Dieses Buch ... habe ich im Rahmen der lokalen Buchhändlerförderung für Juni 2019 gekauft und nach dem Lesen festgestellt, dass es mir nicht gefallen hat.

Zum Buch
Endlich auch als Taschenbuch: David Schalkos bitterböse Parabel über den gesellschaftlichen Rechtsruck.
In »Weiße Nacht« unternimmt David Schalko eine Reise in das finstere Herz rechter Ideologien – zehn Jahre nach Erscheinen ist seine poetische Satire über einen politischen Führer und seinen Lakaien aktueller denn je.
2008 starb mit Jörg Haider der Prototyp heutiger europäischer Rechtspopulisten bei einem Autounfall. Die bizarre Heiligenverehrung, die sein Tod in Österreich auslöste, inspirierte David Schalko zu einer kunstvollen Satire über das homoerotische Verhältnis eines naiven jungen Mannes zu einem messianischen Politiker, der Predigten über märchenhafte Versprechen wie dem von einem endlosen Sommer zu halten weiß. Entstanden ist eine großartige literarische Groteske, die in einer wilden Vermischung faschistoider und esoterischer Sprachbilder, abstruser Verschwörungstheorien und kitschiger Erlösermythen den Kern der neuen Rechten zu ergründen sucht. [KiWi Verlag]

Zum Autor
David Schalko, geboren 1973 in Wien, lebt als Autor und Regisseur in Wien. Er begann mit 22 Jahren als Lyriker zu veröffentlichen. Bekannt wurde er mit revolutionären Fernsehformaten wie der »Sendung ohne Namen«. Seine Filme wie »Aufschneider« mit Josef Hader und die Serien »Braunschlag« und »Altes Geld« genießen Kultstatus und wurden mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet. Im Frühjahr 2019 wird seine neue Mini-Serie »M – Eine Stadt sucht einen Mörder« – ein Remake von Fritz Langs berühmtem Film – im ORF erstausgestrahlt. Sein Opus Magnum »Schwere Knochen« ist 2018 bei Kiepenheuer & Witsch erschienen. [KiWi Verlag]

Das ist jetzt meine nächste ÖPNV-Lektüre, die leider in keine der Zahlen bei efells Lesechallenge passt - die Buchstaben sind schon alle alle abgedeckt :-)

Edita ergänzt am 9. Juni 2018
Diese Satire - eine "Reise in das finstere Herz rechter Ideologien" - wollte ich unbedingt lesen. Doch es hat mich nicht an Satire erinnert, die kritisch sein soll, Bewußtsein schaffen und Veränderungen herbeiführen. Bei mehr als der Hälfte des Buches habe ich geglaubt ein falsches Buch zu lesen. Es hat mich eher daran erinnert, dass hier das Leben Jesus mit seinen Jüngern erzählt wird, der zum Abendmahl einen weiteren Jünger mitbringt und so die Tischszene überhöht. Mit den Abendmahlworten, wie sie jedes Mal auch im Gottesdienst gesprochen werden, hat er für mich eine rote Linie überschritten. ... Was heißt hier "bitterböse Parabel über den gesellschaftlichen Rechtsruck"? Schalko glaubt, dass Satire sich eher als Mittel eignet: "Es ist leichter, über Adolf Hitler zu lachen, als mit ihm zu diskutieren. Ich glaube, das Problem, warum man rhetorisch den Rechten so wenig beikommt, ist, weil sie es nicht wirklich ernst meinen. Sie schicken an den Wähler Signale aus, die vereinfacht sind oder nicht stimmen. Es geht ihnen nicht darum, ob das richtig oder falsch ist, sondern um den Erfolg in der Diskussion", so der Autor in einem Interview. Im Artikel der taz vom 1.2.2010 geht es um den Rechtsstreit "seines Lakaien" Thomas im Buch ("der ungläubige Thomas" auch eine Anlehnung an die Bibel), Stefan Petzner, Fraktionschef des Bündnisses Zukunft Österreich und einstiger Haider-Gefährte in der Wirklichkeit. Dieser Rechtsstreit hat zumindest acht Seiten zurückgelassen, die nur schwarze Balken haben sowie eine Werbung, die er vielleicht so nie erreicht hätte.

Diese Poesie Schalkos - hier als Satire herkommend -, ist eine Form, die mich so leider nicht anspricht. Poetisch hätte der Autor auch die andere Position einnehmen können und mehr Bewußtsein schaffen, für die, die unter der Politik leiden. So ist das Buch im Prinzip Wasser auf die Mühlen der Eiferer, die gar nichts ändern wollen, weil sie auch davon profitieren.

Nachtrag
Erich Kästner bezeichnet sich als Satiriker, als "einen aufmerksamen Zeitgenossen, der, so gut sein Verstand es versteht, Wichtiges und Unwichtiges zu unterscheiden weiß und sich mit dem Wichtigen begnügt. ... Seine Schnappschüsse sind nur in der Methode Momentaufnahmen. Das was sie festhalten sind Krankheitsbilder." Zitat aus dem dem Vorwort von "Ein Mann gibt Auskunft".

Ich bin mir sicher, dass Kästner [auch Tucholsky u. a. dieser Satiriker] keine solche Schmierenkomödie geschrieben hätte.

Dieses Buch darf weiterreisen … to whom it may concern. Viel Freude damit!

Es wurde freigelassen, um mit den Menschen die Begeisterung an Bookcrossing zu teilen. Schön, dass Sie es mitgenommen und hier einen Eintrag gemacht haben, denn es ist für Bookcrosser:innen immer sehr schön zu erfahren, wo ein Buch nun hin gekommen ist und wie es dem Finder gefällt. Und genau darum geht es bei Bookcrossing: Bücher auf Reisen zu schicken - gerade auch zu Stellen, an denen nicht damit gerechnet wird - und Leseerfahrungen zu teilen.

Schauen Sie doch auch mal ins deutsche Bookcrossing-Forum, in den Begrüßungsfaden für Neulinge oder auf die Hilfeseite. Im Forum werden übrigens auch die monatlichen Treffen angekündigt, bei denen uns neue Bookcrosser:innen immer herzlich wilkommen sind.

Ein Video der Nachrichtenagentur AFP erklärt eigentlich recht gut, worum es bei Bookcrossing geht.

Beim MeetUp mit Besuch aus Heidelberg habe ich das Büchlein erhalten, Bestimmungsziel UnCon 2019 in Österreich.

Das Buch kommt mit zum Salzkammerguttreffen 2019.

Ich hatte kurz überlegt, ob ich es lesen möchte. Nach Lilliannnes Kommentar habe ich mich dagegen entschieden ...

Dieses Buch kommt mit zum Meetup.

Viel Freude beim Lesen und wieder Freilassen.
Lass wieder von Dir hören, liebes Buch!

Da es dort keine Abnehmer/in fand, ging die Reise weiter ...

Dieses Buch wartet in der Telefonzelle auf neugierige Leser/innen.

Viel Freude beim Lesen und wieder Freilassen.
Lass wieder von Dir hören, liebes Buch!