Die Challenger-Expedition, zum tiefsten Punkt der Weltmeere, 1872-1876

by Rudolf von Willemoes-Suhm | Biographies & Memoirs | This book has not been rated.
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Journal Entry 1 by Leseratte31 from Witten, Nordrhein-Westfalen Germany on Wednesday, July 1, 2020
Der Challenger ist in der Tat mit einer kleinen reisenden Akademie zu vergleichen, deren Laboratorien und Bibliothek auf's Beste ausgerüstet sind«, so schrieb in berechtigter Euphorie der junge, aus Schleswig-Holstein stammende Zoologe Rudolf von Willemoes-Suhm in den ersten Tagen der großartigen Expedition an seinen Professor in München.

Zufällig wenige Monate vor dem Auslaufen des »Challenger« nach Edinburgh gekommen, konnte von Willemoes-Suhm den wissenschaftlichen Leiter der Expedition, Professor Thomson, so beeindrukken, daß er für ein ausgeschiedenes Mitglied des wissenschaftlichen Stabes einspringen durfte und somit ein Glückslos zog, um welches ihn damals viele junge Naturforscher beneideten - jedoch setzte eine nicht zu bekämpfende tückische Infektion seinem jungen Leben noch vor Abschluß der Expedition ein Ende.

Als bahnbrechendes Ereignis, als Beginn der wissenschaftlichen Ozeanographie ist diese Expedition durch alle Weltmeere bezeichnet worden: während 727 Tagen auf See wurden nahezu 69 000 Seemeilen zurückgelegt. Insgesamt etwa 13 000 Tierund Pflanzenarten wurden gesammelt und davon über 4000 Tierarten als neu beschrieben. In jahrzehntelanger Arbeit wurden die wissenschaftlichen Ergebnisse in 50 großformatigen Bänden auf über 29 500 Seiten dargelegt.

Am 23. März 1875 lotete der »Challenger« auf der Höhe der Marianen-Inseln die bisher größte Tiefe der Reise: 4475 Faden (fast 8200 Meter); spätere Messungen in den 50er Jahren unseres Jahrhunderts gelangten mit hochmodernen Instrumenten im gleichen Marianengraben zu etwa 11 000 Meter (»Challenger«Tiefe).

Die Briefe des von Willemoes-Suhm an seine Mutter geben eigene, persönliche Eindrücke wieder und kontrastieren mit den eher nüchternen offiziellen Berichten an seinen Professor; daß seine Leidenschaft für die Zoologie und die Fülle der neuen Funde immer wieder durchscheinen, wird man mit Hochachtung vor dem, der der Wissenschaft sein Leben opferte, anerkennen.

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