Unregistrierte Bücher
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Hier sammele ich zukünftig meine unregistrierten gelesenen Bücher - zum Beispiel für Challenges, aber auch, um einen Leseeindruck dazu verfassen zu können.
Das "Coverbild" zeigt übrigens die Buchhandlung Leakey's in Inverness, die schönste Buchhandlung, die ich weltweit kenne.
Das "Coverbild" zeigt übrigens die Buchhandlung Leakey's in Inverness, die schönste Buchhandlung, die ich weltweit kenne.
Charles Darwin: Voyage of the Beagle
Das Buch zählt für efells Lesechallenge 2022 in der Kategorie E4: Text auf Rückseite verspricht eine Lesereise in einen fernen Kontinent
Ein Buch auf das ich mich einerseits gefreut hatte (habe ich doch viele der beschriebenen Regionen selber schon besucht), vor dem ich mich andererseits auch ein wenig gefürchtet hatte (Ich fürchtete ellenlange trockene wissenschaftliche Abhandlungen).
Letzteres war größtenteils unbegründet. Darwin legt zwar zwischendrin immer wieder seine geologischen, paläontologischen, botanischen und zoologischen Beobachtungen und seine daraus gezogenen Schlüsse dar, aber diese sind (bis vielleicht der Abschnitt über Korallen gegen Ende, den ich dann doch überblättert habe) nie langweilig. Interessant ist auch, wie ihn auch hier schon sein Lebensthema der entstehung der Arten verfolgt, ohne dass er damals schon die korrekten Schlüsse ziehen konnte. Daneben tummeln sich zumindest in Südamerika-Teil unzählige kleine Anekdoten, in denen Darwin auch immer wieder Selbstironie beweist.
Eher unerträglich für den heutigen Leser fand ich Darwins Begenungen mit Ureinwohnern. Sowohl in Feuerland, aber schlimmer noch auf Tahiti und Neuseeland. Ein Leben anders als das eine Engländers scheint ihm nicht lebenswert und so beurteilt er die Eingeborenen danach, wie sehr ihr Lebensstil dem englischen gleicht. Zu seinen Gunsten sei erwähnt, dass er durchaus Empathie erkennen lässt, wenn er sich bespielsweise in einen Feuerlandindianer hineinversetzt, der noch nie eine Schusswaffe gesehen hat, oder darüber sinniert, warum die Tahitianer, wo es ihnen doch jetzt, missoniert, besser geht, weniger werden. Er bleibt aber in den Vorurteilen seiner Zeit gefangen.
Ab Neuseeland scheint Darwin dann auch extrem von Heimweh geplagt gewesen zu sein, denn ab hier meckert er an allem, was er sieht: Die Landschaft ist unschön, die Leute ungehobelt - und ist doch einmal etwas schön, dann wird gleich die Parrallele zu England gezogen.
Das Buch zählt für efells Lesechallenge 2022 in der Kategorie E4: Text auf Rückseite verspricht eine Lesereise in einen fernen Kontinent
Ein Buch auf das ich mich einerseits gefreut hatte (habe ich doch viele der beschriebenen Regionen selber schon besucht), vor dem ich mich andererseits auch ein wenig gefürchtet hatte (Ich fürchtete ellenlange trockene wissenschaftliche Abhandlungen).
Letzteres war größtenteils unbegründet. Darwin legt zwar zwischendrin immer wieder seine geologischen, paläontologischen, botanischen und zoologischen Beobachtungen und seine daraus gezogenen Schlüsse dar, aber diese sind (bis vielleicht der Abschnitt über Korallen gegen Ende, den ich dann doch überblättert habe) nie langweilig. Interessant ist auch, wie ihn auch hier schon sein Lebensthema der entstehung der Arten verfolgt, ohne dass er damals schon die korrekten Schlüsse ziehen konnte. Daneben tummeln sich zumindest in Südamerika-Teil unzählige kleine Anekdoten, in denen Darwin auch immer wieder Selbstironie beweist.
Eher unerträglich für den heutigen Leser fand ich Darwins Begenungen mit Ureinwohnern. Sowohl in Feuerland, aber schlimmer noch auf Tahiti und Neuseeland. Ein Leben anders als das eine Engländers scheint ihm nicht lebenswert und so beurteilt er die Eingeborenen danach, wie sehr ihr Lebensstil dem englischen gleicht. Zu seinen Gunsten sei erwähnt, dass er durchaus Empathie erkennen lässt, wenn er sich bespielsweise in einen Feuerlandindianer hineinversetzt, der noch nie eine Schusswaffe gesehen hat, oder darüber sinniert, warum die Tahitianer, wo es ihnen doch jetzt, missoniert, besser geht, weniger werden. Er bleibt aber in den Vorurteilen seiner Zeit gefangen.
Ab Neuseeland scheint Darwin dann auch extrem von Heimweh geplagt gewesen zu sein, denn ab hier meckert er an allem, was er sieht: Die Landschaft ist unschön, die Leute ungehobelt - und ist doch einmal etwas schön, dann wird gleich die Parrallele zu England gezogen.
Donna Tartt: Der Distelfink
Gelsen im Rahmen der Bergabbau-Challenge im April 2022 - Thema: Blumen
Es zählt außerdem für efells Lesechallenge 2022 in der Kategorie A1: Hauptfarbes des Covers weiß
Ein ziemlicher Backstein, aber ein tolles Buch.
Zu sagen, dass die über 1000 Seiten nie zu lang würden, wäre falsch: Der Las-Vegas-Teil mit seinem endlosen Schule-Schwänzen und Drogen-Eskapaden, zog sich dann doch ziemlich. Aber davor und danach hat mich das Buch wirklich gepackt, selbst wenn ich es über weite Strecken auch ziemlich deprimierend fand. Allein schon die Wortbilder, die immer wieder, fast beiläufig, auftauchen, sind unglaublich faszinierend.
Bisher mein bestes Buch des Jahres.
Gelsen im Rahmen der Bergabbau-Challenge im April 2022 - Thema: Blumen
Es zählt außerdem für efells Lesechallenge 2022 in der Kategorie A1: Hauptfarbes des Covers weiß
Ein ziemlicher Backstein, aber ein tolles Buch.
Zu sagen, dass die über 1000 Seiten nie zu lang würden, wäre falsch: Der Las-Vegas-Teil mit seinem endlosen Schule-Schwänzen und Drogen-Eskapaden, zog sich dann doch ziemlich. Aber davor und danach hat mich das Buch wirklich gepackt, selbst wenn ich es über weite Strecken auch ziemlich deprimierend fand. Allein schon die Wortbilder, die immer wieder, fast beiläufig, auftauchen, sind unglaublich faszinierend.
