Zufallsfund, den ich heute aus dem Bücherschrank Nürnberger Straße in Erlangen, Bayern, Germany befreit habe, denn ich verweile selbst gern in Paris, daher interessieren mich auch Bücher, die diese einzigartige Stadt zum Thema haben. Henry Benrath ist das Pseudonym des deutschen Schriftstellers Albert H. Rausch. Das Buch erschien 1948 bei Albert Nauck & Co und ist laut Ex Libris zu Weihnachten 1949 bei Ch. Habermann gewesen. Mein Foto zeigt die Kuppel im Stammhaus der Galeries Lafayette.

Inhaltsverzeichnis
Vorwort des Verfassers
Dem Andenken der "Pauvre Mathilde"
Paris
• Der Diamant
• Pointeau-Comminges
• Claudine
• Die Familie Picon speist zu Abend
• Gerard et la "Dame du monde"
• Das Kleeblatt oder: Der friedliche Lebensabend
• "Victoire de la beauté"
• "Mein Neffe Roland"
• Nique-mille-et-une-nuits
• Asyl des Herzens

Meine weiteren heutigen BC-Aktivitäten
• Libr'à vous ! im Deutsch-Französischen Institut in Erlangen, Bayern, Germany
• Stammtisch im Provenza - Caffè - Ristorante in Nürnberg, Bayern, Germany
• Kornmarkt in Nürnberg, Bayern, Germany
     Freigelassen
     __ Schöne neue Welt • Aldous Huxley

Ein knappes Dutzend fein formulierter Texte zur Stadt der Liebe. Paris kann man unter vielen Gesichtspunkten feiern und beleuchten, so hat es eine lange Geschichte, eine beeindruckende Architektur, eine reiche Auswahl an kulinarischen Genüssen, viele geheimnisvolle Orte, war und ist Schauplatz zahlreicher Bücher und Filme, es hat eine ganz besondere Atmosphäre, Ausstrahlung und Anziehungskraft, seine Bewohner werden bewundert, gehaßt und geliebt, kurz, es ist eine Metropole, die niemanden kalt läßt.

Aus all diesen Facetten wählt der Autor als Schwerpunkt die Bewohner, meist die sogenannten "kleinen Leute", beschreibt ihren Alltag, ihre Wünsche und Träume, wie diese in Erfüllung gehen oder sich zerschlagen, wie in diversen Geschäften (Stamm-)Kunden be- oder mißhandelt werden, schwärmerische Hoffnung auf erfüllte Liebesbeziehungen ebenso wie das Aushalten in erkalteten Ehen, der Versuch, sich daraus zu befreien und die Art und Weise, wie Hinterbliebene ihr Leben weiter gestalten.

Ich fand die kleinen Geschichten abwechslungsreich, berührend und von der Sympathie des Schriftstellers für sein Thema durchglüht, alles in allem eine wertvolle Ergänzung meines Versuches, den Mythos der Stadt etwas besser zu verstehen. Aus heutiger Sicht weiß man (leider), daß kurz nach Fertigstellung des Buches (ursprünglich 1938 erschienen), eine besonders schwere Zeit für diese Stadt und ihre Bewohner anbrechen sollte. Kaum jemand hat das besser ausgedrückt als Erich Maria Remarque seinem Roman "Arc de Triomphe":

Der rote Schein von Paris am Horizont. Verdunkelt - Paris würde verdunkelt werden. Es war natürlich, aber es klang sonderbar: Paris verdunkelt. Paris. Als würde das Licht der Welt verdunkelt.

Wir wissen aber auch, daß die Stadt - getreu ihres Mottos "Fluctuat nec mergitur" (Von den Wogen geschüttelt, wird es doch nicht untergeh'n) - ohne große Zerstörungen überlebt hat. Das Leid der Bevölkerung kann niemand ungeschehen machen, aber dank der weisen Staatsführung von Charles de Gaulle, der als Kombattant des 1. Weltkriegs und nicht zuletzt durch mehrjährige deutsche Kriegsgefangenschaft mit dem rechtsrheinischen Nachbarland wohlvertraut war, setzten beide Länder durch den Èlysée-Vertrag der unendlichen Spirale gegenseitiger Gewalt ein Ende.

In diesem versöhnlichen Sinne soll das Büchlein seine Reise fortsetzen und noch viele Leser erfreuen. Mein Foto zeigt das "Bassin de l'Arsenal".

Markantes Zitat
Paris verlangt, "primitiv", das heißt schmucklos dargestellt zu werden, Es verschmäht Zutaten, weil es ihrer nicht bedarf. (Vorwort, S. 7)

Während des Abendspaziergangs freigelassen. Gute Reise!

Meine weiteren heutigen BC-Aktivitäten