Eine Anthologie mit verschiedenen Erzählungen. Ich bin gespannt...

Der Band enthält eine Sammlung von Kurzgeschichten aus über 30 Jahren. Angefangen von sf-stories aus den 50er-Jahren über ein paar Gruselgeschichten aus den 60ern bis hin zu zwei Geschichten um die Magierin Lythande aus den 80ern. Der Geschlechterkonflikt zieht sich (mal mehr mal weniger deutlich) wie ein rotes Band durch die Geschichten, die sich allesamt gut lesen lassen.
Es ist sicher kein Buch, das man gelesen haben muss. Aber man wird gut unterhalten und kommt sogar hin und wieder selbst ins Grübeln.

Das Buch reist im Rahmen der Bücher-Kisten-Verlosung mit der Fantasy-Box zu aoi-hana. Ich wünsche spannende Unterhaltung.

Die Fantasy-Box ist angekommen! Vielen Dank an dracessa. Ich freue mich aufs Lesen.

Obschon die Erzählungen fantasievoll erdachte Welten zeigen, konnte ich mich mit diesem Buch nicht anfreunden, und habe nach dem „Luchsmond“ aufgehört, zu lesen. Das Frauenbild in den Erzählungen hat mich ernsthaft gestört. Junge Frauen werden als „Mädchen“ bezeichnet, und tragen „kurze Kittel“ (sogar in der Schwerelosigkeit). Ein Arzt (Die Kinder von Centaurus, 1954) sagt „Frauen sind in diesen Dingen unzuverlässig – jedenfalls normale Frauen. Eine Frau muss schon verflucht unnormal sein, um Empfängnisverhütung gewissenhaft zu betreiben.“ Später äußert sich eine positiv dargestellte, männliche Figur: „Zudem war in den Jahren der Überbevölkerung der größte Teil der Bürger sowieso neurotisch. Ich denke mir, dass es ja auch die damaligen Wissenschaftler den Frauen ermöglichten, die Kinder nicht zu bekommen, die sie ohnehin nicht haben wollten, und dass darum niemand Kinder hatte außer den Frauen, die noch eine gesunde Haltung dazu hatten und sich vornehmlich für Kinder interessierten. Der neurotische Todeswunsch der anderen reduzierte in nur zwei oder drei Generationen die Bevölkerung ganz erheblich“ (Die steile Flut, 1955). Entsprechend geben die Frauen von Centaurus ihre gleichberechtigte Stellung gerne auf, um fortan zu kochen und Kinder zu bekommen. Eine versuchte Vergewaltigung in der Ehe wird so beschrieben: „Damit handelte er klug, denn einmal, im ersten Jahr ihrer Ehe [...] war er weniger duldsam gewesen und hatte versucht [...] sie mit Gewalt zu nehmen. Noch immer lief eine winzige weiße Linie über seine Wange, wo ihre wilden Hände ihn bis auf den Knochen zerkratzt hatten. Hinterher hatte sie wilde, verstörte Entschuldigungen geschluchzt [...]“ (Luchsmond, 1960). Die Wahrnehmung der Autorin als feministische Schriftstellerin konnte ich mit den vorliegenden Erzählungen nicht in Übereinstimmung bringen.
Bei Wikipedia finden sich Informationen über die persönlichen Lebensbedingungen der Autorin, siehe auch die dort angegebenen Links:
https://www.theguardian.com/books/2014/jun/27/sff-community-marion-zimmer-bradley-daughter-accuses-abuse
https://www.washingtonpost.com/news/act-four/wp/2014/06/27/re-reading-feminist-author-marion-zimmer-bradley-in-the-wake-of-sexual-assault-allegations/

Ich fand es interessant, mich mal so eingehend mit einem Buch zu beschäftigen. Ohne Bookcrossing hätte ich das nicht gemacht. Danke an dracessa!

reserviert für Mary-T

Nach aoi-hanas JE bin ich natürlich gespannt... ist ja eigentlich nicht meine bevorzugte Kost... weder Kurzgeschichten/Erzählungen noch Fantasy an sich.
Ich werde aber auf alle Fälle mal reinlesen. Ich weiß nur noch nicht wann... ;)
... später also dann mehr.

Und Edith sagt noch Danke fürs Zuschicken mit all den anderen Büchern :o)