Am Anfang des Buches ist ein bisschen viel von Penissen die Rede, aber abgesehen davon fand ich das Buch erfrischend anders. Regt zum Nachdenken an und ist stellenweise sehr komisch.

Text von der Buchrückseite:
Mein Name ist Lola. Ich bin Deutsche. Ich bin Jüdin. Und der Einzige, der mir ein Hitlerbärtchen ins Gesicht malen darf, bin ich selbst. Ich habe genug davon, dass andere über mich bestimmen wollen, wer ich bin und wer nicht. Ich entscheide, wovon ich mich verletzt fühle und wovon nicht.
Lolas Großeltern haben den Holocaust überlebt, sie selber soll cool bleiben bei antisemitischen Sprüchen. Dagegen wehrt sie sich. Sie lebt in Berlin, sie reist nach Tel Aviv, wo im Sommer 2014 Krieg herrscht. Mit wütendem Humor und ungestümem Enthusiasmus sucht Lola ihr eigenes Leben.

Vielen Dank für dieses Wunsch(tausch)buch!
Mirna Funks neuer Roman ist ja gerade erschienen und im Zuge dessen wurde mehrfach auch ihr Erstlingswerk sehr empfohlen. Deshalb musste es auf die Wunsch- bzw. Merkliste und schneller als gedacht wurde der Wunsch erfüllt!
Ein weiterer kleiner Vorteil: Auch in der 2. Heimat hat sich inzwischen ein schmales Regalbrett voller ungelesener Bücher angesammelt, so dass ich auch hier etwas Auswahl habe. ;o)

12/2022
Und wie so oft hat es etwas gedauert, bis die Zeit für ein - dieses - Buch gekommen war...
Ich möchte an dieser Stelle nicht über Mirna Funk sprechen, deren Ansichten ja durchaus kontrovers diskutiert werden, aber: Das Buch hat mir gut gefallen!
Den Beginn des Romans fand ich etwas gewöhnungsbedürftig (Bin ich etwa schon zu alt!?), aber nach ein paar Seiten hat mich die starke Protagonistin mitgerissen. Ich mochte, dass sie sich nichts gefallen lässt und ihren eigenen Weg sucht.
Und ich mochte, wie der Israel-Palästina-Konflikt als Alltag stattfindet. Es liegt in der Natur dieses Romans, dass dieser Alltag ein jüdischer ist und die andere Seite eher ausgeblendet wird. (Ich kann Andreas Altmanns Palästina-Buch sehr empfehlen, sollte sich jemand der nachfolgenden Leser*innen für das Thema interessieren.)
Grandios: Die Klammer, mit der das Ende des Romans Bezug auf den Anfang nimmt!
Trotz des schwierigen Themas "Antisemitismus", das gerade in den letzten Monaten durch entsprechende Taten in die Öffentlichkeit gerückt ist und dem Roman so Aktualität verleiht, ist es auch die wichtige Geschichte einer jungen Frau, die sich selbst finden muss um wieder fest im Leben stehen zu können.

Das Buch macht sich zur Verkürzung einer Wunschliste auf die Reise. :o)
Viel Spaß beim Lesen!

Danke! Darauf bin ich sehr gespannt!

Lola ist Jüdin und wird im Berlin des Jahres 2014 zunehmend mit Antisemitismus konfrontiert. Aus verschiedenen Gründen reist sie über den Sommer nach Israel, wo in ebenjenem Sommer der Gaza-Krieg stattfindet. Lola erlebt an sich selbst und in ihrem Umfeld verschiedenste Positionen, zu Israel, zu Palästina. Sie verliebt sich in Shlomo, nun ein israelischer Linker. Sie besucht ihren Großvater in Tel Aviv, der kein Verständnis für das palästinensische Anliegen hat. Das Buch hat viele Facetten, ich würde sogar sagen, dass es zu viele hat. Lola ist wirklich eine hektische Person, ständig Sex, ständig unterwegs, das ist mir zu viel. Ihre eigene Biografie ist schwierig. Im Buch versucht sie, sich dem Vater anzunähern, was am Ende zu gelingen scheint. Alle Menschen, denen sie begegnet, lässt sie nur in ihr „Papp-Haus“, also ihre äußere Hülle, auch wenn sie, wie Shlomo, schon längst ins „Stein-Haus“, also ihren inneren Wesenskern, sollten. Das Buch erzählt viel und hektisch, manches davon müsste nicht sein (warum muss z.B. gegen Ende noch der Handlungsstrang mit der Großmutter Hannah sein?). Das Grundthema, dass der Antisemitismus in Deutschland nie weg war, ist sehr gut dargestellt. Gerade am heutigen Tag, dem Montag nach dem Sonntag, an dem in Bayern die AfD zur zweitstärksten Partei gewählt wurde, wird mir das schmerzlich bewusst.
Insgesamt ist mir Lola wahrscheinlich aber zu jung und zu urban, ich fand sie, und damit auch das Buch, bei aller Sympathie recht anstrengend.

Das Buch steht in der OBCZ Kelheim.

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