Ein Porträt des Künstlers als junger Mann. SZ-Bibliothek Band 14

by James Joyce | Biographies & Memoirs |
ISBN: Global Overview for this book
Registered by SZ-Bibliothek of München, Bayern Germany on 6/27/2004
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Journal Entry 1 by SZ-Bibliothek from München, Bayern Germany on Sunday, June 27, 2004
Lese. Freude. Sammeln. heißt das Motto der SZ-Bibliothek. Die Feuilletonredaktion der Süddeutschen hat 50 exklusive Highlights der Weltliteratur ausgewählt. Jede Woche erscheint ein neuer Band.
Dies ist der vierzehnte Band der SZ-Bibliothek, der uns freundlicherweise von der Buchhandlung Gonski in Köln zur Verfügung gestellt wurde und nun ein Bookring werden soll. Vielen Dank an Gonski, Köln, und viel Spaß beim Lesen!

Klappentext:
Stephen Dedalus ist ein kränklicher, blasser Einzelgänger im Irland des frühen zwanzigsten Jahrhunderts. Doch er hat seinen eigenen Kopf. In der Jesuiten-Schule weigert er sich, seinen Lehrern gegenüber blinden Gehorsam zu leisten. Er sagt sich los von seinem religiösen Elternhaus und den Überzeugungen seiner Lehrer, entscheidet sich gegen den Priesterberuf und geht stattdessen seinen eigenen Weg. Er weiß, dass er zum Künstler bestimmt ist. Einfühlsam und mit großer sprachlicher Raffinesse erzählt Joyce davon, wie aus dem schüchternen Stephen ein führender Künstler wird, der immer wieder Rechenschaft über seine kreativen Fortschritte ablegt. So lässt sich „Ein Porträt des Künstlers als junger Mann“ nicht zuletzt als ein Kommentar von Joyce über seine eigene Entwicklung als Schriftsteller begreifen.
James Joyce’ erster Roman ist deutlich zugänglicher als seine späteren Werke „Ulysses“ und „Finnegans Wake“, verrät aber bereits die Meisterschaft seines avantgardistischen Erzählstils. In diesem Bildungsroman ist alles aus der Perspektive des Protagonisten geschildert; der Text bietet so dem Leser einen subjektiven Blick auf die Welt.

Dieser Band wird ein Bookring. Teilnehmer sind:
1) juvi
2) hank-chinaski
3) holle77
4) Aprille
5) muenchnerin
6) Jettchen
7) eatsletters
????

Dann zurück an Paranoia/SZ-Bibliothek

.... Und Wyando ist so nett und übernimmt das Verschicken an die/den Erste/n auf der Liste! Danke!....

Journal Entry 2 by juvi from Dresden, Sachsen Germany on Wednesday, July 14, 2004
Das Buch ist heute eingetroffen, und ich versuche es in einigen Wochen zu schaffen. Genauer will ich mich da nicht festlegen, also habt bitte etwas Geduld. Wie man sieht, ist das Bild geändert worden.

Update September 2004: Habe knapp die Hälfte geschafft.

Update Dezember 2004: Nun hat es doch noch viel länger gedauert als gedacht. Aber es war eben schwer beim Lesen wach zu bleiben und die nötige Konzentration aufzubringen, schwerer als bei jedem anderen Buch bisher. Aber lasst euch davon nicht abschrecken!

Released on Friday, December 31, 2004 at about 5:00:00 AM BX time (GMT-06:00) Central Time (US & Canada) at BookRing in --Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben--, Sachsen Germany.

RELEASE NOTES:

Reist endlich weiter zu hank-chinaski.

Journal Entry 4 by winghank-chinaskiwing from Bielefeld, Nordrhein-Westfalen Germany on Monday, January 3, 2005
Wohlbehalten eingetroffen, vielen Dank! Mein erster ernsthafter Versuch mit Joyce, bin mal gespannt, wie ich damit klarkomme...

