Ich mag Hanns-Josef Ortheil, deshalb habe ich mir dieses Buch gebraucht bei medimops gekauft.

Der Klappentext verrät zusammenfassend den Inhalt:
Auf der Entenjagd macht der Conte di Barbaro einen seltsamen Fund: Im Schilf der Lagune hat sich ein Boot verfangen, darin liegt ein junger Mann, nackt und scheinbar tot. Nach langer Zeit der Pflege erwacht er aus seiner Bewusstlosigkeit, an seine Herkunft kann er sich aber nicht mehr erinnern. Nachdem ihn der Conte in seinem Palazzo aufgenommen hat, zeigt er eine bestechend genaue Beobachtungsgabe, die ihn zu einem genialen Maler und Zeicnner werden lässt. Auch die junge Caterina Nardi, di Barbaros Nachbarin und seine heimliche Liebe, wird auf den schönen Fremden aufmerksam. Sie macht ihn nach ihrer Heirat mit die Barbaros jüngerem Bruder Antonio, der als venezianische Gesandter in London tätig ist, zu ihrem ständigen Begleiter. So beginnt allmählich ein faszinierendes Kammerspiel, in dem Erotik und Malerei sich immer inniger durchdringen und zu einem berauschenden Fest der Sinne steigern.

Über Venedig ist viel geschrieben worden; ich selbst war noch nie dort, spaziere aber gern mit Commissario Brunetti durch die Stadt, und nun mit Hanns-Josef Ortheils Romanfiguren. Es ist eine Liebesgeschichte in einer Dreiecksbeziehung, die sich in einer romantischen Atmosphäre abspielt und so nebenbei auch ein bisschen Bildung über das alte venezianische Leben vermittelt. Ich habe zum Beispiel gelernt, was die Rolle eines Cicisbeo beinhaltet. Der Autor beschreibt das sehr ausführlich. Am Anfang konnte ich mit der "Auferstehung" des jungen Andrea nicht viel anfangen, aber dann ließ sich das Buch als unterhaltsame Ostsee-Urlaubslektüre einfach so "weg lesen". Die erotische Liebesbeziehung zwischen Caterina und Andrea ist in unglaublich schönen Worten beschrieben. Daneben der wechselhafte, auch hinterlistige Conte. Die Geschichte passt zu Venedig (dort hätte ich sie gern in einem schönen Straßencafé gelesen, aber man kann schließlich nicht alles haben...). Na ja, so habe ich mich in die schönen Palazzi, engen Gassen und Gondelfahrten der Lagunenstadt eben nur hinein geträumt...

Wunderbar beschrieben fand ich, wie Andrea am Ende in seiner Gefängniszelle nun ganz andersartig malt. Ich habe die Farben und das Licht der Gemälde von William Turner dabei förmlich vor mir gesehen. Ein tröstliches Ende.

Gute Reise zu Omanate, die sich gerade Bücher von Hanns-Josef Ortheil wünscht. Und ich wünsche entspannte Lesestunden!

Das Buch ist längst angekommen, entschuldige bitte, ich habe den Eintrag vergessen, warum auch immer

Da ich das Buch als Hörbuch bekommen kann, darf es jetzt reisen