Sie kam aus Mariupol
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Ganz lieben Dank!
"Wenn du gesehen hättest, was ich gesehen habe" - Natascha Wodins Mutter sagte diesen Satz immer wieder und nahm doch, was sie meinte, mit ins Grab. Da war die Tochter zehn und wusste nicht viel mehr, als dass sie zu einer Art Menschenunrat gehörte, zu irgendeinem Kehricht, der vom Krieg übriggeblieben war. Wieso lebten sie in einem der Lager für "Displaced Persons", woher kam die Mutter, und was hatte sie erlebt? Erst Jahrzehnte später öffnet sich die Blackbox ihrer Herkunft, erst ein bisschen, dann immer mehr. "Sie kam aus Mariupol" ist das außergewöhnliche Buch einer Spurensuche. Natascha Wodin geht dem Leben ihrer ukrainischen Mutter nach, die aus der Hafenstadt Mariupol stammte und mit ihrem Mann 1943 als "Ostarbeiterin" nach Deutschland verschleppt wurde. Sie erzählt beklemmend, ja bestürzend intensiv vom Anhängsel des Holocaust, einer Fußnote der Geschichte: der Zwangsarbeit im Dritten Reich. Ihre Mutter, die als junges Mädchen den Untergang ihrer Adelsfamilie im stalinistischen Terror miterlebte, bevor sie mit ungewissem Ziel ein deutsches Schiff bestieg, tritt wie durch ein spätes Wunder aus der Anonymität heraus, bekommt ein Gesicht, das unvergesslich ist.
(perlentaucher)
Ausgezeichnet mit dem Preis der Leipziger Buchmesse.
Ein Foto von der Friedensdemonstration in Berlin am 27.02.2022 .
Bereits einige Tage vor Ausbruch des Krieges begann ich, dieses Buch zu lesen. Wo genau Mariupol liegt, wusste ich zu dieser Zeit nicht mal genau. Und niemals hätte ich gedacht, dass diese Stadt wenige Tage später unter Beschuss liegen würde und heute eingekesselt ist. Von einem Land, das durch Hitler und später durch Stalin selbst so unsägliches Leid erfahren hat! Einfach unfassbar!
07.03.2022
Ich glaube, mir fehlen die richtigen Worte angesichts dieser bewegenden Familiengeschichte.
Die Autorin Natascha Wodin ist auf der Suche nach den eigenen Wurzeln in ihrer weit verzweigten Familie. Es ist erstaunlich, wie gut ihr das gelungen ist. Oft halfen ihr Zufälle dabei, alles wie ein Puzzle zusammen zu setzen. Eine beeindruckende, erschütternde Geschichte, die mich emotional zutiefst berührt hat, die fürchterlichen Diktaturen von Stalin und Hitler werden schmerzhaft ins Bewusstsein rückt. Es ist ein Exkurs in diese Zeit, der uns hilft, vieles besser zu verstehen. Und was Zwangsarbeit in Dritten Reich bedeutet hat, auch für das Leben danach, habe ich durch dieses Buch erst in aller Tiefe begriffen.
Mariupol 1922 (S. 189):
"Inzwischen hat der Bürgerkrieg Mariupol völlig zerstört. Im Jahr 1922 gibt es keine einzige Fabrik mehr, die in Betrieb ist, in den Geschäften herrscht gähnende Leere. Nach wie vor ziehen plündernde Banden durch die Stadt... In der Familie meiner Mutter hat niemand mehr die Kraft zum Aufstehen, alle liegen apathisch auf dem Bett..."
Mariupol 1943 (S. 255):
"Ganz Mariupol verbrannt, gesprengt", schreibt Friedrich Wolf an seine Frau.
Der Krieg ist verloren, im letzten Moment verwüsten deutsche Soldaten, was noch von Mariupol übrig ist... Blindwütig sprengen sie ein Gebäude nach dem anderen, zerstören die Schulen, die Kindergärten, die Bibliotheken, die Getreide- und Wasserspeicher, um so viel verbrannte Erde wie möglich zu hinterlassen.
Und nun, 2022???
Wie mag wohl Menschen zu Mute sein, die Terror und Krieg wie in diesem Buch erlebt haben oder durch Erzählungen in der Familie kennen, und die jetzt wieder um ihr Leben fürchten müssen?
Anmerkung:
Zu Beginn treten so viele Namen auf, wie im Russischen üblich, meist mit Vor- und Vatersnamen, so dass man sich erst einlesen muss. Der Stammbaum am Ende des Buches als Überblick hat mir sehr geholfen.