Journal Entry 5 by winghank-chinaskiwing from Bielefeld, Nordrhein-Westfalen Germany on Monday, January 10, 2005
Uff - das anstrengendste Buch, das ich seit langem gelesen habe! An das englische Original auf meinem TBR-Stapel habe ich mich nie so richtig herangetraut, aber auch die deutsche Übersetzung ist kaum einfacher zu lesen. Joyce pflegt einen verschrobenen, extrem introvertierten Stil; die äußere Handlung tritt fast völlig hinter das subjektive Erleben des Protagonisten zurück. Das Buch ist die Geschichte einer Selbstfindung und nebenbei eine Generalabrechnung mit einer Extremform des radikalen Katholizismus, der für das Irland des 19. Jahrhunderts wohl prägend war. Ein gefundenes Fressen für einen theologisch nicht ganz uninteressierten Psychologen, sollte man meinen, aber das alles ist Lichtjahre von meiner eigenen Erlebenswelt weg. Hinzu kommen immer wieder unvermittelt zeitliche Brüche im Handlungsstrang, wobei Handlungsstrang schon das falsche Wort ist, einen solchen gibt es eigentlich gar nicht, vielmehr beschränkt sich Joyce auf die mehr oder weniger ausführliche Schilderung einzelner, wir würden heute sagen: sozialisationsrelevanter Episoden; und das ganze Buch wirkt, als hätte es der Autor nicht für einen fiktiven Leser geschrieben, sondern für sich selbst. In den letzten vier Seiten dann plötzlich auch ein stilistischer Bruch, Joyce wechselt unvermittelt zum Tagebuchstil. Das lässt sich sehr viel leichter lesen als der ganze Rest und lässt eine Ahnung davon aufkommen, wie das ganze Buch hätte sein können. Zu schade!

Abschließend noch ein Wort zur Übersetzung: Bei allen Schwierigkeiten hat Joyces Stil im Original doch eine gewisse sprachliche Ästhetik, wohingegen die deutsche Übersetzung oft plump und unbeholfen wirkt. Stellvertretend hier ein Beispiel aus dem Anfang des dritten Kapitels, das sich im Original so liest:

The swift December dusk had come tumbling clownishly after its dull day and, as he stared through the dull square of the window of the schoolroom, he felt his belly crave for its food.

Bei Klaus Reichert liest sich das so:

Die flinke Dezemberdämmerung war ihrem trüben Tag clownesk hinterdrein gestolpert gekommen und, wie er so durchs Fensterquadrat des Schulzimmers starrte, spürte er, daß sein Bauch sein Essen heischte.

Mein Kopf heischt jetzt ein lesbareres Buch.

Holle77 bat darum, erstmal übersprungen zu werden. Das Porträt reist jetzt also weiter zu Aprille (obwohl auch sie gestöhnt hat... *gg*).

Journal Entry 6 by Aprille from Bochum, Nordrhein-Westfalen Germany on Saturday, January 15, 2005
Gestern im Briefkasten: Band 14 der SZ-Bibliothek. Ich lese im Moment den Auster, das ist der Band Nr.6 .... Meldet euch, wenn ich zu langsam lese, ich schicke jedes Buch auch auf Umwege und lege die Briefmarken, die es braucht, um zu mir zurückzureisen, bei.....

Journal Entry 7 by Aprille from Bochum, Nordrhein-Westfalen Germany on Monday, February 14, 2005
Wie unterschiedlich man doch liest: die letzten Seiten haben mir am wenigsten gefallen, ganz anders als Hank, der den Rest nur mäßig mochte.
Ich muss gestehen, dass ich zu den Lesern gehöre, die mehr ü b e r James Joyce als v o n James Joyce gelesen haben. Vor allem seine späteren Werke gelten als nahezu unlesbar und im Porträt des Künstlers kündigt er mit dem Motto des Buches ja an, dass er einen völlig neuen epischen Stil zu kreieren gedenkt.
Latein und verballhorntes Latein spielt im gesamten Text eine wichtige Rolle, was mir viel Spaß gemacht hat, genauso wie die Gedankenwelt des Dante Alighieri. Ich konnte gut nacherleben, in welcher angsteinflößenden Nähe zu Todsünden, Fegefeuer und Armut Joyce seine Jugend verbracht hat.
Bisher hatte ich Joyce immer nur in exemplarischen Textauszügen gelesen und hatte mir dadurch genau so viel Angst vor diesen Texten einflößen lassen, wie Stephen Dedalus sie vor den Höllenvorstellungen des Dionysos Areopagita empfindet.
Nachdem ich den Text jetzt gelesen habe, in dem Joyce immer wieder auch seine Kunsttheorie erläutert, muss ich anerkennen, dass er durch seinen Schreibstil die Nähe zum Geschehen bis ins Schmerzliche steigern kann: Man schämt sich mit Stephen für den Trunkenbold von Vater, man erlebt die politische Diskussion in der Familie, die Angst vor ewiger Verdammnis, das Erlösende der Beichte, die Freundschaft zu Cranly, die Verliebtheit und die künstlerische Arroganz ganz nah bei Stephen Dedalus, der sich vorgenommen hat, wie Daedalus, der Baumeister, etwas völlig Neues zu schaffen. (Et ignotas animum dimittit in artes: Et dimittit aminum in artes ignotas. Ovid benutzte ja ständig das Stilmittel der Enallage, um die armen Schüler späterer Jahrhunderte vollends zu verwirren. Nach meiner Umstellung übersetzt man leicht: Er schickte den Geist in (bisher) ungekannte Künste.)
Zugleich riecht man die Dubliner Luft und den Lateinschulenmief.
Das Buch ist wahrscheinlich im Original noch besser, aber da hätte ich die Ablehnung des Einflusses der englischen Sprache auf das Irische und viele Details vermutlich nicht verstanden.
Ich glaube Hank auf's Wort, dass der Originaltext melodiöser ist, aber mir hat auch die Klangqualität der deutschen Übersetzung gut gefallen.
Man liest den Text und ahnt: ich bemerke gar nicht alles, was hier drinsteckt.
Trotzdem habe ich mir verkniffen, die Sekundärliteratur zu bemühen, denn die hat mir den Joyce bisher schon genug verleidet.
Nur frisch ans Lesen: Der eigene Kopf reicht auch, wenn man selbst - die Einschränkung sei erlaubt - mit Latein und religiösen Vorstellungen hinlänglich kasteit worden ist..... Bei mir waren's Latein und Dante, die mich "vorbereiteten" und deshalb habe ich mich über Joyce's Dante-Kritik, als er seiner Angebeteten arrogant kommt, köstlich amüsieren können: S.284 "Drehte diesen Hahn sofort zu [sagt er über sich] und statt dessen die geistig-heroische Kühlmaschinerie an, die Dante Alighieri erfunden und für alle Länder sich hat patentieren lassen."
Glücklich wird man mit so viel Arroganz im Leben nicht, aber dafür schreibt man Bücher, an denen sich Generationen von Lesern mehr oder weniger amüsiert den Geist verrenken.....


