Über den Anstand in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wir miteinander umgehen
13 journalers for this copy...
Sowas passiert, wen man erst ein Buch und dann prenumbered labels verschenkt 😉
Was bedeutet es eigentlich für jeden Einzelnen, wenn Lüge, Rücksichtslosigkeit und Niedertracht an die Macht drängen oder sie schon errungen haben? Wenn so erfolgreich in der Öffentlichkeit gegen alle bekannten Regeln des Anstands verstoßen wird? Was heißt unter diesen Bedingungen genau: ein anständiges Leben zu führen?
Axel Hackes Buch ist kein Pamphlet, denn Pamphlete gibt es genug; es ist vielmehr ein assoziatives Nachdenken über das Zusammenleben der Menschen und die schon von Anton Tschechow gestellte Frage: "Warum leben wir nicht so, wie wir leben könnten?" Es ist ein Plädoyer dafür, die Antwort erst einmal nicht bei anderen, sondern bei sich selbst zu suchen - und dabei vielleicht am Ende ein wenig Demut, auch etwas Neugier auf andere zu entdecken. Denn vermutlich geht es in unserer komplizierten Welt zuallererst nicht um die Lösung aller Probleme. Die hat ohnehin keiner, und wer so tut, als hätte er sie, dem sollte man misstrauen. Sondern es gilt, eben diese Tatsache mit Anstand zu ertragen und sich dabei mit der großen und immer neu zu stellenden Frage zu beschäftigen: Wie wollen wir eigentlich miteinander umgehen?
Es kann niemandem schaden, es gelesen zu haben! Es ist auch nicht zu kopflastig oder gar langatmig. Möchte es gern verringen, da das Thema sehr aktuell ist und sicher nicht nur mich immer wieder umtreibt...
Der Anmeldefaden im Forum ist hier:
https://www.bookcrossing.com/forum/14/556968
Wir nehmen teil:
1. Urfin (Niedersachsen)
2. natur_m (Brandenburg)
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4. sirly (Baden-Württemberg)
5. Lilo37fee (Bayern)
6. dugoengche (Nordrhein-Westfalen)
7. Richter-Di (Nordrhein-Westfalen)
8. bluezwuzl (Bayern)
9. Oedi (Schleswig-Holstein)
10. Laborfee (Niedersachsen)
11. thira3006 (Sachsen-Anhalt) Der Ring ist derzeit hier!
12. hempelssofa (Nordrhein-Westfalen)
13. Trinibell (Baden-Württemberg)
14. dschinny (Hamburg)
15. Bordesholm (Baden-Württemberg)
16. Lys-is-trata (Niedersachsen)
17. Mary-T (Baden-Württemberg)
18. ...
19. ...
"Hier" habe ich einen kleinen Film über bookcrossing entdeckt!
(Sie kommen in Rudeln! - nämlich heute gleich drei Ringe...)
Am 8.12. habe ich das Büchlein ins Wanderwochenende mitgenommen, und da die Tage jetzt kurz sind, konnte ich schon die Hälfte lesen.
S.32f Falladas Front der Anständigen (über alle Parteien und Ideen weg) und ein Manifest des Anstands (--> aufstehen)
S.34 Kästners Gedicht "Warnung vor Selbstschüssen" (1929)
Ja, die Bösen und Beschränkten
Sind die Meisten und die Stärkern.
Aber spiel nicht den Gekränkten.
Bleib am Leben, sie zu ärgern!
S.124 Reden hilft immer!
S.131 Gedanke: dass man einer Gesellschaft nur angehören kann, wenn man ein Opfer für sie zu bringen bereit ist (z.B. ziviler Dienst für jede und jeden statt Aussetzung der Wehrpflicht)
S.132 "Sieh im anderen den Arsch, der du selbst schon mal warst!"