Bisher mein bestes Buch des Jahres.
Walter M. Miller jr.: Lobgesang auf Leibowitz
Das Buch ist Hugo-Preisträger 1961
Es zählt außerdem für efells Lesechallenge 2022 in der Kategorie B1: Motiv am Cover ein oder mehrere Menschen
Vom Klappentext hatte ich etwas ganz anderes erwartet: Eine Erzählung darüber, wie die postapokalyptische Zivilisation aus bruchstückhaften Dokumenten sich erschließt, wie es zur Katastrophe kam, etwa so wie das Videospiel Horizon Zero Dawn.
So war ich anfangs etwas enttäuscht, dass es sich hier um etwas ganz anderes handelt, nämlich eine Geschichte darüber, wie die Menschheit dazu verdammt ist, immer wieder die gleichen Fehler zu machen. Letztendlich hat es mir dann aber doch ausgesprochen gut gefallen, wie der Aufstieg und Fall der neuen Zivilisation in den drei jeweils 600 Jahre auseinanderliegenden Abschnitten beschrieben wird.
Nur der letzte Abschnitt hat mich ein wenig zornig gemacht. Nicht der Atomkrieg (der auch, aber auf andere Art), sondern der absolute Wahrheitsanspruch der katholischen Kirche (den der Autor anscheinend gutheißt), kulminierend in der Geschichte über die Mutter und das Kind (hier hätte ich das Buch im Zorn am liebsten quer durch die S-Bahn geschleudert...).
Von diesem (vorkonziliaren) Katholizismus abgesehen, aber ein sehr tolles Buch, das sich auch nach 60 Jahren noch gut lesen lässt - und heute leider wieder aktueller ist denn je...
Das Buch ist Hugo-Preisträger 1961
Es zählt außerdem für efells Lesechallenge 2022 in der Kategorie B1: Motiv am Cover ein oder mehrere Menschen
Vom Klappentext hatte ich etwas ganz anderes erwartet: Eine Erzählung darüber, wie die postapokalyptische Zivilisation aus bruchstückhaften Dokumenten sich erschließt, wie es zur Katastrophe kam, etwa so wie das Videospiel Horizon Zero Dawn.
So war ich anfangs etwas enttäuscht, dass es sich hier um etwas ganz anderes handelt, nämlich eine Geschichte darüber, wie die Menschheit dazu verdammt ist, immer wieder die gleichen Fehler zu machen. Letztendlich hat es mir dann aber doch ausgesprochen gut gefallen, wie der Aufstieg und Fall der neuen Zivilisation in den drei jeweils 600 Jahre auseinanderliegenden Abschnitten beschrieben wird.
Nur der letzte Abschnitt hat mich ein wenig zornig gemacht. Nicht der Atomkrieg (der auch, aber auf andere Art), sondern der absolute Wahrheitsanspruch der katholischen Kirche (den der Autor anscheinend gutheißt), kulminierend in der Geschichte über die Mutter und das Kind (hier hätte ich das Buch im Zorn am liebsten quer durch die S-Bahn geschleudert...).
Von diesem (vorkonziliaren) Katholizismus abgesehen, aber ein sehr tolles Buch, das sich auch nach 60 Jahren noch gut lesen lässt - und heute leider wieder aktueller ist denn je...
Christiane Wünsche: Aber Töchter sind wir für immer
Gelesen im Rahmen der Bergabbau-Challenge im Mai 2022 - Thema: Die liebe Familie
Es zählt außerdem für efells Lesechallenge 2022 in der Kategorie C2: Titel ein ganzer Satz
Im Großen und Ganzen eine Familiensaga, wie sie sein sollte. Genug Geheimnisse und Verwicklungen, die gelüftet werden können.
Sehr gut gefallen hat mir die Erzählstruktur, bei der jedes der Familienmitglieder mal zu Wort kommt und so Ereignisse aus ganz verschiedenen Perspektiven beleuchtet werden (So was mag ich immer, deswegen habe ich auch so ein Faible für Gerichtsthriller).
Allerdings gab es so ein paar Punkte, die mich gestört haben. Zum einen wäre da Hermine, bei der sich die Autorin wohl selber nicht so klar war, ob sie ihr nun übersinnliche Fähigkeiten verliehen hat, oder doch alles als Krankheit erklärt. Gerade dieses Schwanken ist nervig. Hätte sie sich im Stil des Magischen Realismus auf die Geistererscheinungenund Vorahnungen beschränkt, hätte ich das akzeptiert. Genauso hätte ich ein einfaches Abtun als Wahnvorstellungen akzeptiert. Aber dadurch, dass man als Leser weiß, das Hermine da Dinge weiß, die sie nicht wissen kann, aber andererseits immer gleich eine Diagnose geliefert bekommt, wird das Ganze dann irgendwie unausgeglichen.
Zudem fand ich alles dann irgendwann zu viel. Kein Schicksalsschlag, der nicht irgendein Familienmitglied trifft: Hier noch ein Unfall, eine Krankheit, der Tod eines nahestehenden Menschen, da ein sexueller Übergriff, ... Dazu noch der Anspruch als zeitgeschichtlicher Roman alle historischen Ereignisse wie Schleyer-Entführung, Tschernobyl und Mauerfall irgendwie erwähnen zu müssen, ob es nun irgendwas zu Charakterentwicklung der Personen beiträgt oder nicht.
Die Konzentration auf einige wenige Themen wäre mir lieber gewesen. Zum Beispiel Christas Traumatisierung durch die Flucht, Hans' Umgang mit dem Kuckuckskind oder die Schwierigkeiten der Familie im Umgang mit der psychischen Erkrankung einer Tochter. Dadurch, dass jedes Familienmitglied sein eigenes Trauma mitschleppt (und die meisten nicht nur eines), kommen alle eher zu kurz.
Gelesen im Rahmen der Bergabbau-Challenge im Mai 2022 - Thema: Die liebe Familie
Es zählt außerdem für efells Lesechallenge 2022 in der Kategorie C2: Titel ein ganzer Satz
Im Großen und Ganzen eine Familiensaga, wie sie sein sollte. Genug Geheimnisse und Verwicklungen, die gelüftet werden können.
Sehr gut gefallen hat mir die Erzählstruktur, bei der jedes der Familienmitglieder mal zu Wort kommt und so Ereignisse aus ganz verschiedenen Perspektiven beleuchtet werden (So was mag ich immer, deswegen habe ich auch so ein Faible für Gerichtsthriller).
