
Der grosse Garten

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zurück zu mimi4711
Ich mag das Buch, weil so viel über das Gärtnern vorkommt und der Einband sehr hübsch ist. Lola Randl erzählt vom Leben ihrer Protagonistin auf dem Dorf. Es gibt allerlei Personen die am Rande auftauchen (die Kinder, die Japanerinnen, die Künstlerin, die Therapeutin, die Kuratorinnen etc) , aber insgesamt wirkt der Roman unzusammenhängend und tagebuchartig. Das ist nicht schlecht, aber weckt bei mir nicht die Lust zum Weiterlesen und so gestaltet sich das Lesen besonders zum Ende hin als etwas mühselig. Großartig finde ich das Inhaltsverzeichnis.


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Das Buch setzt sich aus Episoden des Dorflebens und des Lebens der Protagonistin im Dorf zusammen.
Man muß den etwas krampfhaft-naiven Tonfall nicht mögen, aber man kann sich daran gewöhnen.
Den ungefähren Ablauf der Ereignisse muß man sich zusammensuchen, aber eigentlich kommt es darauf gar nicht an. Im allgemeinen stören mich Rückblenden nicht, aber wenn sie sich so zwischen den scheinbar zusammenhanglosen Einträgen verstecken, nervt das mit der Zeit.
Die Erzählerin wirkt auf mich nicht sonderlich sympathisch. Sie scheint einzig und allein auf ihr persönliches Wohl und Vergnügen bedacht. Man erfährt nichts sonst über sie. Die Personen, die ihr am nächsten stehen sollten, nennt sie nicht einmal mit Namen, sondern nur mit der Funktion die sie in ihrem um sich selbst kreisenden Kosmos haben. (der Mann, der Liebhaber...). Daß sie zwei Kinder hat erfährt man beiläufig, von einem Kind wird weder der Name genannt, noch sonst etwas wesentliches erzählt.
Daß sie als "Therapie" ein Gartenbuch verfassen soll, erscheint geradezu absurd, und ist angesichts des Ergebnisses als gescheitert anzusehen.
"Der grosse Garten" ist ja eigentlich auch eher das Dorf mit seinen Bewohnern, aber auch davon erfährt man nur Bruchstücke - obwohl das sicher interessanter wäre als die wenig originelle Dreiecks-Geschichte der Erzählerin.
Edit: Was das Umschlagbild betrifft - auch da gefällt mir das Original besser!


