Kühn hat zu tun
10 journalers for this copy...
Gut, dass auf dem Cover 'Roman' steht und nicht Krimi. Denn trotz des aufzuklärenden Mordes ist es Martin Kühn und das Leben um ihn herum, was im Mittelpunkt dieses Buches steht. Fast schon nebenbei muss halt noch ein Mörder gefunden werden, was dennoch spannend zu lesen ist. Jan Weiler versteht es, diese Welt der Weberhöhe so anschaulich darzustellen, dass man fast schon glaubt, man lebe selber dort. Überwiegend wohnt dort der Mittelstand, der es geschafft hat, sich ein eigenes Haus (oder eine Hälfte) zu leisten, auch wenn er nun hochverschuldet ist. Man gibt sich liberal, umweltbewusst und der Welt zugewandt; doch als es erste Probleme gibt, sind (wie auch woanders) schnell die Schuldigen ausgemacht.
Ganz beiläufig zeigt Jan Weiler hier auf, wie sich Fremdenfeindlichkeit beinahe aus dem Nichts entwickelt und derart radikalisiert, dass es fast zur Lynchjustiz kommt. Aus dem ursprünglichen Wir der Weberhöhe wird bald ein Ihr und Wir sowie ein Jeder für sich. Es wäre leicht, hier in die typischen Klischees zu verfallen, die ja nicht zu unrecht existieren (irgendwie müssen sie auch entstanden sein ;-)), aber dem Autor gelingt es, die Personen (insbesondere natürlich Kühn) so vielschichtig darzustellen, dass er diese Klippe wunderbar umschifft.
Beeindruckend fand ich auch, wie eindringlich das Innenleben der Hauptfigur beschrieben wurde. Diese Gedankenflut, die fortwährend durch Kühns Gehirn strömt und ihn nicht zur Ruhe kommen lässt, löste bei mir ebenfalls eine gewisse Unruhe während des Lesens aus. Ja, so stelle ich mir durchaus jemanden vor, der vielleicht kurz vor einem Burnout steht.
Ein interessante und unterhaltsame Lektüre, in der man zudem den für Jan Weiler typischen Humor findet, wenn auch nicht so ausgeprägt wie in anderen seiner Bücher. Das Einzige, was mich etwas störte, war Nikos Wandlung. Etwas plötzlich mit einer ein bisschen zu dürftigen Erklärung - dieses HappyEnd hätte doch auch in den zweiten Band können ;-)
Das Buch begibt sich nun auf eine Ringreise:
1. Landmaid
2. sgrt45
3. WishToBeAFish
4. AngelTina
5. minelli1957
6. Wichtelmaus
7. js100879
8. DaBookBear
9. Mary-T
10.
11.
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und zurück zu mir.
Released 6 yrs ago (2/23/2018 UTC) at Buchring, By Mail/Post/Courier -- Controlled Releases
CONTROLLED RELEASE NOTES:
Viel Freude beim Lesen!
05.03.18: Nein, auch ein Jan Weiler führt mich nicht hinters Licht ;-) Ich bin es aber schon gewöhnt, den Täter seeeeehr früh zu wissen. Ansonsten hat mich sehr erschreckt, dass die Hinterbliebenen von offensichtlichen Mordopfern die Autopsie in Deutschland selbst bezahlen sollen - und dann hinterher auch den grausigen Bericht inklusive Fotos erhalten. Ist dem wirklich so???
Die Adresse der nächsten Ringteilnehmerin ist angefragt.
Und ich sollte wohl auch mal den Spruch auf dem Umschlag beherzigen: "Heute mach ich mir kein Abendbrot - heute mach ich mir Gedanken"
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update 02.04.2018
Auf den Weiler habe ich mich gefreut. Als es mit einer Rückblende in 1945 losging, war ich ein wenig verwirrt, aber das ganze klärte sich ja bald.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Geschichte nun wirklich gut finden soll. Mir haben seine vorherigen Bücher auf jeden Fall besser gefallen,
Released 6 yrs ago (4/3/2018 UTC) at -- Per Post geschickt / Persönlich weitergegeben --, Nordrhein-Westfalen Germany
CONTROLLED RELEASE NOTES:
Das Ringbuch macht sich nun auf den Weg zu wishtobeafish. Viel Spaß beim Lesen.
❀❀❀ Gute Reise Buch, komm weit rum und laß wieder von dir hören! ❀❀❀
Update: Mir hat die Geschichte gut gefallen. Interessant fand ich, wie man am Rande von der Geschichte der Siedlung und der fehlenden Aufarbeitung erfährt und wie sich die Siedlung fast unbemerkt verändert. Dabei hätte das doch eigentlich oberste Priorität. Das zeigt doch gewisse Parallelen zur gegenwärtigen Realität auf.
11.6.18
Dieser etwas andere -Jan Weiler- hat mir recht gut gefallen mit Luft nach Oben 😉(Band 2 würde mich auch interessieren). Kühn ist mir sympathisch und mir hat das Lesen Spaß gemacht. 📖.
💜lichen Dank für diesen Ring.
@ Xirxe Danke für den Ring und fürs Mitlesen lassen
@AngelTina Danke fürs Schicken
Einzelne Sätze und Passagen haben mich schmunzeln und lachen lassen, aber der gesamte Inhalt war mir dann doch zu profan und die Beschreibungen des Mittelstandes mögen vielleicht so zutreffen, wirken aber doch auf micht leicht abgeschmackt und von Alltagssoziologie durchzogen.
Die "Krimihandlung" war für mich unglaubwürdig und langweilig. Das Ende, nun ja, völlig überzogen. Vielleicht eine gute Vorlage für die mittlerweile grottenschlecht gewordenen Tatorte.
Sobald die nächste Adresse da ist, geht die Reise weiter.
Released 5 yrs ago (10/18/2018 UTC) at -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Baden-Württemberg Germany
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Released 5 yrs ago (11/15/2018 UTC) at -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Schleswig-Holstein Germany
CONTROLLED RELEASE NOTES:
Ansonsten bitte ich um Nachricht und ich kümmere mich gleich um ihn. ;)
Danke in jedem Fall schon mal. Ich freue mich Kühn kennenzulernen.
10. April 2019
Gelesen war das Buch schnell. Allerdings war ich auch nicht so begeistert.
Nun bin ich ja nicht der große Fan von klassischen Krimis.
Allerdings hat sich Jan Weiler ja auch auf die Fahnen geschrieben, dass dieser Krimi eher ein Gesellschaftsroman sein soll. Hm.
Als abschließendes Urteil möchte ich mich fast aus dem Fenster lehnen um zu sagen, dass er sich da ein bisschen zu viel vorgenommen hat.
Der Anfang hat mir überhaupt nicht gefallen und der Protagonist war mir genauso unsympathisch wie die Art und Weise, wie Weiler ihn angelegt hat. Das war mir alles zu bemüht und dieser Eindruck zieht sich bis zum bitteren Ende.
An und für sich eine recht nette Idee; allerdings wenig überzeugend ausgearbeitet. Wahrscheinlich hätte es einfach auch ein paar mehr Seiten gebraucht um die Geschichte sich entwickeln zu lassen. So wirkt es für mich vorgeführt und hat mich leider nicht überzeugt.
Und Schnippikäse... ? Jan, natürlich fragt sich ein jeder Leser was das sein soll, wenn er immer wieder erwähnt wird.
Ich bleibe dann doch lieber bei seinen lustigen Büchern, die mir eindeutig besser gefallen!
Ich habe mit Kühn gesuchmaschint ;-)
und fand bis auf den Schluß das Buch wirklich gelungen.