Allerdings gab es so ein paar Punkte, die mich gestört haben. Zum einen wäre da Hermine, bei der sich die Autorin wohl selber nicht so klar war, ob sie ihr nun übersinnliche Fähigkeiten verliehen hat, oder doch alles als Krankheit erklärt. Gerade dieses Schwanken ist nervig. Hätte sie sich im Stil des Magischen Realismus auf die Geistererscheinungenund Vorahnungen beschränkt, hätte ich das akzeptiert. Genauso hätte ich ein einfaches Abtun als Wahnvorstellungen akzeptiert. Aber dadurch, dass man als Leser weiß, das Hermine da Dinge weiß, die sie nicht wissen kann, aber andererseits immer gleich eine Diagnose geliefert bekommt, wird das Ganze dann irgendwie unausgeglichen.
Zudem fand ich alles dann irgendwann zu viel. Kein Schicksalsschlag, der nicht irgendein Familienmitglied trifft: Hier noch ein Unfall, eine Krankheit, der Tod eines nahestehenden Menschen, da ein sexueller Übergriff, ... Dazu noch der Anspruch als zeitgeschichtlicher Roman alle historischen Ereignisse wie Schleyer-Entführung, Tschernobyl und Mauerfall irgendwie erwähnen zu müssen, ob es nun irgendwas zu Charakterentwicklung der Personen beiträgt oder nicht.
Die Konzentration auf einige wenige Themen wäre mir lieber gewesen. Zum Beispiel Christas Traumatisierung durch die Flucht, Hans' Umgang mit dem Kuckuckskind oder die Schwierigkeiten der Familie im Umgang mit der psychischen Erkrankung einer Tochter. Dadurch, dass jedes Familienmitglied sein eigenes Trauma mitschleppt (und die meisten nicht nur eines), kommen alle eher zu kurz.
J. K. Rowling: Harry Potter and the Order of the Phoenix
Gelesen im Rahmen der Bergabbau-Challenge im Juli 2022 - Thema: Flügel
Es zählt außerdem für efells Lesechallenge 2022 in der Kategorie C8: Titel ein Name
Ich hatte natürlich diesen Harry-Potter-Band schon vor 20 Jahren beim Erscheinen gelesen, habe aber wieder eine Auffrischung gebraucht (schon allein, um mich nicht ständig vor meiner Nichte zu blamieren - unglaublich, wie viel ich vergessen hatte).
Auch beim nochmaligen Lesen hat es mir wieder sehr gut gefallen. Ich verstehe aber mittlerweile auch, warum es meiner Mutter ab diesem Band zunehmend nicht mehr gefiel: Es wird schon sehr düster und die originellen witzigen Ideen treten immer mehr in den Hintergrund.
Gelesen im Rahmen der Bergabbau-Challenge im Juli 2022 - Thema: Flügel
Es zählt außerdem für efells Lesechallenge 2022 in der Kategorie C8: Titel ein Name
Ich hatte natürlich diesen Harry-Potter-Band schon vor 20 Jahren beim Erscheinen gelesen, habe aber wieder eine Auffrischung gebraucht (schon allein, um mich nicht ständig vor meiner Nichte zu blamieren - unglaublich, wie viel ich vergessen hatte).
Auch beim nochmaligen Lesen hat es mir wieder sehr gut gefallen. Ich verstehe aber mittlerweile auch, warum es meiner Mutter ab diesem Band zunehmend nicht mehr gefiel: Es wird schon sehr düster und die originellen witzigen Ideen treten immer mehr in den Hintergrund.
Sebastian Herrmann: Gebrauchsanweisung fürs Fahrradfahren
Gelesen im Rahmen der Bergabbau-Challenge im August 2022 - Thema: Fortbewegungsmittel
Tja, irgendwie habe ich eine andere Auffassung vom Radfahren als der Autor. Gerade der Wettbewerbsgedanke ist mir vollkommen fern.
Gut gefallen haben mir die persönlichen Anekdoten des Autors und auch die historischen Abschnitte, weniger alles dazwischen: sei es das übertriebene Loblied auf die Schönheit des Radelns (ja, ich fahre auch gerne Rad - aber eine so quasi-religiöse Überhöhung?), seien es die Abschnitte zu Technik, Bekleidung, Routenwahl (vor allem das Schimpfen auf schlechte Beschilderung kann ich nicht nachvollziehen - da ist wohl jemand noch nie in Polen oder gar Russland Rad gefahren)...
Immerhin hat das Buch Lust darauf gemacht, selbst wieder Rad zu fahren. - Gut, dass es nächste Woche wieder auf große Tour geht!
Gelesen im Rahmen der Bergabbau-Challenge im August 2022 - Thema: Fortbewegungsmittel
Tja, irgendwie habe ich eine andere Auffassung vom Radfahren als der Autor. Gerade der Wettbewerbsgedanke ist mir vollkommen fern.
Gut gefallen haben mir die persönlichen Anekdoten des Autors und auch die historischen Abschnitte, weniger alles dazwischen: sei es das übertriebene Loblied auf die Schönheit des Radelns (ja, ich fahre auch gerne Rad - aber eine so quasi-religiöse Überhöhung?), seien es die Abschnitte zu Technik, Bekleidung, Routenwahl (vor allem das Schimpfen auf schlechte Beschilderung kann ich nicht nachvollziehen - da ist wohl jemand noch nie in Polen oder gar Russland Rad gefahren)...
Immerhin hat das Buch Lust darauf gemacht, selbst wieder Rad zu fahren. - Gut, dass es nächste Woche wieder auf große Tour geht!
Volker Kutscher: Der nasse Fisch
Mir wurde dieses Buch vor Jahren von einer Mitsängerin meines damaligen Chores empfohlen. Daher hatte ich mich sehr gefreut, als ich es dann irgendwann von meinem Schwager zum Geburtstag bekam.
Nun habe ich es endlich gelesen, und ja: es ist wirklich so gut. Vielleicht etwas mehr hard-boiled als erwartet, vor allem wenn ich bedenke aus welcher Quelle die erste Empfehlung kam. Aber es fängt gut die Stimmung Berlins der 20er Jahre ein, erinnert an Filme wie M oder auch der Dritte Mann oder auch an Bücher wie Erfolg von Feuchtwanger. Eine gelungene Mischung aus hartem Thriller und Historienroman.
Ich muss auf jeden Fall auch die weiteren Bände lesen.