Die einzelnen Kapitel sind mit Überschriften versehen, die tatsächlich wie in einem Fachbuch sind, auch findet man unter den Überschriften mitunter interessante Informationen über Gartenbau. Tatsächlich aber ist das ganze Buch eine Beschreibung des Lebens von ehemaligen Städtern auf dem Land und grade die Fachkapitel sind ausgesprochen witzige Metaphern darüber. Die einzelnen Personen sind lediglich als Kategorien vorhanden (z.B. Liebhaber, Mann, Nachbarin), nur wenige werden mit Namen benannt.
Das Buch erzählt wohl die Geschichte von Lola Randl selbst. Ich habe darüber vor einigen Monaten schon in der ZEIT gelesen. Es gibt auch einen Film mit etwa der gleichen Geschichte („Von Bienen und Blumen“, hier der Trailer https://www.youtube.com/watch?v=KvlLGNfh-Bs). Mir war Frau Randl im ZEIT-Artikel nicht super sympathisch, im Buch übrigens auch nicht. Dazu finde ich als echtes Landei die neue Landlust irgendwie zu seltsam und ichbezogen. Genau diese Tatsache schildert Frau Randl aber sehr selbstironisch. Und charmant ist das Buch, es enthält unheimlich gute, pointierte Sätze und Beobachtungen. Ich verstehe völlig, warum es für den Buchpreis nominiert war. Z.B. „Die Frau, die im Internet vom Design-Thinking des Kommunikationsdesigners auf dem Dorf gehört hatte, hielt zwei Judasohren in der Hand, ein besonderer etwas glipschiger Pilz, den sie am Holunderbaum gefunden hatte und seitdem stolz mit sich herumtrug. Dem Kommunikationsdesigner konnte sie damit durchaus imponieren, denn als Japan-Fan kannte er diesen Pilz sehr gut, der wegen seiner dem Quallensalat nicht unähnlichen Gnurpscheligkeit vor allem im asiatischen Raum beliebt ist. Die beiden blieben stehen und machten jeweils ein Foto von den Judasohren, das sie vielleicht später posten würden, wobei sie durchaus kritisch gegenüber Facebook waren. Eigentlich hatten sie sich vorgenommen, die Sachen lieber nur noch wirklich zu erleben und nicht zu posten, aber die Judasohren waren einfach zu gut.“
Also Fazit: Von der Buchpreisliste 2019 ist es sicherlich das bisher heiterste und fröhlichste Buch. Es macht, trotz mancher traurigen Untertöne, einfach Spaß.
Eine einzige Sache ist mir allerdings sauer aufgestoßen: Ich habe eine Pflanze, die im Buch dargestellt wird (Phacelia, S. 40), in Wikipedia nachgeschlagen und fast wortgleich die Sätze des Buches gefunden. Vielleicht hat Frau Randl den Wikipedia –Eintrag verfasst. Wenn nicht, finde ich dieses kurze Plagiat irgendwie doch blöd.
29.01.2020
In diesem Buch berichtet Lola Randl von ihrem Landleben im Dorf Gerswalde in der Uckermark. In kurzen Episoden, jeweils versehen mit einer Überschrift (und vorbildlich aufgelistet im Inhaltsverzeichnis am Ende), erzählt sie von ihren Erfahrungen und Kenntnissen über die Gartenarbeit, sowie über das Leben im und mit dem Dorf. Es ist eine völlig andere Welt als jene in der Stadt und wenn sie beschreibt, wie die Stadtmenschen voller Begeisterung die Einfachheit des Landlebens idealisieren, spart sie auch nicht mit Selbstironie (sie war schliesslich auch ein Stadtmensch). So liest es sich durchaus amüsant, wenn man erfährt wie die Kreativen ins Dorf einfallen und sich überlegen, welche Workshops sie anbieten können, um dann bei primitiven Techniken zu landen, die man aber nicht so nennen soll.
Die naive Malerei des Einbands spiegelt den Stil des Buches wider - konsequent wird in einem Tonfall erzählt, der von einem ziemlich unbedarften, kindlich unbefangenem, treuherzigem und etwas einfältigem Menschen stammen könnte. Doch da es sich um eine Art Teilautobiographie handelt und die Autorin eine erfolgreiche Regisseurin ist, ist wohl davon auszugehen, dass sie es bewusst als Stilmittel eingesetzt hat, vielleicht um ihren Status darzustellen, als Neuankömmling im Dorf. Mich jedenfalls begann nach ca. zwei Dritteln des Buches diese Schreibweise zu nerven. Ein Beispiel: " Ich habe gleich gesagt, dass der Liebhaber die Nachbarin nicht vergessen darf. Aber dann hat er sie doch vergessen, und jetzt will die Nachbarin die Kinder nicht mehr bei sich haben. Ich hab gesagt, dass er jetzt zu ihr rüber muss und das wieder hinbiegen, aber er hat gesagt, dass sie jetzt wahrscheinlich schon im Nachthemd ist. Aber dann ist er trotzdem gegangen."
Hätte die Autorin bzw. der Verlag sich auf 200 Seiten beschränkt, hätte ich das Buch vermutlich mit einem Lächeln zufrieden zugeschlagen, denn Frau Randl hat durchaus etwas zu erzählen. Sowohl die historischen Begebenheiten von Gerswalde wie auch Diverses aus ihrem Privatleben (ob real oder nicht sei dahingestellt) lesen sich interessant und unterhaltend. Aber so viel Naivität ist mir dann doch zu viel.


Released 5 yrs ago (2/2/2020 UTC) at Buchring, By Mail/Post/Courier -- Controlled Releases
CONTROLLED RELEASE NOTES:

