdem deutlich über die SZ-Bibliothek Dampf ablassen! Ich habe in den letzten Monaten 14 der SZ-Bände gelesen, die ich bis dato noch nicht gelesen hatte: In diesen 14 Büchern gibt es drei Frauenmorde! Morde, die en passent begangen werden, beinahe zufällig!! Handke, Onetti, Simenon..... hat diese Auswahl etwas zu bedeuten? Was wollen mir die Herausgeber der 5O Bände damit sagen?
Ich bin irritiert.

26.April 2005: Ich habe gestern mein nächstes SZ-Buch angefangen und da bekam ich gleich Unterstützung in der o.g. Angelegenheit! Lenz: Die Deutschstunde, S.8:
Der Blick des Ich-Erzählers fällt dort: "... unweigerlich auf den (...) Anlegeponton, an dem die (...) Barkasse aus Hamburg festmacht, um pro Woche, sagen wir mal, bis zu zwölfhundert Psychologen abzusetzen...."
Die brauche ich, um mir erklären zu lassen, was die Zusammenbastler der SZ-Bibliothek zum gesammelten Frauenmord treibt!

Aber nun zum Simenon! Gleich im ersten Kapitel (das Buch hat eine nette, mittelalterlich anmutende Kapiteleinteilung mit hübsch verschlüsselten Kapitelüberschriften), als die Welt von Popinga noch wohlgeordnet zu sein scheint, sagt der Erzähler über Popingas Verhältnis zu dessen Ehefrau: "Er nannte sie Mutti, wegen der Kinder."
Nein, er nennt sie nicht "wegen der Kinder" Mutti. Er ist für mich ein kleiner Junge, der eine Mutti braucht. Er reagiert überall unreif und kindlich, obwohl er viele Jahre lang den Mann gespielt hat. Vor allem hat er ihn sich selbst vorgespielt. Kindliche Kränkbarkeit, Trotz, Streiche, Räuber- und Gendarmspiel, Allmachtsphantasien, das sind kindliche Verhaltensmuster, die bei einem Mann von vierzig Jahren einen gewissen Krankheitswert haben. Ob das psychopathologisch schlüssig dargestellt ist, entzieht sich meiner Beurteilung. Auch das möchte ich den oben angeforderten Psychologen überlassen.....
Meine These, warum das Buch Aufnahme in die SZ-Bibliothek fand, ist folgende: Viele der dort versammelten Bücher sind direkt oder indirekt Bücher über das Schreiben, über die Funktion des Schreibens in der menschlichen Gesellschaft, über den Wert des Schreibens für den Schreibenden und den Lesenden. Und Popinga ist ein Schreiber. Ein Briefschreiber, der sich in seinen Briefen selbst beschreibt und feststellt, wie schwer es ist, sich selbst mit Worten darzustellen.
Am Ende gibt er das Schreiben auf, weil er bemerkt, dass es keine Wahrheit über das eigene Selbst gibt.......
Nun widme ich mich also dem SZ-Band mit der laufenden Nummer 28, um festzustellen, dass dort ein Schüler die Unverschämtheit besessen hat, nach einer Deutscharbeit ein leeres Heft abzugeben.... Auch ein Buch über das Schreiben also: Willkommen im Klub!

Ach, noch was: Ich lese ja nicht besonders gerne Krimis, aber während ich diesen las, habe ich mir äußerst detektivische Gedanken gemacht: Wer hinterließ den Knick im Schutzumschlag (hinten)? Und wer den Fettfleck auf dem Schutzumschlag (vorne)? Wer aß beim Lesen etwas, das braune Krümel hinterließ (vermutlich Plätzchen oder Kuchen)?
Bei so vielen heißen Spuren habe ich auch mehr als meine Fingerabdrücke hinterlassen....

Viel Spaß beim Lesen!

Seit gestern Abend ist das Buch auf Reisen.... (27. April 2005 abgeschickt)


Journal Entry 13 by Flumi from Koblenz, Rheinland-Pfalz Germany on Saturday, April 30, 2005
ist angekommen, vielen dank!

Journal Entry 14 by Flumi from Koblenz, Rheinland-Pfalz Germany on Friday, May 27, 2005
Ein tolles Buch! Die Beschreibung der Wandlung ist sehr präzise und schön geschmückt. Dass er am Schluss zwar wieder fallen muss, war klar, allerdings hat mich die Flucht ins psychisch Kranke etwas enttäuscht.
Reist heute wieder nach Hause zu Paranoia/SZ-Bibliothek.

Journal Entry 15 by SZ-Bibliothek from München, Bayern Germany on Tuesday, May 31, 2005
Buch ist gestern zum Glück wohlbehalten bei mir eingetroffen - aber der Umschlag war komplett aufgerissen! Da war die Post wohl mal wieder neugierig.....

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