Mir wurde dieses Buch vor Jahren von einer Mitsängerin meines damaligen Chores empfohlen. Daher hatte ich mich sehr gefreut, als ich es dann irgendwann von meinem Schwager zum Geburtstag bekam.
Nun habe ich es endlich gelesen, und ja: es ist wirklich so gut. Vielleicht etwas mehr hard-boiled als erwartet, vor allem wenn ich bedenke aus welcher Quelle die erste Empfehlung kam. Aber es fängt gut die Stimmung Berlins der 20er Jahre ein, erinnert an Filme wie M oder auch der Dritte Mann oder auch an Bücher wie Erfolg von Feuchtwanger. Eine gelungene Mischung aus hartem Thriller und Historienroman.
Ich muss auf jeden Fall auch die weiteren Bände lesen.
Kim Stanley Robinson: Red Mars
Das Buch ist Nebula-Preisträger 1994
Da ich kürzlich 2312 vom selben Autor aus Langeweile abgebrochen hatte, bin ich ohne große Erwartungen an dieses Buch herangegangen.
Es hat sich dann doch als zugänglicher herausgestellt, aber mein Lieblingsautor wird Herr Robinson definitiv nicht mehr. Stilistisch erinnert er mich stark an Arthur C. Clarke, bei dem ich auch immer das Gefühl habe, ein technisches Handbuch zu lesen. Allerdings fehlt (glücklicherweise) Clarkes Esoterik. Und leider kann Robinson die Beschreibung extraterrestrischer Landschaften lange nicht so gut wie Clarke.
Gerade die ersten zwei Drittel dieses Buches lesen sich wieder sehr technisch. Es geht vor allem um Terraformingmethoden (dabei kam in mir große Lust auf, mal wieder Terraforming Mars zu spielen) und um Techniken, wie Menschen überhaupt auf dem Mars überleben können. Nicht, dass das nicht interessant wäre, aber wirklich fesseln konnte es mich auch nicht.
An Fahr nimmt das Buch dann ab etwa der Hälfte bis zwei Dritteln auf, wenn es plötzlich politisch wird. Die für Mars-Besiedlungsromane obligatorische Revolution gegen die Erde ist interessant und plausibel beschrieben und wird gut von allen Seiten beleuchtet auch weil einige Argumente stark an aktuelle Diskussionen erinnern. Leider kippt es dann ganz gegen Ende wiede - diesmal Richtung Aktionroman, was ich wieder eher langweilig fand.
Das Buch ist Nebula-Preisträger 1994
Da ich kürzlich 2312 vom selben Autor aus Langeweile abgebrochen hatte, bin ich ohne große Erwartungen an dieses Buch herangegangen.
Es hat sich dann doch als zugänglicher herausgestellt, aber mein Lieblingsautor wird Herr Robinson definitiv nicht mehr. Stilistisch erinnert er mich stark an Arthur C. Clarke, bei dem ich auch immer das Gefühl habe, ein technisches Handbuch zu lesen. Allerdings fehlt (glücklicherweise) Clarkes Esoterik. Und leider kann Robinson die Beschreibung extraterrestrischer Landschaften lange nicht so gut wie Clarke.
Gerade die ersten zwei Drittel dieses Buches lesen sich wieder sehr technisch. Es geht vor allem um Terraformingmethoden (dabei kam in mir große Lust auf, mal wieder Terraforming Mars zu spielen) und um Techniken, wie Menschen überhaupt auf dem Mars überleben können. Nicht, dass das nicht interessant wäre, aber wirklich fesseln konnte es mich auch nicht.
An Fahr nimmt das Buch dann ab etwa der Hälfte bis zwei Dritteln auf, wenn es plötzlich politisch wird. Die für Mars-Besiedlungsromane obligatorische Revolution gegen die Erde ist interessant und plausibel beschrieben und wird gut von allen Seiten beleuchtet auch weil einige Argumente stark an aktuelle Diskussionen erinnern. Leider kippt es dann ganz gegen Ende wiede - diesmal Richtung Aktionroman, was ich wieder eher langweilig fand.
Barbara Tuchman: Der ferne Spiegel
Gelesen im Rahmen der Bergabbau-Challenge im Januar 2023 - Thema: Schubladen und was Mensch darin findet
Tatsächlich mal ein Sachbuch, das sich fast liest, wie ein Roman - und in dem man trotzdem einiges lernt. Ich habe viel über den Hundertjährigen Krieg (über den ich zugegebener Maßen sehr wenig wusste) und über das Leben im 14. Jahrhundert im Allgemeinen erfahren.
Der Fokus liegt naturgemäß sehr auf Frankreich und England. Als deutscher Leser wünscht man sich da vielleicht etwas mehr darüber, was östlich des Rheins so los war. Aber davon abgesehen, ein sehr gutes Buch.
Gelesen im Rahmen der Bergabbau-Challenge im Januar 2023 - Thema: Schubladen und was Mensch darin findet
Tatsächlich mal ein Sachbuch, das sich fast liest, wie ein Roman - und in dem man trotzdem einiges lernt. Ich habe viel über den Hundertjährigen Krieg (über den ich zugegebener Maßen sehr wenig wusste) und über das Leben im 14. Jahrhundert im Allgemeinen erfahren.
Der Fokus liegt naturgemäß sehr auf Frankreich und England. Als deutscher Leser wünscht man sich da vielleicht etwas mehr darüber, was östlich des Rheins so los war. Aber davon abgesehen, ein sehr gutes Buch.
Kim Stanley Robinson: Green Mars
Das Buch ist Hugo-Preisträger 1994
Zugegeben hatte ich nach dem ersten Band wenig Lust, diesen zweiten Band zu lesen. Er hat mir dann aber doch wesentlich besser gefallen: weiniger technisch, mehr politisch und durchaus spannend in seinen Fragestellungen (machmal vielleicht etwas zu esotherisch).
Allerdings gilt auch hier, wie so oft: In der Science Fiction geht es um Ideen, nicht um Personen. Und so fand ich die Charaktere allesamt sehr blass. Stereotype Typen, die eigentlich nur von außen beschrieben wurden. Gab es mal ein Kapitel aus der Sicht einer Person, dann hörte diese sich nicht wesentlich anders an, als die anderen, charakterisiert wurde sie immer nur, wenn dann wieder ein Kapitel aus anderer Sicht kam. So blieben auch die Motivationen der handelnden Personen eher unklar.
Bin dennoch gespannt, wie der Blaue Mars das Ganze zum Abschluss bringt.