01.03.2020: Und durchgelesen.
"Unten kommen Hölzer hin, damit der Kompost atmen kann. Dann klein geschreddertes Holz, dann Laub und abgelagerter Mist, dann frisches Heu und ein paar Eierschalen für den Kalkgehalt." Das Einschlafspiel der Ich-Erzählerin der Geschichte ist nicht Schafe zählen, nein: Kompost schichten! " ... ein bisschen Pipi für den Phosphorgehalt, feinste fermentierte Küchenabfälle, Tonmehl, Urgesteinmehl, Braunkohleasche, Kacka, Kaffee und ein paar Fischgräten, und dann bin ich eingeschlafen." Und irgendwie so ähnlich, finde ich, schichtet sich das Buch: abgelagerte Naturkunde, klein geschredderte Zeitgeschichte, ein paar Bröckchen Psychologie, feinsten fermentierten Dorftratsch, leicht anrüchigen Sex, gemischte Diversität, minimale Kapitalismuskritik, frischen Minimalismus (schwer im Kommen), moderne Permakultur, leicht vergorene Medienkritik, eine große Schippe urbanen Lifestyle, dann jede Menge Ironie untermischen und gut abdecken mit einer prallen Lage neurotischem Verhalten. Fertig ist das Buchgemengsel! Für mich las sich das recht gut, ich mochte wie die Autorin Natur und menschliche Verfassung immer wieder aufeinander bezieht, da gelingen ihr von Zeit zu Zeit wirklich witzige und pointierte Vergleiche und Bezüge. Ich mochte allerdings den naiven etwas einfältigen Erzählstil nicht, habe immer gehofft, der hört mal auf (tat er aber nicht). Und irgendwie habe ich auch gehofft, die Hautfigur kommt mal "in die Pötte", baut was an, erntet was ... stattdessen schichtet sie weiter Kompost in Gedanken und lässt sich durch das Leben treiben ... das lässt mich dann irgendwie unzufrieden zurück.


Edita ergänzt am 16. März 2020
Ich werde diesen Band in der Lesechallenge 2020 von efell unter dem Punkt GEGENSÄTZE Titel: Stichwort: Pflanze lesen. Der große Garten bietet eine Menge davon. Meine Motivation ... naja, da waren dann doch noch ein paar Bücher dazwischen und nun ist die Kategorie schon belegt. Ich habe dennoch das Buch zu Ende gelesen obwohl es nicht gerade 'mein' Buch war. Die Geschichte, die da im Hintergrund durchläuft hätte ein besseres Buch verdient. Ich habe das Buch in die Kategorie 'ohne Kapitel' eingetragen. Ein Nachschlagewerk ist auch ein Buch ohne Kapitel obwohl eine gewisse Gliederung vorhanden ist. Dieses Buch ist für mich so chaotisch und auch noch sehr schlecht geschrieben, dass ich mich wahrlich frage, wie so ein Buch auf die Buchpreisliste kommt.



Released 4 yrs ago (4/3/2020 UTC) at ABO-Runde - Nächste:r Teilnehmer:in in -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Berlin Germany
WILD RELEASE NOTES:

Ich werde noch notieren, wann das Buch wo mit welcher Leerung in den Kasten gekommen ist.
In einem guten Buche stehen mehr Wahrheiten, als sein Verfasser hineinzuschreiben meinte. Marie von Ebner-Eschenbach [Q]
Das Buch wurde freigelassen, um mit den Menschen die Begeisterung an Bookcrossing zu teilen. Schön, dass Sie es mitgenommen und hier einen Eintrag gemacht haben, denn es ist für Bookcrosser:innen immer sehr schön zu erfahren, wo ein Buch nun hin gekommen ist und wie es dem Finder gefällt. Und genau darum geht es bei Bookcrossing: Bücher auf Reisen zu schicken - gerade auch zu Stellen, an denen nicht damit gerechnet wird - und Leseerfahrungen zu teilen.
Schauen Sie doch auch mal ins deutsche Bookcrossing-Forum, in den Begrüßungsfaden für Neulinge oder auf die Hilfeseite. Im Forum werden übrigens auch die monatlichen Treffen angekündigt, bei denen uns neue Bookcrosser:innen immer herzlich wilkommen sind.
Ein Video der Nachrichtenagentur AFP erklärt eigentlich recht gut, worum es bei Bookcrossing geht.



Danke auch für die hübschen Ostergrüße!
Morgen werde ich beginnen und auf dem Balkon vom Grossen Garten lesen. 😉
9.4.
Die Freude einen Gartenroman lesen zu können währte leider nicht lange. Eine mich entäuschende Aufreihung von zusammenhanglosen Eindrücken und Halbwissen ohne Handlung hat mich im Schnellflug das Buch durchblättern lassen. Die unpersönlichen Berichte über den "Mann" und den "Liebhaber" erschienen mir empathielos.
Ich kann nicht nachvollziehen warum dieses Buch auf einer Preislistenauswahl landen konnte.
Nach den Feiertagen reist es weiter.