Released 2 yrs ago (3/8/2022 UTC) at BookRing in -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Berlin Germany
WILD RELEASE NOTES:
Der Ray kann beginnen
1. book-a-billy
2. merkur007
3. bettylein
4. trik
5. forti
6. holle77
7. bspageturner
8. Mary-T
9. eibia
10. Manda1980
11. ZeeEllZett
Umso bedrückender als Mariupol auch jetzt wieder von solchem Leid heimgesucht wird. Die Häuser sind zerstört, heute haben die letzten Journalisten die Stadt verlassen. Die Bewohner können praktisch nur dazwischen wählen, ob sie den Tod auf der Flucht oder in der Stadt riskieren wollen.
Erstaunlich, wie Natascha Wodin so spät so viel über ihre Familie herausfinden konnte. Unfassbar, welches Leid Menschen immer wieder ertragen müssen.
Released 2 yrs ago (3/23/2022 UTC) at -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Bayern Germany
CONTROLLED RELEASE NOTES:
Vielen lieben Dank fürs Mitlesenlassen.
[30.03]Ich habe gestern Abend begonnen, ein kurzes Stück, zu lesen... was für ein unglaublich poetischer Anfang! Ich erwarte ein Buch voll schrecklicher Details und es beginnt so glücklich-malerisch mit dem Glück der Autorin an einem See. "Ich konnte mich nicht satthören an der Stille". Was für eine Resilienz, was für eine Sprache...
***
Vielen Dank, dass ich mitlesen durfte und auch für die sehr hilfreichen Ergänzungen / Erläuterungen zum Stammbaum am Ende des Buches.
Nächste Adresse wird angefragt.
Das Buch muss noch einen kleinen Moment ausruhen, bevor es gelesen wird - ich muss erst noch ein anderes Buch fertiglesen.
Einen Bewertungspunkt gibt es schon mal, für die tolle Versandtasche in dem es verschickt wurde.
UPDATE: gelesen 04. Mai 22 bis 10. Mai 22:
Das Buch fängt eigentlich so harmlos an... Und dann kommt ein letztes Kapitel, welches ich fast gar nicht mehr zu ende lese wollte.
Wieder viel dazu gelernt.
Über die DP-Lager in Nürnberg-Langwasser habe ich zwar schon was gewusst, aber wirklich viel Information gibt es darüber wirklich nicht. In einer Facebook-Gruppe, die sich mit der Geschichte Nürnbergs beschäftigt, wurden mal 4 oder 5 Bilder vom VALKA-Lager gepostet, es wurde aber angemerkt, dass es sehr seltene Aufnahmen seinen und dass es von dem Gebiet so gut wie keine Bilder gibt.
Hier ist heute zufällig noch was zu dem Thema erschienen:
https://deinnaemberch.de/kindheit-in-baracken-zeitzeuginnen-erzaehlen-vom-valka-lager/
Die nächste Adresse habe ich schon, so dass sich das Buch heute oder morgen schon auf die Weiterreise machen kann.
Danke, dass ich an diesem Ring teilnehmen durfte!
Ich muss mal schauen, wie es zwischen die anderen Dinge, Lesekreis-Bücher und "Entlastungsbücher" passt...
17.07.2022
Kleine Zwischeninfo: Endlich beginne ich dieses Buch, es kann also in absehbarer Zeit weiterreisen. Vielen Dank für eure Geduld!
02.08.2022
Welch eine Geschichte! Und sie ist auch noch wahr! Wie schön, dass der Zufall & Konstantin der Autorin so häufig bei den Nachforschungen zu ihrer Familiengeschichte helfen konnten.
Trotz der wirklich harten - und manchmal auch unwirklich klingenden - unter Stalin und Hitler sowie als Geflüchtete im Nachkriegsdeutschland habe ich dieses Buch mit einem positiven Gefühl zugeklappt. Natascha Wodin hat viel über ihre unbekannte Familie herausgefunden, was ihr jetzt noch hilft, vor allen Dingen ihre Mutter besser zu verstehen.
Natürlich habe auch ich an der einen oder anderen Stelle die Parallele zum aktuellen Ukraine-Krieg gezogen, der Weltschmerz wurde bei der Lektüre wieder etwas größer. Ich wünsche allen Ukrainer*innen, dass dieser Krieg bald endet und sie ihre Heimat wieder aufbauen können.