Das Buch ist Hugo-Preisträger 1994
Zugegeben hatte ich nach dem ersten Band wenig Lust, diesen zweiten Band zu lesen. Er hat mir dann aber doch wesentlich besser gefallen: weiniger technisch, mehr politisch und durchaus spannend in seinen Fragestellungen (machmal vielleicht etwas zu esotherisch).
Allerdings gilt auch hier, wie so oft: In der Science Fiction geht es um Ideen, nicht um Personen. Und so fand ich die Charaktere allesamt sehr blass. Stereotype Typen, die eigentlich nur von außen beschrieben wurden. Gab es mal ein Kapitel aus der Sicht einer Person, dann hörte diese sich nicht wesentlich anders an, als die anderen, charakterisiert wurde sie immer nur, wenn dann wieder ein Kapitel aus anderer Sicht kam. So blieben auch die Motivationen der handelnden Personen eher unklar.
Bin dennoch gespannt, wie der Blaue Mars das Ganze zum Abschluss bringt.
Peter Wohlleben: Das Seelenleben der Tiere
Gelesen im Rahmen der Bergabbau-Challenge im Februar 2023 - Thema: Tierisch, tierisch
Hätte ich das Buch nicht irgendwann, ich glaube von meiner Mutter, zu Weihnachten bekommen, wäre es nie auf meinem Lesestapel gelandet. Nicht, weil ich das Thema nicht interessant fände, sondern weil ich Herrn Wohlleben für einen nervigen Selbstvermarkter halte (nicht, dass er nicht in vielen Punkten Recht hätte - er ist nur so schrecklich omnipräsent). Zudem halte ich ihn nicht unbedingt für den geeigneten Fachmann zu diesem Thema.
Das erste, was mir auffiel: Die angegebenen Zitate sind großteils Zeitungsartikel, kaum Primärquellen. Von einem Sachbuchautor erwarte ich eigentlich schon, dass er sich die Primärquelle sucht und diese dann aufbereitet, anstatt sich auf Quellen aus zweiter Hand zu verlassen. Ich denke, von einem Menschen mit abgeschlossenem Studium ist so etwas nicht zuviel verlangt. - Und, dass er Zugang zu den Fachzeitschriften hatte, zeigt sich an den weinigen Stellen, wo er diese tatsächlich direkt zitiert.
Nun zum Inhalt: Die persönlich erlebten Anekdoten sind recht nett. Der Rest war nichts wirklich neues: alles schon mal irgendwo gelesen. Und, dass sich Herr Wohlleben so als Einzelkämpfer gegen die kalte Wissenschaft geriert - was meint er denn, zu welchem Zweck solche Studien überhaupt stattfinden?! Zudem sind seine Schlussfolgerungen und Schlüsse häufig nicht sonderlich konvergent oder er vergleicht Äpfel mit Birnen.
Im Ganzen würde ich sagen, eine nette Lektüre, wenn man nicht regelmäßig die Wissenschaftsmeldungen in der Zeitung liest, aber kein wirklich herausragendes Buch.
Gelesen im Rahmen der Bergabbau-Challenge im Februar 2023 - Thema: Tierisch, tierisch
Hätte ich das Buch nicht irgendwann, ich glaube von meiner Mutter, zu Weihnachten bekommen, wäre es nie auf meinem Lesestapel gelandet. Nicht, weil ich das Thema nicht interessant fände, sondern weil ich Herrn Wohlleben für einen nervigen Selbstvermarkter halte (nicht, dass er nicht in vielen Punkten Recht hätte - er ist nur so schrecklich omnipräsent). Zudem halte ich ihn nicht unbedingt für den geeigneten Fachmann zu diesem Thema.
Das erste, was mir auffiel: Die angegebenen Zitate sind großteils Zeitungsartikel, kaum Primärquellen. Von einem Sachbuchautor erwarte ich eigentlich schon, dass er sich die Primärquelle sucht und diese dann aufbereitet, anstatt sich auf Quellen aus zweiter Hand zu verlassen. Ich denke, von einem Menschen mit abgeschlossenem Studium ist so etwas nicht zuviel verlangt. - Und, dass er Zugang zu den Fachzeitschriften hatte, zeigt sich an den weinigen Stellen, wo er diese tatsächlich direkt zitiert.
Nun zum Inhalt: Die persönlich erlebten Anekdoten sind recht nett. Der Rest war nichts wirklich neues: alles schon mal irgendwo gelesen. Und, dass sich Herr Wohlleben so als Einzelkämpfer gegen die kalte Wissenschaft geriert - was meint er denn, zu welchem Zweck solche Studien überhaupt stattfinden?! Zudem sind seine Schlussfolgerungen und Schlüsse häufig nicht sonderlich konvergent oder er vergleicht Äpfel mit Birnen.
Im Ganzen würde ich sagen, eine nette Lektüre, wenn man nicht regelmäßig die Wissenschaftsmeldungen in der Zeitung liest, aber kein wirklich herausragendes Buch.
Kim Stanley Robinson: Blue Mars
Das Buch ist Hugo-Preisträger 1997
So, jetzt endlich habe ich die Trilogie durch. Während mir der zweite Band dann doch recht gut gefallen hat, fand ich diesen dritten Band dann doch wieder sehr langweilig. Das Lesen hat sich ewig gezogen.
Die Personen haben mich nicht interessiert, ihre Probleme zu weit entfernt von der Gegenwart und die beschriebene Welt zu sehr geprägt von unglaubwürdigen Zukunftstechnologien. Es gab einige interessante Aspekte, aber im Ganzen konnte es mich nicht überzeugen.
Das Buch ist Hugo-Preisträger 1997
So, jetzt endlich habe ich die Trilogie durch. Während mir der zweite Band dann doch recht gut gefallen hat, fand ich diesen dritten Band dann doch wieder sehr langweilig. Das Lesen hat sich ewig gezogen.
Die Personen haben mich nicht interessiert, ihre Probleme zu weit entfernt von der Gegenwart und die beschriebene Welt zu sehr geprägt von unglaubwürdigen Zukunftstechnologien. Es gab einige interessante Aspekte, aber im Ganzen konnte es mich nicht überzeugen.
Neil MacGregor: Deutschland - Erinnerungen einer Nation
Gelesen im Rahmen der Bergabbau-Challenge im April 2023 - Thema: Alphabet
Eigentlich den einzigen Vorwurf, den ich diesem Buch machen kann, ist seine Unhandlichkeit. Es ist so groß und schwer, dass man es eigentlich nur auf dem Sofa lesen kann. - Gut, dass ich als stillende Mutter dort gerade viel Zeit zubringe.
