Jud Süß
by Lion Feuchtwanger | Literature & Fiction | This book has not been rated.
ISBN: Global Overview for this book
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Lion Feuchtwanger wurde durch eine Biographie des Josef Süß Oppenheimer, eines Finanzmanns des 18. Jahrhunderts, derart gefesselt, dass er einen Roman um diese Gestalt wob. Vieles ist historisch, vieles fiktiv, so z.B. die Geschichte um seine Tochter Naemi.
Der jüdische Kaufmann steigt an der Seite des Herzogs Karl Alexander zum mächtigsten Mann Württembergs auf. Als dieser seiner Tochter Naemi (ohne das Wissen des Vaters) nachstellt und Naemi vor ihm in den Tod flüchtet, will Süß Rache, aber auf eine sehr subtile Art. Er lässt von seinem verschwenderischen Leben ab und stellt seinem Landesherrn eine Falle. Doch mit dem Tod des Herzogs wird auch gleichzeitig sein Untergang besiegelt.
Wer aus der älteren Generation den Titel hört, wird vielleicht zuerst an den gleichnamigen Film von Veit Harlan denken, der aus der Vorlage dieses Romans im Dritten Reich einen antisemitischen Propagandafilm drehte.
Lion Feuchtwanger war allerdings selbst Jude und seine Werke waren allesamt vom Nationalsozialismus verboten worden.
Ich habe das Buch mit großem Interesse gelesen. Es bietet einen guten Einblick in die damalige Zeit, in die Geschichte Württembergs, in die Lebensweise und vieles mehr und ist zudem auch spannend. Allerdings greift Feuchtwanger, der das Buch in der ersten Hälfte der 20-er Jahre des letzten Jahrhunderts schrieb, in manchen Ausdrücken auf eine altertümelnde Sprache zurück. Mich hat es nicht gestört, ich fand es teilweise sogar reizvoll.
Auch spart er nicht mit Beschreibungen, die im Kopf farbenfrohe Gemälde erstehen lassen.
Seine Protagonisten gehören allerdings nach meiner Meinung allesamt eher in die Sparte der Unsympathischen (abgesehen von der Tochter, die aber dafür eigentümlich blass bleibt im Gegensatz zu den anderen Figuren).
Ich fand das Buch auf jeden Fall lesenswert.
Der jüdische Kaufmann steigt an der Seite des Herzogs Karl Alexander zum mächtigsten Mann Württembergs auf. Als dieser seiner Tochter Naemi (ohne das Wissen des Vaters) nachstellt und Naemi vor ihm in den Tod flüchtet, will Süß Rache, aber auf eine sehr subtile Art. Er lässt von seinem verschwenderischen Leben ab und stellt seinem Landesherrn eine Falle. Doch mit dem Tod des Herzogs wird auch gleichzeitig sein Untergang besiegelt.
Wer aus der älteren Generation den Titel hört, wird vielleicht zuerst an den gleichnamigen Film von Veit Harlan denken, der aus der Vorlage dieses Romans im Dritten Reich einen antisemitischen Propagandafilm drehte.
Lion Feuchtwanger war allerdings selbst Jude und seine Werke waren allesamt vom Nationalsozialismus verboten worden.
Ich habe das Buch mit großem Interesse gelesen. Es bietet einen guten Einblick in die damalige Zeit, in die Geschichte Württembergs, in die Lebensweise und vieles mehr und ist zudem auch spannend. Allerdings greift Feuchtwanger, der das Buch in der ersten Hälfte der 20-er Jahre des letzten Jahrhunderts schrieb, in manchen Ausdrücken auf eine altertümelnde Sprache zurück. Mich hat es nicht gestört, ich fand es teilweise sogar reizvoll.
Auch spart er nicht mit Beschreibungen, die im Kopf farbenfrohe Gemälde erstehen lassen.
Seine Protagonisten gehören allerdings nach meiner Meinung allesamt eher in die Sparte der Unsympathischen (abgesehen von der Tochter, die aber dafür eigentümlich blass bleibt im Gegensatz zu den anderen Figuren).
Ich fand das Buch auf jeden Fall lesenswert.
Reserviert für Wasserkäfer.
Released 3 yrs ago (4/12/2021 UTC) at Meschede, Nordrhein-Westfalen Germany
CONTROLLED RELEASE NOTES:
Auf dem Postweg.
Journal Entry 5 by Wasserkaefer at Berlin (irgendwo/somewhere), Berlin Germany on Friday, November 1, 2024
Ich finde den Journaleintrag von Holle77 sehr interessant (danke dafür) und kann mich dem nur anschließen. "Jud Süß" habe ich vor langer Zeit gelesen, als Lion Feuchtwanger im Deutschunterricht auf dem Plan stand.
Jetzt wollte ich den Roman nur noch einmal diagonal lesen. Warum? Weil ich mir das Buch "Sunset" von Klaus Modick gekauft habe. Es behandelt die besondere Beziehung von Lion Feuchtwanger zu Bertolt Brecht. Und dabei kam mir Jud Süß sofort wieder in den Sinn. Modick selbst hat über Feuchtwanger promoviert - wer kennt also diesen Schriftsteller besser als er?
Schon lange stehen beide Bücher im Regal - ich bin froh, dass ich sie nun endlich rausgekramt und mich mit ihnen beschäftigt habe.
Jetzt wollte ich den Roman nur noch einmal diagonal lesen. Warum? Weil ich mir das Buch "Sunset" von Klaus Modick gekauft habe. Es behandelt die besondere Beziehung von Lion Feuchtwanger zu Bertolt Brecht. Und dabei kam mir Jud Süß sofort wieder in den Sinn. Modick selbst hat über Feuchtwanger promoviert - wer kennt also diesen Schriftsteller besser als er?
Schon lange stehen beide Bücher im Regal - ich bin froh, dass ich sie nun endlich rausgekramt und mich mit ihnen beschäftigt habe.
Journal Entry 6 by Wasserkaefer at Berlin (irgendwo/somewhere), Berlin Germany on Thursday, November 7, 2024
Released 1 mo ago (11/9/2024 UTC) at Berlin (irgendwo/somewhere), Berlin Germany
CONTROLLED RELEASE NOTES:
Weitergabe an Lillianne heute beim kleinen Treffen in Schöneberg im Café Korn Konzept, entweder für das Patmos-Bücherregal oder die BücherboXX am Gleis 17.
Ich freue mich auf deinen interessanten Eintrag.
Nachtrag am 10.11.24
Oh ja, an das Bücherregal am Bebelplatz hatte ich gar nicht gedacht!
Ich freue mich auf deinen interessanten Eintrag.
Nachtrag am 10.11.24
Oh ja, an das Bücherregal am Bebelplatz hatte ich gar nicht gedacht!
Dieses Buch habe ich bei einem wunderbaren, kleinen MU im Café Korn Konzept mitgenommen. Es war wunderbar mit Euch! Dankescchön ... und auf ein baldiges Wiedersehen.
Dieses ist ein Werk eines „Verbrannten Dichters“. Es darf das Regal am Bebelplatz unterstützen. Vielen Dank für die Spende! …
Am Bebelplatz steht seit dem 8. Mai 2013 ein Bookcrossing-Regal mit Büchern von "verbrannten Dichtern". Das Regal steht im Foyer der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität Berlin am Bebelplatz 1 in einem kleinen Extraraum mit Ausblick auf den Bebelplatz.
Zu den "verbrannten Dichtern" gehören nicht nur bekannte Namen wie Bertolt Brecht, Erich Kästner oder Thomas Mann. Eine erschreckend lange Liste der "verbrannten Dichter" ist hier zu finden