Zur Weiterreise: Ich suche gerade jemanden, der das Buch jetzt dringend lesen möchte. Ist nicht ganz einfach....


Da Münchnerin sich auf meine Anfrage, ob sie vorgezogen werden möchte, nicht gemeldet hat, was ich als Nein werte, habe ich das Buch gestern Abend an Holle verschickt, die eigentlich schon vor mir dran war....
Ich wünsche dem Buch eine gute Reise, Holle eine gute Zeit mit dem Text und ich danke allen, die die SZ-Buchringe möglich gemacht haben.


Journal Entry 8 by wingholle77wing from Meschede, Nordrhein-Westfalen Germany on Saturday, February 19, 2005
Kam heute mit der Post, danke Aprille. Es kann ein Weilchen dauern, aber ich werde mir Mühe geben!

Journal Entry 9 by wingholle77wing from Meschede, Nordrhein-Westfalen Germany on Sunday, March 20, 2005
Ich habe es gerade zuende gelesen und nachdem ich mir nun nochmal die tollen Beiträge von hank und Aprille durchgelesen habe, möchte ich nur so viel hinzufügen: Mir haben im Gegensatz zu hank die letzten vier Seiten überhaupt nicht gefallen.
Ich hatte einige Mühe mich in das Buch einzulesen, der Bann war eigentlich erst gebrochen, als die Exerzitien und damit die "Höllenvisionen" begannen. Vor allem diesen Teil fand ich faszinierend, weil er mich mal wieder mit den Seiten der katholischen Kirche konfrontierte, die mich -in abgemilderter Form- in meiner Kindheit oft (jetzt fehlt mir das richtige Wort) geängstigt und zum Zweifeln gebracht haben.
Die Schilderung der Jesuitenpatres ließ mich an Nietzsches(?) Ausspruch denken: (sinngemäß) Man könne leichter Christ werden, wenn die Christen etwas erlöster aussähen. (Anmerkung am Rande: Mein Heimatpfarrer ist Jesuit und ich unterstreiche auch in diesem Fall das Zitat nochmal.)
Gott sei Dank habe ich bei den Benediktinern auch ein "erlösteres" Christentum erlebt, sonst hätte mir das Buch nur Angst gemacht.
Einige Textstellen fand ich auch sehr holperig, danke hank, für dein Übersetzungsbeispiel, sonst wäre mir das nicht so bewusst geworden.

jetzt werde ich mein Glück mal bei muenchnerin versuchen.

Journal Entry 10 by wingholle77wing from Meschede, Nordrhein-Westfalen Germany on Monday, April 11, 2005
Seit heute auf dem Weg zu Jettchen.

Journal Entry 11 by Jettchen from Stuttgart, Baden-Württemberg Germany on Saturday, April 23, 2005
Dieser SZ-Band traf schon vor einigen Tagen per Post bei mir ein. VIELEN DANK für die Zusendung und Deine / Eure Geduld mit mir.

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