Das Buch liefert einen umfassenden Überblick über die deutsche Geschichte. Nicht chronologisch, sondern thematisch geordnet, was einige interessante Zusammenhänge erschließt.
Interessant ist auch der ungewohnte Blickwinkel, den der Autor als Brite hat. Vieles, was einem deutschen Leser selbstverständlich ist, wird dabei hinterfragt oder ganz anders als gewohnt gedeutet.
Man merkt auch, dass der Autor einen musealen Hintergrund hat. Eigentlich wirkt das Buch wie eine sehr gut kuratierte Ausstellung, mit wenigen aber sehr aussagekräftigen Exponaten, die zudem gut beschrieben und gedeutet sind.
Was ich persönlich noch feststellen muss, ist, dass mir bei der Lektüre erst klar wurde, wie eng einige Daten der deutschen Geschichte doch zusammen liegen. - 1848 und 1871 beispielsweise (in meinem Geschichtsunterricht lagen da Welten dazwischen). Oder, dass zwischen der Revolution von 1848 und der Ausrufung der Weimarer Republik weniger Zeit verstrichen ist, als zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und heute…
Gelesen im Rahmen der Bergabbau-Challenge im April 2023 - Thema: Alphabet
Eigentlich den einzigen Vorwurf, den ich diesem Buch machen kann, ist seine Unhandlichkeit. Es ist so groß und schwer, dass man es eigentlich nur auf dem Sofa lesen kann. - Gut, dass ich als stillende Mutter dort gerade viel Zeit zubringe.
Das Buch liefert einen umfassenden Überblick über die deutsche Geschichte. Nicht chronologisch, sondern thematisch geordnet, was einige interessante Zusammenhänge erschließt.
Interessant ist auch der ungewohnte Blickwinkel, den der Autor als Brite hat. Vieles, was einem deutschen Leser selbstverständlich ist, wird dabei hinterfragt oder ganz anders als gewohnt gedeutet.
Man merkt auch, dass der Autor einen musealen Hintergrund hat. Eigentlich wirkt das Buch wie eine sehr gut kuratierte Ausstellung, mit wenigen aber sehr aussagekräftigen Exponaten, die zudem gut beschrieben und gedeutet sind.
Was ich persönlich noch feststellen muss, ist, dass mir bei der Lektüre erst klar wurde, wie eng einige Daten der deutschen Geschichte doch zusammen liegen. - 1848 und 1871 beispielsweise (in meinem Geschichtsunterricht lagen da Welten dazwischen). Oder, dass zwischen der Revolution von 1848 und der Ausrufung der Weimarer Republik weniger Zeit verstrichen ist, als zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und heute…
Julia Felicitas Allmann: Jeden Tag die Welt retten
Gelesen im Rahmen der Bergabbau-Challenge im Mai 2023 - Thema: Umweltschutz
Wirklich viel Neues habe ich aus dem Buch nicht erfahren. Viel wiederholt sich auch. Den Großteil des Buches könnte man mit „möglichst regional, saisonal und bio kaufen“ zusammenfassen.
Viel Kompetenz traue ich der Autorin auch rein von ihrer Wortwahl nicht zu, wenn zum Beispiel „Chemie“ von Haus aus für das Böse schlechthin steht.
Gelesen im Rahmen der Bergabbau-Challenge im Mai 2023 - Thema: Umweltschutz
Wirklich viel Neues habe ich aus dem Buch nicht erfahren. Viel wiederholt sich auch. Den Großteil des Buches könnte man mit „möglichst regional, saisonal und bio kaufen“ zusammenfassen.
Viel Kompetenz traue ich der Autorin auch rein von ihrer Wortwahl nicht zu, wenn zum Beispiel „Chemie“ von Haus aus für das Böse schlechthin steht.
Roberto Ampuero: Tod in der Atacama
Auf meinen Lesestapel gespült wurde dieses Buch, als ich vor neun Jahren selber in Chiles Norden reiste. Und es hat nun schöne Erinnerungen an diese Reise ausgelöst, auch wenn sich San Pedro und ganz Chile in den zwanzig Jahren zwischen Entstehung des Buches und meiner Reise doch sehr verändert haben (und dies vermutlich in der Zwischenzeit noch mehr getan haben).
Vom Fernweh-Aspekt abgesehen, ist es doch ein relativ konventioneller Krimi. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich den Ermittler Cayetano Brulé mag. Er ist mir dann doch zu sehr Macho. Und die anderen Personen sind dann doch sehr klischeehaft.
Insgesamt also ein nettes Buch zur Vor- oder Nachbereitung eines Chileurlaubs, aber nicht mehr.
Auf meinen Lesestapel gespült wurde dieses Buch, als ich vor neun Jahren selber in Chiles Norden reiste. Und es hat nun schöne Erinnerungen an diese Reise ausgelöst, auch wenn sich San Pedro und ganz Chile in den zwanzig Jahren zwischen Entstehung des Buches und meiner Reise doch sehr verändert haben (und dies vermutlich in der Zwischenzeit noch mehr getan haben).
Vom Fernweh-Aspekt abgesehen, ist es doch ein relativ konventioneller Krimi. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich den Ermittler Cayetano Brulé mag. Er ist mir dann doch zu sehr Macho. Und die anderen Personen sind dann doch sehr klischeehaft.
Insgesamt also ein nettes Buch zur Vor- oder Nachbereitung eines Chileurlaubs, aber nicht mehr.
Trudi Canavan: Die Hüterin
Gelesen im Rahmen der Bergabbau-Challenge im Juni 2023 - Thema: Serientäter
Den Einstieg in das Buch fand ich etwas schleppend. Für Leser, die die ursprüngliche Trilogie Gilde der schwarzen Magier kennen, muss wohl erstmal aufgedröselt werden, was in den seit deren Handlungszeit vergangenen 20 Jahren so alles mit den einzelnen Personen passiert ist, und für Leser, die wie ich die erste Trilogie nicht kennen, wird noch einmal die ganze Welt vorgestellt und ein Abriss der vorangegangenen Geschehnisse gegeben. Sonst passiert nicht viel.
