Die glückliche Claire und ihr verliebtes Wölfchen fahren mit der Bahn von Berlin nach Rheinsberg - ohne Wissen der Eltern - und erleben dort amouröse Abenteuer.
Im Jahre 1912 erschien diese bezaubernde Liebesgeschichte des damals zweiundzwanzigjährigen Kurt Tucholsky und begründete damit seinen Ruhm als Schriftsteller. Sein Büchlein fand reißenden Absatz. Und kein Wunder, dass die Touristen seit Jahrzehnten nach Rheinsberg strömen und dort auf den Spuren von Claire und Wolfgang wandeln. Literarische Spuren führen aber nicht erst durch Tucholsky nach Rheinsberg, sondern bereits Theodor Fontane machte das Städtchen mit seinem Roman "Der Stechlin" bekannt und entriss es sozusagen aus der Vergessenheit.

Tucholsky über seine Sommergeschichte: "Was in dem Buch da ist: das weiß ich schon. Eine bessere Zeit, und meine ganze Jugend... Ein Buch, nach dem später generationsweise vom Blatt geliebt wurde."

Schon mehrere Male gelesen, nun noch einmal für die Bingo-Lesechallenge. An dieser schönen Ausgabe führte für mich kein Weg vorbei. Alle benannten Orte im Roman sind mir vertraut, denn ich war oft dort: das Schloss - der glücklichste Ort für den jungen Fritz (Friedrich d. Großen) und später seines Bruders Heinrich -, der Markt, wo heute eine Tafel an Claire und Wölfchen erinnert, die wunderschöne Seekulisse und der schöne Park, wo die beiden Verliebten spazieren gingen. Selbst die Fahrt mit der Bahn von Berlin nach Rheinsberg ist wie im Buch jetzt noch nachvollziehbar.
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Bingo-Lesechallenge Aug.-Dez. 2020, Spalte 5:
"Lies ein Buch über einen Schauplatz, an dem du schon einmal warst."