Released 2 yrs ago (8/3/2022 UTC) at -- Per Post geschickt / Persönlich weitergegeben --, Nordrhein-Westfalen Germany
CONTROLLED RELEASE NOTES:
Egal, wieviele Bücher ich über den Holocaust, die russische Revolution, die Jahre unter Stalin, den 2. Weltkrieg usw. lese, ich bin jedesmal wieder fassungslos.
Vor einiger Zeit hatte ich das Nachfolgebuch "Irgendwo in diesem Dunkel", in dem Natascha Wodin über ihre Kindheit und Jugend in D schreibt, schon als Hörbuch gehabt und war bereits damals über die Zeit in den "Häusern" und die Grausamkeit, die ihr von Seiten der deutschen Bevölkerung entgegenschlug, erschüttert, aber dieses Buch ist noch schlimmer.
Was mir wirklich richtig gut gefallen hat, war die Hartnäckigkeit, mit der sie ihr Ziel, etwas über ihre Herkunftsfamilie zu erfahren, verfolgt hat und die Hilfsbereitschaft, die ihr dabei entgegenschlug. Ich hätte nie geglaubt, dass dieser Weg noch begehbar gewesen wäre.
Auf jeden Fall ist dieses Buch eine lohnende Lektüre, aber sie ist nicht angenehm.
Die nächste Adresse habe ich schon, das Buch macht sich spätestens übermorgen auf den Weg.
Released 2 yrs ago (9/20/2022 UTC) at Meschede, Nordrhein-Westfalen Germany
CONTROLLED RELEASE NOTES:
Beendet 21.10.2022
Ich musste es oft weglegen. Wie einsam Natascha Wodin doch aufgewachsen ist, in Deitschland geboren und doch für alle nur die Andere...traurige Kindheit und so wenig Liebe von den Eltern.
Es wird nun ganz schnell als nächstes gelesen.
Sorry und Danke für die Nachfrage!!
Nicht zuletzt wegen euren Kommentaren zum Buch wollte ich es wirklich unbedingt lesen. Aber jetzt gebe ich dann letztendlich doch auf und lasse das Buch weiterziehen.
Ich habe mehrere Anläufe gestartet und immer mal wieder mit Pausen gelesen - aber ich kam einfach nicht rein. Diese Art von Biographie scheint einfach nicht meins zu sein.
Sobald eibias Adresse da ist reist das Buch endlich weiter...
ein beeindruckendes buch, besonders als die lehrerin mit der klasse allein sein will u. wie es weitergeht,
es hilft mir geschichte etwas besser zu verstehen
es waren sehr viele 'vielleicht' drin,die haben mich gestoert
Released 1 yr ago (11/12/2023 UTC) at -- Irgendwo in Niedersachsen --, Niedersachsen Germany
CONTROLLED RELEASE NOTES:
Nachtrag 16.01.24
Ich brech dasBuch ab. Ich komm einfach nicht klar, zu langgezogen und zu viele Informationen. Behalte kaum was, was ich gelesen habe.
Nun wird es noch von einer Freundin gelesen und danach zu ZeeEllZett reisen.
Ich möchte es bitte nicht zurück haben!
Released 2 mos ago (10/4/2024 UTC) at Bookcrossing UnConvention 2024 in Nürnberg, Bayern Germany
WILD RELEASE NOTES:
Das Buch reist mit zur Nürnberger UnCon 2024.
Ich wünsche dir gemütliche Lesestunden und dem Buch eine lange Reise ...
Dieses Buch wurde nach der Freilassung von Saguna für ein Goodiebag reserviert. Bin gespannt, von wo es sich meldet.
Gute Reise:)
ich wollte es schon lange vor dem aktuellen Krieg lesen. Dazu kam ich nicht. Dann dachte ich, vielleicht besorge ich es mir als Hörbuch. Es stand auf meinem Wunschzettel. Das habe ich aber vor mir hergeschoben. Dann begann der Krieg und da hätte ich dieses Buch weder hören noch lesen wollen. Jetzt lag es vor mir auf dem Büchertisch und das sollte wohl so sein. Wie schnell ich es lesen werde, weiß ich nicht. Allein die Nachrichten im Fernsehen und das nach hinten rücken durch noch mehr Kriege in dieser Welt macht mir was aus. Aber ich werde es zumindest versuchen. Ich hoffe. der derzeitige Krieg ist eher zuende als ich es mit dem Buch bin. Es wird nach dem lesen ausgewildert.
Gruß <:3~~~~