Danach wird es besser. Nicht herausragend - ich bin inzwischen wohl auch bei Fantasy etwas anspruchsvoller und erwarte auch dort die Behandlung gesellschaftlicher Fragestellungen und/oder eine schöne Sprache, am besten zusätzlich vielschichtige Personen und eine originelle Welt, und all dies ist hier nicht gegeben. Aber doch solide, halbwegs spannende Fantasy in einer überzeugenden Welt mit einem recht plausiblen Magie-System
Gelesen im Rahmen der Bergabbau-Challenge im Juni 2023 - Thema: Serientäter
Den Einstieg in das Buch fand ich etwas schleppend. Für Leser, die die ursprüngliche Trilogie Gilde der schwarzen Magier kennen, muss wohl erstmal aufgedröselt werden, was in den seit deren Handlungszeit vergangenen 20 Jahren so alles mit den einzelnen Personen passiert ist, und für Leser, die wie ich die erste Trilogie nicht kennen, wird noch einmal die ganze Welt vorgestellt und ein Abriss der vorangegangenen Geschehnisse gegeben. Sonst passiert nicht viel.
Danach wird es besser. Nicht herausragend - ich bin inzwischen wohl auch bei Fantasy etwas anspruchsvoller und erwarte auch dort die Behandlung gesellschaftlicher Fragestellungen und/oder eine schöne Sprache, am besten zusätzlich vielschichtige Personen und eine originelle Welt, und all dies ist hier nicht gegeben. Aber doch solide, halbwegs spannende Fantasy in einer überzeugenden Welt mit einem recht plausiblen Magie-System
Honorée Fanonne Jeffers: The Love Songs of W. E. B. du Bois
Gelesen im Rahmen der Bergabbau-Challenge im September 2023 - Thema: Musik
Ich wollte das Buch wirklich mögen, aber es war eines von den Büchern, bei denen man einfach nicht voran kommt, und ständig alles mögliche andere macht, anstatt weiter zu lesen.
Die „Song“- Abschnitte, die die Familiengeschichte in der Vergangenheit erzählen, haben mir sehr gut gefallen, ebenso die beiden Abschnitte über Belle und über Lydia (bei letzterem hatte ich gegen Ende Tränen in den Augen). Aber die Haupthandlung hat mir nichts gegeben. Ailey fand ich nervig, mit allen ihren Problemen mit Jungs und später Männern und ihrer Unfähigkeit Nähe zuzulassen oder anderen Menschen ihre Gefühle zu erklären. Erst im letzten Drittel, wenn sie ihre Familiengeschichte erforscht, kam ich etwas besser mit ihr zurecht. Der Schluss geht dann aber irgendwie zu schnell und es bleibt zu viel nicht auserzählt.
Gelesen im Rahmen der Bergabbau-Challenge im September 2023 - Thema: Musik
Ich wollte das Buch wirklich mögen, aber es war eines von den Büchern, bei denen man einfach nicht voran kommt, und ständig alles mögliche andere macht, anstatt weiter zu lesen.
Die „Song“- Abschnitte, die die Familiengeschichte in der Vergangenheit erzählen, haben mir sehr gut gefallen, ebenso die beiden Abschnitte über Belle und über Lydia (bei letzterem hatte ich gegen Ende Tränen in den Augen). Aber die Haupthandlung hat mir nichts gegeben. Ailey fand ich nervig, mit allen ihren Problemen mit Jungs und später Männern und ihrer Unfähigkeit Nähe zuzulassen oder anderen Menschen ihre Gefühle zu erklären. Erst im letzten Drittel, wenn sie ihre Familiengeschichte erforscht, kam ich etwas besser mit ihr zurecht. Der Schluss geht dann aber irgendwie zu schnell und es bleibt zu viel nicht auserzählt.
Wilkie Collins: Der rote Schal
Gelesen im Rahmen der Bergabbau-Challenge im November 2023 - Thema: Mütze, Schal und Handschuhe
Vor Jahren, eher Jahrzehnten, habe ich dieses Buch zum ersten Mal gelesen. Damals habe ich es eher zufällig aus der Bücherei ausgeliehen - und es hat meine Vorliebe für viktorianische Romane begründet.
Als ich es nun in einem öffentlichen Bücherregal entdeckt hatte, war ich gespannt, ob es mir immer noch so gut gefällt. Kurze Antwort: ja.
Lange Antwort: Manches wirkt jetzt auf mich etwas übertrieben oder konstruiert. Im Großen und Ganzen bleibt es aber ein sehr lesenswertes Buch. Genau die richtige Mischung aus Spannung und Satire (köstlich die Beschreibung des Picknicks!). Gerade der Spannungsaufbau ist perfekt: Als Leser weiß man immer genug, um zu verstehen was läuft, aber doch so wenig, dass man bei der Stange bleibt.
Gelesen im Rahmen der Bergabbau-Challenge im November 2023 - Thema: Mütze, Schal und Handschuhe
Vor Jahren, eher Jahrzehnten, habe ich dieses Buch zum ersten Mal gelesen. Damals habe ich es eher zufällig aus der Bücherei ausgeliehen - und es hat meine Vorliebe für viktorianische Romane begründet.
Als ich es nun in einem öffentlichen Bücherregal entdeckt hatte, war ich gespannt, ob es mir immer noch so gut gefällt. Kurze Antwort: ja.
Lange Antwort: Manches wirkt jetzt auf mich etwas übertrieben oder konstruiert. Im Großen und Ganzen bleibt es aber ein sehr lesenswertes Buch. Genau die richtige Mischung aus Spannung und Satire (köstlich die Beschreibung des Picknicks!). Gerade der Spannungsaufbau ist perfekt: Als Leser weiß man immer genug, um zu verstehen was läuft, aber doch so wenig, dass man bei der Stange bleibt.
Alexander McCall Smith: The No. 1 Ladies‘ Detective Agency
Gelesen im Rahmen der Bergabbau-Challenge im Dezember 2023 - Thema: Punkt, Punkt, Komma, Strich
Ich hatte vorher schon ein oder zwei andere Bände der Reihe gelesen, insofern fand ich es interessant jetzt wirklich mal von vorne anzufangen und zu erfahren, wie alles begann. Etwas überrascht hat mich, dass dieser Band eigentlich gar keine fortlaufende Handlung ist, sondern mehr eine Aneinanderreihung von Kurzgeschichten, die zwar aufeinander aufbauen, aber größtenteils eigenständig sind. Na ja, trotzdem nett zu lesen.