Released 4 yrs ago (4/10/2020 UTC) at -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Brandenburg Germany
CONTROLLED RELEASE NOTES:
Vielen Dank und viel Freude beim Lesen!


Zunächst einmal hatte ich das Gefühl, das ich mit dem Buch entschleunigt lese. In den letzten Wochen habe ich viel und schnell gelesen. Das war mit diesem Buch nicht möglich. Schon auf den ersten Seiten wurde ich ausgebremst. Um so mehr konnte ich mich auf den Inhalt und die Sprache konzentrieren.
Sprachlich fand ich das Buch stark. Anfangs irritierte mich die kindliche Sprache, merkte dann aber, wie auf das Wesentliche reduziert und unverblümt und klar sie dadurch wurde. Hier sehe ich für mich die Stärke des Buches. Auch wenn es teilweise naiv daherkommt, ist es definitv nicht der Fall.
Und nun zum Inhalt. Ich muss gestehen, da bin ich nicht durchgedrungen. Oberflächlich betrachtet, handelt es sich um eine Dorfgeschichte. Hinzu kommen Gedanken zu der Selbstverwirklichung von Stadtmenschen in ländlichen Gegenden. Als ich das Buch auslas, lief die Geschichte einfach so aus, es gab für mich kein Ende, außer, dass das Jahr zuende war. Ich weiß im Grunde nicht wirklich, was das Buch mir sagen möchte. Nun ja.
Das Buch reist weiter, sobald ich die nächste Adresse habe.

Es muss sich etwas gedulden, aber da es schon eine Schleife gedreht hat, sollte es passen.
Auch ich hatte mit diesem Buch Probleme. Das Episodenhafte, teilweise Unpersönliche hat es mir schwer gemacht trotz "leichter" Sprache einen Zugang zum Thema zu finden.

Viel Freude beim Lesen und wieder Freilassen.
Lass wieder von Dir hören, liebes Buch!

Bei Kapitel 1 fällt mir gleich ein, dass wir dieses Jahr gar keine Pastinaken im Garten haben.
Edit 27.10. Tja, als letzte Aboteilnehmerin bleibt mir gar nicht mehr so viel zu sagen. Ich kann meinen Vorleserinnen einfach nur zustimmen. Die Sprache ist etwas zu naiv. Ab der Hälfte des Buches ging es mir zu sehr auf den Keks.
Einige schöne pointierte Aussagen waren gut getroffen. Aber so richtig verstanden habe ich nicht, was mir das Buch sagen wollte. Für ein richtiges Gartenbuch war es definitiv zu flach. Hat die Protagonistin eigentlich was angebaut? Wie ist das ausgegangen? Aus dem Garten erfahren wir eigentllich nur was bei Irmi, Hermann und der Mutter. Schade!



Released 4 yrs ago (10/28/2020 UTC) at -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Sachsen Germany
CONTROLLED RELEASE NOTES:




O
01.04.2021 Abgebrochen
Der Erzählton ist naiv. Die Personen kommen als Kategorie vor. Die Struktur des Buches sprunghaft und unzusammenhängend. Die Gartentips eher dürftig.Nach 70 Seiten abgebrochen. Das zweite Buch von der Buchpreisliste das ich nach einander abgebrochen habe. Scheint wohl nichts für mich zu sein....



Released 3 yrs ago (4/1/2021 UTC) at OBCZ Leselaube Garten 23 im Kleingarten Mennighüffen in Löhne, Nordrhein-Westfalen Germany
WILD RELEASE NOTES:
Viel Spaß beim lesen!
Ich würde mich sehr freuen, wenn das Buch hier gemeldet wird!
Danke schön!
Du hast übrigens nicht nur ein Buch, sondern eine ganze Gemeinschaft von Leserinnen und Lesern gefunden, die Bücher lieben und sie mit anderen teilen.
Für die Ostwestfalen: In 32584 Löhne gibt es eine Offizielle Bookcrossing Zone. Die Leselaube. In diesem frei zugänglichen Bücherregal des Gartens 23 im Kleingärtnerverein Mennighüffen am Ulenburgerweg warten weitere Bücher darauf zu reisen.
Beste Grüße
vom Richter-Di