Worauf wir uns verlassen wollen. Für eine neue Idee des Konservativen
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Kretschmann schreibt ein Buch über das neue Konservative. Im Endeffekt wird ziemlich deutlich, warum die Grünen die neuen Konservativen sind. „Konservare“ im Sinne von bewahren bedeutet eben Nachhaltigkeit, bedeutet Umweltbewusstsein, bedeutet Ökologie. Zu Recht stellt Kretschmann heraus, dass der Klimawandel die eigentliche Herausforderung unserer Zeit darstellt und alle anderen Gefechte auf Scheinschauplätzen stattfinden.
Das Buch ist ausgesprochen klug und argumentiert auf einer breiten Basis aus philosophischen Kenntnissen, politischer Lebensweisheit und nicht zuletzt gesundem Menschverstand. Seine Argumente zugunsten der Mitte und gegen Nationalismus und Egoismus sind verständlich und überzeugend. Er wies im Zusammenhang mit dem aufkommenden Nationalismus auch auf den einstigen Satz von Franz-Josef Strauß hin: "Bayern ist unsere Heimat, Deutschland unser Vaterland, Europa unsere Zukunft". Nicht, dass er Strauß das Wort redet, auch vom Vaterlandsbegriff distanziert er sich. Ihm geht es um die Trias Region als Zuhause und Halt, Nation als Vermittlerin von Demokratie und Identität und Europa als Garantin für Frieden und Freiheit. Die Argumente sind also ähnlich wie bei der CDU/CSU, der Unterschied sind die Schlüsse, die daraus gezogen werden: Kretschmann leitet eine offene liberale Gesellschaft ab, plädiert für Europa, Minderheitenrechte und einen humanen Umgang mit Flüchtlingen.
Das einzige Argument, das ich nicht so ganz teile, ist das der Betonung der Länderhoheit im Bildungsbereich. Natürlich muss Kretschmann das als Ministerpräsident so sehen, doch ich als Beamtin in diesem Sektor sehe deutlich mehr die Nachteile verglichen mit den Vorteilen, die eine bundesweite Bildungspolitik brächte, zumindest eine Abstimmung. Momentan ist es einzig der Geburt zu verdanken, welche Bildungsmöglichkeiten Kinder haben und in welchem System sie landen.
Insgesamt ist das auf jeden Fall ein beeindruckendes Buch, dem ich viele Leserinnen und Leser wünsche und für mein eigenes Bundesland, dass sich unser Ministerpräsident davon eine Scheibe abschneidet.
Das Buch ist ausgesprochen klug und argumentiert auf einer breiten Basis aus philosophischen Kenntnissen, politischer Lebensweisheit und nicht zuletzt gesundem Menschverstand. Seine Argumente zugunsten der Mitte und gegen Nationalismus und Egoismus sind verständlich und überzeugend. Er wies im Zusammenhang mit dem aufkommenden Nationalismus auch auf den einstigen Satz von Franz-Josef Strauß hin: "Bayern ist unsere Heimat, Deutschland unser Vaterland, Europa unsere Zukunft". Nicht, dass er Strauß das Wort redet, auch vom Vaterlandsbegriff distanziert er sich. Ihm geht es um die Trias Region als Zuhause und Halt, Nation als Vermittlerin von Demokratie und Identität und Europa als Garantin für Frieden und Freiheit. Die Argumente sind also ähnlich wie bei der CDU/CSU, der Unterschied sind die Schlüsse, die daraus gezogen werden: Kretschmann leitet eine offene liberale Gesellschaft ab, plädiert für Europa, Minderheitenrechte und einen humanen Umgang mit Flüchtlingen.
Das einzige Argument, das ich nicht so ganz teile, ist das der Betonung der Länderhoheit im Bildungsbereich. Natürlich muss Kretschmann das als Ministerpräsident so sehen, doch ich als Beamtin in diesem Sektor sehe deutlich mehr die Nachteile verglichen mit den Vorteilen, die eine bundesweite Bildungspolitik brächte, zumindest eine Abstimmung. Momentan ist es einzig der Geburt zu verdanken, welche Bildungsmöglichkeiten Kinder haben und in welchem System sie landen.
Insgesamt ist das auf jeden Fall ein beeindruckendes Buch, dem ich viele Leserinnen und Leser wünsche und für mein eigenes Bundesland, dass sich unser Ministerpräsident davon eine Scheibe abschneidet.