Aus den Anmerkungen des Verfassers:
"Der Kalevide ist ein urbildlicher Held wie Gelgamesch, Herakles, Siegfried, Beowulf und König Artus. Wir finden die Motive europäischer Mythen, das mächtige Schwert, das magische Schiff, eine geheimnisvolle Suche. Der Kalevide trifft auf monströse Ungeheuer und schlägt gemeine Dämonen. Für die Zukunft seines Volkes führt er Kriege. Doch trotz seiner gewaltigen Kraft ist er nur allzu menschlich, ungeschickt, verwirrt, zerrissen von Zweifel und Verlust, lernt nur langsam. Er hat unberechenbare Wutanfälle, schläft ein, vergisst seine Mission - und wenn er geistig nicht ganz gesund ist, dann stellt das nur seine Zugehörigkeit zu der Gesellschaft der Helden sicher. Der Kalevide ist der Held von Estnien, sein Epos das Kalevipoeg.
[...] Viru, das Land des Kaleviden, ist, oder war, Estnien. Es handelt sich jedoch nicht um das Estnien, das ein Reisender vom Zug aus [...] sehen würde. [...] Dementsprechend treffen die Beschreibungen von Land und Leuten nicht auf das estnien zu, wie es heute ist. Übereinstimmungen sind rein zufällig.
Die Ereignisse im Kalevipoeg sind historisch begründet. Sie gehören dem dreizenten Jahrhundert an. Ich habe mich jedoch absichtlich entschlossen, den Kaleviden in einer ferneren, abstrakteren Zeit anzusiedeln. Ein wahrer Held hat in der wirklichen Welt keinen Platz, nicht einmal in der wirklichen Welt der Phantasie. [...]"

Dies ist der erste von drei Bänden, die darauf warten, gelesen zu werden.
zweiter Band
dritter Band

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Über Estnien ist ja hierzulande kaum etwas bekannt. Deshalb war ich einigermaßen gespannt auf dieses Epos. Es spielt wirklich in einer weit zurückliegenden Zeit, als die Menschen gerade anfingen, erste Dörfer zu gründen und das erste Land urbar zu machen. Naturgeister der Bäume und Quellen sind allgegenwärtig und Städte aus Stein eine ferne Vision.
Der Kalevide soll König von Viru werden, so hat es sein Vater für ihn vorherbestimmt. Doch sein Vater ist tot, das Volk von Viru erst seit einer Generation sesshaft und der Kalevide hat kein Geschick darin, den Acker zu bestellen oder die Dorfgemeinschaft zu führen. Trotzdem versucht er, die in ihn gesetzten Erwartungen zu erfüllen und scheitert bei diesem Versuch häufig.
Der Autor gibt sich sichtlich Mühe, keinen strahlenden, sondern einen gebrochenen, menschlichen Helden zu zeichnen. Dieser erste Band behandelt die Kindheit und endet mit der Krönung zum König von Viru durch seine Brüder.

RELEASE NOTES:

Hach, was für ein Titelbild. Held auf Pferd mit flatternden Gewändern. Muß man doch lesen! Bleibt also aus der Fantasy-Box hier.

Teils etwas befremdlich, der Held ist doch recht unsympathisch (dumm, eitel, jähzornig), daher ist es nicht so leicht, in die Story hineinzukommen. Interessant finde ich den mythologischen Hintergrund. Teils europäisch, dann aber auch schamanistische Ideen aus den weiten Steppen. Spannend.

Wandert weiter mit Komma 4,5 Kategorienbox.

Die 4 Komma 5- Box ist mit diesem Buch (Triologie)zurück.

Finnisch/ esthnische Saga neu geschrieben.
Erinnert an ein Märchen, aber eines das wahrscheinlich nicht gut ausgeht oder an die Geschichten von Don Quichote versetzt in ein nördliches Ambiente und ohne Sancho Pansa (denn der Held ist in seinen Träumen gefangen und hält sie bisweilen für Wirklichkeit, außerdem ist er gut im alles falschmachen).
Dann wieder wirkt die Saga wie das mysthische Leben eines Naturvolkes (das sind die besten Stellen im Buch).
Die Tragik überwiegt immer wieder, obwohl es mir nicht so gut gefallen hatte, musste ich es doch zu Ende lesen.

RELEASE NOTES:

Geht auf die Reise mit der KOFA-Box

Das Buch drehte seine Runden mit der KOFA-BOX und ist nun wieder bei mir

RELEASE NOTES:

Reist mit nach Coburg ins Cafe Anders

auf dem Crosser- Treffen in Coburg mitgenommen