Schrecklich und schön zugleich
Dieser Roman, der in großen Teilen nah an der Geschichte der Ukraine unter stalinistischer Herrschaft spielt, erzählt von großem Leid durch den Holodomor, aber auch von großer Liebe, von Verlust und neuer Hoffnung.
Eigentlich besteht er aus zwei Geschichten, die in ganz verschiedenen Zeiten und Gegenden spielen und geschickt miteinander verwoben sind.
Die ältere Geschichte beginnt im September 1929 in der Ukraine, die jüngere im Mai 2004 in den USA.
Das Bindeglied zwischen diesen beiden Geschichten ist die Großmutter (Bobby genannt) von Cassie und Urgroßmutter von Birdie.
Cassie und Birdie sind nach dem Unfalltod des Ehemannes und Vaters schwer traumatisiert und werden von Cassies Mutter Anna gebeten, nach Hause zurückzukommen und sich um Bobby zu kümmern, die einen Unfall erlitten hat und sich in letzter Zeit seltsam verhält und immer mehr in die Vergangenheit abdriftet.
Cassie findet in Bobbys Haus ein Tagebuch auf Ukrainisch, das sie mit Hilfe eines Nachbarn zu übersetzen beginnt.
Mich haben eigentlich alle Protagonisten sehr berührt, ich fand sie authentisch dargestellt und habe mitgelitten und mich auch mitgefreut, wenn es etwas zu freuen gab.
Das Buch beschreibt sehr eindringlich die Zeit des Holodomor, des großen Todes durch politisch gewollten Hunger. Mit diesem Thema werde ich mich auf jeden Fall noch mehr auseinandersetzen.
Bei all dem vielen Leid, dem wir auf beiden Zeitebenen begegnen, fand ich es sehr schön, auch immer wieder Augenblicke des Glücks und der Liebe zu finden und die Hoffnung, dass das Leben weitergeht.