Ich habe mir aus der Literaturliste einige Anregungen zum Weiterlesen geholt (wobei das Buch von Harari nach dem Lesen einiger Kritiken auf a****n wieder an Prio verlor). Das von Georg Franck, Ökonomie der Aufmerksamkeit, habe ich vor Jahren sogar schon mal angefangen, aber damals nicht zu Ende gelesen. Krame ich wieder vor :o)
Danke für das Mitleseangebot!
Danke fürs Schicken!
Danke, dass ich mitlesen durfte!
Mein Mann möchte es auch noch lesen. Er ist aber ein schneller Leser. Es kann also wahrscheinlich in spätestens einer Woche weiterreisen.
Danke für den Ring!
Und das andere ist aber, dass auch ich wahrnehme, wie verroht v.a. der Umgang im Internet ist. Wenn es aber, wie im Buch steht, doch nur 7 % der Bevölkerung sind, die im Netz kommentieren - warum wird denen so viel Raum gegeben? Ich bin z.B. bei Yahoo und fragte mich immer wieder, warum man die Nachrichten dort überhaupt kommentieren kann. Die Kommentare geben nichts her, sie sind uninteressant und größtenteils Pöbeleien. Man könnte sie genauso gut weglassen. Aber da geht es wohl um Wirtschaftsfaktoren, also Geld – kann man nur ein guter Nachrichtendienst sein, wenn man Kommentare zulässt? Ich würde mir tatsächlich wünschen, dass es diese Möglichkeit einfach nicht gibt, denn sie hat ja keinen Nutzen. Ansonsten nehme ich mir vor und mache das auch: Wenn ich wirklich etwas Unflätiges lese (das ist dann auch meist bei Yahoo, weil ich nicht bei Facebook und Co bin), dass ich das dann ebenfalls kommentiere. Denn „wir sind mehr“! Aber ich lese mir kaum jemals die Kommentare durch.
Dass es immer mehr Vorbilder gibt, die den Menschen zeigen, wie gut man ohne Anstand zurechtkommt (Trump usw.), ist natürlich fatal. Insgesamt ist das Phänomen aber schon länger zu beobachten: Ich finde es auch nicht anständig, über Missgeschicke anderer zu lachen, wie das in einzelnen Sendungen oder YouTube-Kanälen passiert. Ich finde es nicht anständig, Personen zu definieren über Aussehen, Herkunft, Chancen, also alles Dinge, die man nicht selbst in der Hand hat.
Aber persönlich kenne ich immer noch viele Menschen, die sehr anständig sind und ich werde tatsächlich sehr selten mit dem Gegenteil konfrontiert. Vll. sind meine Arbeit, mein Freundeskreis, mein Wohnort, meine Familie große Ausnahmen - vll. gibt es aber doch einfach mehr Anständige, als man meinen würde.
Ein Beispiel dafür ist sicherlich Bookcrossing.
(auch für die Zugaben)
Habe schon angefangen zu lesen und bin sehr angetan.
Das Thema beschäftigt mich auch schon länger.
Ob man es jetzt "Verlust der Wert" oder "Anstand" nennt - Fakt ist, dass in diesem Bereich bei uns aktuell eine Menge Luft nach oben ist.
"Ellebogen-Gesellschaft", "Geiz-ist-geil-Mentalität" und "Hoppla-hier-komm ich-Typen" regen mich wirklich auf und ich habe schon öfters darüber geschrieben u.a. hier:
https://www.bookrix.de/_ebook-idgie-gutmensch-top-10-meiner-utopistischen-kolumnen/
Also, ich freu mich über dieses Buch, die ersten Seiten sind schon mal klasse.
Irgendwann zwischendrin liess es aber etwas nach und ich musste mich etwas aufraffen, es zu Ende zu lesen. Vielleicht hätte dem Buch ein wenig mehr Struktur gut getan. Vielleicht hätten mir klar abgetrennte Kapitel geholfen (aus irgendeinem Grunde sind mir Kapitel immer total wichtig).