Aufgefallen ist mir, dass es mich inzwischen stark irritiert, dass hier ein alter europäischer Mann aus Sicht einer nicht ganz so alten afrikanischen Frau schreibt. Er fängt zwar recht gut die Stimmung in Botswana ein (zumindest so wie man sie als Europäer erlebt), aber irgendwie schwingt immer so ein augenzwinkerndes „Ja, ja, so sind sie halt, die Afrikaner“ mit, was die Lesefreude etwas schmälert. Davon abgesehen, dass mich schon dieses „Afrika“ als monolithischer Block ziemlich stört. Botswana ist nunmal nicht gleich Nigeria ist nicht gleich Kenia…
Gelesen im Rahmen der Bergabbau-Challenge im Dezember 2023 - Thema: Punkt, Punkt, Komma, Strich
Ich hatte vorher schon ein oder zwei andere Bände der Reihe gelesen, insofern fand ich es interessant jetzt wirklich mal von vorne anzufangen und zu erfahren, wie alles begann. Etwas überrascht hat mich, dass dieser Band eigentlich gar keine fortlaufende Handlung ist, sondern mehr eine Aneinanderreihung von Kurzgeschichten, die zwar aufeinander aufbauen, aber größtenteils eigenständig sind. Na ja, trotzdem nett zu lesen.
Aufgefallen ist mir, dass es mich inzwischen stark irritiert, dass hier ein alter europäischer Mann aus Sicht einer nicht ganz so alten afrikanischen Frau schreibt. Er fängt zwar recht gut die Stimmung in Botswana ein (zumindest so wie man sie als Europäer erlebt), aber irgendwie schwingt immer so ein augenzwinkerndes „Ja, ja, so sind sie halt, die Afrikaner“ mit, was die Lesefreude etwas schmälert. Davon abgesehen, dass mich schon dieses „Afrika“ als monolithischer Block ziemlich stört. Botswana ist nunmal nicht gleich Nigeria ist nicht gleich Kenia…
Lafcadio Hearn: Japans Geister
Es fällt mir schwer, dieses Buch zu bewerten, zu unterschiedlich sind die einzelnen Texte, ja sogar die Abschnitte innerhalb eines Textes.
Wenn Hearn versucht japanische Kunst, Architektur oder Religion zu erklären, finde ich das bestenfalls langweilig, an den schlimmeren Stellen atmet es einen abgestandenen Nationalismus und Rassismus, der sich heute unerträglich liest.
Extrem gut gefallen haben mir dagegen die Abschnitte, in denen er einfach erzählt. Seien es Sagen, Legenden und Märchen, seien es wiedergegebene Zeitungsberichte oder einfach Alltagsszenen, wie zum Beispiel seine Haustier-Grille.
Letztere führen dazu, dass ich das Buch nun allgemein doch positiv bewerte. Für die anderen Teile hätte ich mir doch eher einen modernen Kommentar gewünscht. Das Nachwort leistet dies nur unvollkommen.
Es fällt mir schwer, dieses Buch zu bewerten, zu unterschiedlich sind die einzelnen Texte, ja sogar die Abschnitte innerhalb eines Textes.
Wenn Hearn versucht japanische Kunst, Architektur oder Religion zu erklären, finde ich das bestenfalls langweilig, an den schlimmeren Stellen atmet es einen abgestandenen Nationalismus und Rassismus, der sich heute unerträglich liest.
Extrem gut gefallen haben mir dagegen die Abschnitte, in denen er einfach erzählt. Seien es Sagen, Legenden und Märchen, seien es wiedergegebene Zeitungsberichte oder einfach Alltagsszenen, wie zum Beispiel seine Haustier-Grille.
Letztere führen dazu, dass ich das Buch nun allgemein doch positiv bewerte. Für die anderen Teile hätte ich mir doch eher einen modernen Kommentar gewünscht. Das Nachwort leistet dies nur unvollkommen.
Dan Simmons: Die Hyperion-Gesänge
Das Buch (zumindest der erste Band) ist Hugo-Preisträger 1990
Als mein Mann dieses Buch vor Jahren gelesen hat war er begeistert. - So begeistert, dass ich richtiggehend Angst davor hatte, es zu lesen. Nicht weil ich seinem Urteil nicht traue - aber ich fürchtete enttäuscht zu werden. Vor allem auch, weil Space Operas normalerweise nicht so mein Fall sind. Und als ich dann auch noch sah, was das für ein Backstein war…
Tja, aber jetzt war es bei meiner Hugo-Nebula-Challenge an der Reihe - und alle Befürchtungen waren falsch (bis vielleicht auf den Backstein: 1400 Seiten sind schon eine Hausnummer, und ich werde nervös, wenn ich zu lange an einem Buch lese).
Zwar hat es viel von dem, was ich an Space Operas eigentlich nicht mag (undurchschaubare Technik, exotische Flora und Fauna, Unmengen an Handlungssträngen…) aber das störte mich nicht. Ich habe das Buch von der ersten Seite an gemocht.
Ich mochte die Hauptpersonen, ich mochte das Spiel mit literarischen und mythologischen Versatzstücken (man merkt, dass Simmons Englischlehrer war) und ich mochte, wie sich das Puzzle nach und nach zusammen setzt.
Den zweiten Band fand ich zugegeben nicht ganz so gut, vor allem am Schluss wurde mir manches zu mystisch, aber trotzdem noch besser als vieles andere.
Das Buch (zumindest der erste Band) ist Hugo-Preisträger 1990
Als mein Mann dieses Buch vor Jahren gelesen hat war er begeistert. - So begeistert, dass ich richtiggehend Angst davor hatte, es zu lesen. Nicht weil ich seinem Urteil nicht traue - aber ich fürchtete enttäuscht zu werden. Vor allem auch, weil Space Operas normalerweise nicht so mein Fall sind. Und als ich dann auch noch sah, was das für ein Backstein war…
Tja, aber jetzt war es bei meiner Hugo-Nebula-Challenge an der Reihe - und alle Befürchtungen waren falsch (bis vielleicht auf den Backstein: 1400 Seiten sind schon eine Hausnummer, und ich werde nervös, wenn ich zu lange an einem Buch lese).
Zwar hat es viel von dem, was ich an Space Operas eigentlich nicht mag (undurchschaubare Technik, exotische Flora und Fauna, Unmengen an Handlungssträngen…) aber das störte mich nicht. Ich habe das Buch von der ersten Seite an gemocht.
Ich mochte die Hauptpersonen, ich mochte das Spiel mit literarischen und mythologischen Versatzstücken (man merkt, dass Simmons Englischlehrer war) und ich mochte, wie sich das Puzzle nach und nach zusammen setzt.
Den zweiten Band fand ich zugegeben nicht ganz so gut, vor allem am Schluss wurde mir manches zu mystisch, aber trotzdem noch besser als vieles andere.
David Grossman: Kommt ein Pferd in die Bar