Joachim Femaus gepfefferte Ansichten von Amerika
Es mag Tausende von Büchern über Amerika geben. Aber in welchem Buch steht schon ein Satz wie dieser: »Daß es die Vereinigten Staaten von Amerika gibt, verdanken wir vor allem den Briten. Hätten sie nicht die Indianer ausgerottet, würde Amerika ein ganz anderes Schicksal erfahren haben. Es hätte das Schicksal Afrikas gehabt. Das heißt: Es wäre jetzt so weit, daß die Weißen das Land räumten und zwanzig oder dreißig Indianerstaaten ihre Befreiung vom Joch der Kolonialherren feierten. Die neuen Staatspräsidenten würden statt Lumumba und Mobutu >Wiehernder Mustang< und ›Listige Schlange< heißen und ihre First Ladies ›Heller Morgem und ›FIeißige Finger<, und in Bonn wäre für sie, wenn sie ihr Entwicklungsgeld abholten, eine Ehrenkompanie angetreten.«
Wer von Femau - wie bei den Geschichtsbetrachtungen über die Griechen und Römer - eine verkappte Liebeserklärung an Amerika erwartet hat, dem wird nach diesem Zitat klar, daß er sich geirrt hat. Joachim Femaus Buch ist kritisch und scharf: Der Autor legt unnachsichtig den Finger auf die vielen dunklen Punkte, die das Land der unbegrenzten Möglichkeiten (auch) hat.
Die Geschichte der USA einmal anders gesehen: sarkastisch, ironisch, eben typisch Femau

Macht einen kleinen Zwischenstopp im Regal des Coworking und hofft auf baldige Weiterreise!