Hacke gerät bisweilen ein wenig ins Schwadronieren, aber egal - trotzdem liefert er wirklich gute Denkansätze und einige Buchtipps hab ich mir auch notiert.
Die nächste Anschrift wird angefragt.
Released 4 yrs ago (5/14/2019 UTC) at -- Per Post geschickt / Persönlich weitergegeben --, Nordrhein-Westfalen Germany
CONTROLLED RELEASE NOTES:
Viel Spaß damit!
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25.05.19 gelesen
Das Thema Anstand beschäftigt mich schon seit Jahren. Darum habe ich das Buch mit Interesse gelesen. Für mich meandert Herr Hacke durch das Thema. In der Mitte lässt das Buch nach. Zum Ende hin wird es wieder so gut wie am Anfang.
Die für mich gültige Definition von Anstand ist: Maß und Mitte zu halten, etwas nicht zu tun, obwohl es nicht verboten ist, weil es für einen selbst und /oder andere falsch wäre.
Anstand ist der Kitt in der Gesellschaft.
Danke fürs verringen.
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Schon oft hatte ich den Eindruck, daß die persönliche Integrität (oder der Anstand, wenn man so will) des Einzelnen allmählich von einem sehr oberflächlichen Begriff von "Ehre" abgelöst wird: Ich bin ein Ehrenmann, solange man mir nichts anderes nachweisen kann und meine Weste, meine Außenwirkung strahlend weiß bleibt. Ansonsten wird alles bis ins kleinste rücksichtslos ausgenutzt, was für mich von Vorteil ist - und Gnade dem Gott, der meine "Ehre beschmutzt" oder auch nur anzweifelt.
Mir hat das Buch gut gefallen. Sicher, es ist nicht sehr strukturiert und mäandert ein bisschen, aber es finden sich viele nachdenkenswerte Sätze und Empfehlungen zum Weiterlesen. Ich werde das Buch sicher auch weiterempfehlen und verschenken.
Vielen Dank fürs Mitlesen lassen!
Released 4 yrs ago (6/24/2019 UTC) at -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Bayern Germany
CONTROLLED RELEASE NOTES:
@bluezwuzl: hast Du denn die Adresse, bitte? Du weißt schon.... :-)
Vielleicht schaffe ich's ja, das öfter mal zu beherzigen und meine "default settings" umzustellen. Wäre für die Anderen ebenso gut wie für mich selbst, ist aber sicherlich anstrengend, da haben der Herr Hacke und sein Ideengeber, Herr Wallace, Recht.
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13.09.2019
Ja, das habe ich gern gelesen, der Herr Hacke spricht mir doch recht aus der Seele. Respekt und Anstand halte ich für sehr hohe Tugenden im Umgang miteinander, und das beziehe ich nicht nur auf die Mitglieder meiner "Herde" sondern auf alle Menschen. Oedi hat das in ihrem Beitrag sehr schön formuliert, und dem schließe ich mich gerne an.
Ist ein Ring. Danke! Versuche zügig zu lesen.
Oh, oh, es war mir leider durchgerutscht, dass es ein Ring ist. 🙈🙈 Ich bitte um Entschuldigung .
Ich versuche sehr, den Ring alsbald weiterreisen zu lassen.
Beste Grüße an alle.
P.S. Ich bin habe kPTBS. Da bzw. bei der Behandlung dessen gehören leider Gedächtnislücken zum Krankheitsbild bzw. zu Nebenerscheinungen der Behandlung.
Mir ist das natürlich auch peinlich.
Ich suche noch etwas weiter…. ansonsten ersätze ich es natürlich.
Es tut mir leid!
Das Buch ist sehr gut, aber auch anstrengend, fand ich.
Vielen Dank, dass ich mitlesen durfte!
Das Buch ist sehr gut, aber auch anstrengend, fand ich.
Vielen Dank, dass ich mitlesen durfte!