Nachdem ich ein Gespräch mit Katja Oskamp im Kulturradio gehört hatte, wurde ich neugierig und kaufte dieses Buch in meiner Lieblingsbuchhandlung in der Fischerhüttenstraße.

Klappentext
Sie lernt ihn kennen, als sie noch jung ist und er beinahe schon alt. Er, der berühmte Schriftsteller. Sie, die mit dem Schreiben gerade anfängt und Mutter von einer kleinen Tochter ist. Sie wird seine Schülerin, seine Geliebte, seine Vertraute und beide schwören, sich einander zuzumuten "mit allen Meisen und Absonderlichkeiten". Eine Beziehung voller Lust und Hingabe und Heiterkeit.

Dann aber, als die Tochter mitten in der Pubertät steckt, erhält er eine Diagnose, die alles ändert. Die Beziehung wird zum Ausnahmezustand und sie von der Geliebten zur Pflegerin. Sie will helfen, sie hilft, doch etwas schwindet, ihr Lebensmensch entfernt sich, die Zeit der Abschiede beginnt. Und noch etwas: ein neues Leben. Vor allem aber erzählt sie die Geschichte einer großen Liebe.

Foto vom 29.09.24:
Heutiger Blick von den Ahrensbergen nach Marzahn (Wuhletalwanderweg)
Bei diesem Blick dachte ich zwangsläufig an Marzahn, mon amour...

Ich habe diesen Roman, der eigentlich ein biografischer Schriftstellerroman, Beziehungsroman und Roman über das Älterwerden und Muttersein in einem ist, ganz gern gelesen. Vielleicht aber nur, weil mir der Name Katja Oskamp durch 'Marzahn, mon amour' und 'Berlin liest ein Buch' ein Begriff ist, ohne dieses Buch bisher gelesen zu haben. Aber ich glaube nicht, dass mich die Geschichte sonst wirklich interessiert hätte, auch weil ich zwiegespalten bin, ob man das eigene Liebesleben in dieser Art der Öffentlichkeit preisgeben muss.

Das Buch ist schön aufgebaut, fünf Kapitel mit ideenreichen Untertiteln, kleine Ereignisse werden aneinandergereiht, so dass man sie x-beliebig lesen kann, ohne den Faden dabei zu verlieren. Wenn man in Wikipedia nachliest, erfährt man, dass sich hinter ihrem Lebenspartner Tosch der Schweizer Schriftsteller Thomas Hürlimann verbirgt (den ich allerdings nicht kenne...). Es geht also in diesem Buch um reale Personen. Die Besonderheit an dieser Beziehung ist, dass die Partner nicht zusammen wohnen und dass wohl die Distanz dafür sorgt, dass die Beziehung länger hält. Gefallen hat mir der Ausdruck "Das Leben im eigenen Koffer".

Sehr angesprochen hat mich der Roman im Kapitel VIER, weil ich Katja Oskamps Gefühle mitempfinden konnte. In 'Tummeln in der Herkunft' beschreibt sie, wie das Marzahner-Füße-Pflegen zu einer Art Heimkehr wird, sehr schön in Worte gefasst. Im Buch erfährt man natürlich auch, wie 'Marzahn, mon amour' entstand. Nun bin ich doch neugierig geworden und werde es demnächst lesen.

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Das Buch ist erst kürzlich erschienen. Somit kann ich in Hazels Lesechallenge den Punkt 15 abhaken, und damit sind für mich alle Punkte erfüllt.

Das Buch kommt mit zu einem kleinen Treffen im Café Korn Konzept.

Vielleicht interessiert sich die kleine Berliner Runde, die bei 'Berlin liest ein Buch' dabei war, dafür.

Dieses Buch habe ich bei einem wunderbaren, kleinen MU im Café Korn Konzept mitgenommen, weil es eine Autorin aus der Reihe 'Berlin liest ein Buch' ist. Es war wunderbar mit Euch! Dankescchön ... und auf ein baldiges Wiedersehen.

Das Buch wird eine Berlinrunde drehen - vielleicht auch mit den Teilnehmerinnen, die bei der letzten Lesung im Patmosgarten dabei waren.
Als da wären:
ZeeEllZett
WhiteNights
Romana8491
...

Es wäre schön, wenn das Buch eine große Reise machen könnte.

Hier kann man Katja Oskamp in der ersten Hälfte des Podcast hören! | Zwischen den Welten: Katja Oskamp im Gespräch.

Zur Autorin
Katja Oskamp, geboren 1970 in Leipzig, ist in Berlin aufgewachsen. Nach dem Studium der Theaterwissenschaft arbeitete sie als Dramaturgin am Volkstheater Rostock und studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Bisher wurden von ihr der Erzählungsband Halbschwimmer und die Romane Die Staubfängerin und Hellersdorfer Perle veröffentlicht. 2019 erschien bei Hanser Berlin Marzahn, mon amour, für dessen englische Ausgabe sie 2023 zusammen mit der Übersetzerin den Dublin Literary Award erhielt.