Ich fand zwar "Paradiso" schon schrecklich, aber nachdem das Buch heute in meiner OBCZ stand, dachte ich, dass ich es doch lesen werde.

21.11.2020: Ein Teenager in Weiden/Opf., dessen junges Leben hauptsächlich aus Hochstapelei besteht, wird hier porträtiert.
Mir ist nicht so ganz klar, was der Autor schreiben wollte. Die Thematik des Hochstapelns und Betrügens ist natürlich nicht schlecht. Wie in so einer kleinen Stadt alle möglichen Menschen mehr scheinen als sein wollen, wie die Mutter des Ich-Erzählers ihre armselige Herkunft durch Phantasie aufmünzt und der Erzähler selbst aus Liebe und Achtung dabei mitwirkt, das ist eigentlich guter Stoff.
Aber es fehlt die Empathie - im Wesentlichen liest es sich wie "Feuerzangenbowle modern" und die Betroffenheit bleibt auf der Strecke.
Lustig ist es aber dann auch wieder nicht, zudem mag man dazu keinen der Protagonisten gern genug. Also, alles in allem ist es in meinen Augen eine unausgegorene Geschichte, die mir den Autor nicht gerade schmackhaft gemacht hatte. Ich hatte ja schon einen negativen Bias durch "Paradiso", aber das fand ich aus anderen Gründen schrecklich.

Steht im Regal der OBCZ Kelheim.

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