"Die Idee wurde vor vier Jahren geboren: Die blaurote Luftmatratze. Berühmte und berüchtigte Schriftsteller aus der ganzen Welt sollten für das Magazin der Süddeutschen Zeitung ein sommerliches Ferienstück schreiben, in dem eine blaurote Luftmatratze (mehr oder weniger) vorkommt. Alles andere sollte der literarischen Phantasie der Autoren überlassen bleiben. Vorgaben und Einschränkungen gab es keine - es sollte so ziemlich alles möglich sein. Mit einer Ausnahme! Nur der Titel der Geschichten war immer gleich: Die blaurote Luftmatratze.

So schrieb schon im ersten Jahr unter diesem Titel Patricia Highsmith einen Krimi über zwei jugendliche Hammermörder in New York, der an Aids erkrankte Arnerikaner Harold Brodkey verfaßte den ergreifenden Monolog eines glücklich sterbenden Mannes, die russische Schriftstellerin Viktorija Tokarjewa träumte von einer sommerlichen Liebesgeschichte in einer Datscha, während der deutsche Kult-Kolumnist Max Goldt äußerst weise Ratschläge eines hitzekollapsgefährdeten Luftikus an die Leser des SZ-Magazins weitergab. Das alles konnte also Die blaurote Luftmatratze sein: vielseitig und überraschend, ernst und humorvoll, geistreich und unterhaltend. Endlich wieder Ferien! Etwas Abwechslung wäre da schön - das haben wir uns daraufhin jeden Sommer gesagt. Und immer neue Autoren an den Schreibtisch gebeten. Nur die gemeinsame Überschrift stand natürlich fest: Die blaurote Luftmatratze. Alles andere, wie immer, offen. So schrieb der amerikanische Starschreiber John Irving eine verwegene Humoreske, der polnische Romancier Andrzej Szczypiorski reiste in einer Sommeridylle in die Vergangenheit, Siegfried Lenz, einer der meistgelesenen Autoren Deutschlands, inszenierte eine verzwickte Liebesgeschichte, und die amerikanische Bestsellerautorin Joyce Carol Oates sorgte für einen spannenden Krimi.

Die erste Science-Fiction-Story schrieb ein Jahr später das polnische Universalgenie Stanislaw Lem, auch der holländische Romancier Harry Mulisch ließ sich in seiner Erzählung von einigen phantastischen Ereignissen inspirieren, während die erfolgreiche amerikanische Erzählerin Rita Mae Brown in ihrer Kindergeschichte eher den realistischen Alltag in einer Kleinstadt süffisant beschrieb. Jakob Arjouni, Star des neuen deutschen Krimis, wollte sich da nicht so recht entscheiden. Seine Detektivgeschichte aus der Berliner Unterwelt mischte kaltschnäuzig Wirkliches mit Unwirklichem. Doch war klar - irgendwann mußte Schluß sein. Aus den wunderbaren Erzählungen sollte ein wunderschönes Buch und damit die Serie beendet werden. Nicht irgendeines, sondern ein kleines Gesamtkunstwerk, das die Geschichten und die Illustrationen zusammenläßt. Denn die renommiertesten Stars der Illustrationskunst gehören natürlich mindestens genauso zur Idee der blauroten Luftmatratze. Und natürlich nur im Großformat. Zum Abschluß war die Herausforderung also besonders groß. Margriet de Moor, seit Ihrem Kastraten-Bestseller Der Virtuose hochgelobt, arrangierte um Die blaurote Luftmatratze eine schreckliche Sommeridylle am Meer, der Avantgardist Vladimir Sorokin, berühmtester Autor der neuen russischen Literatur, konstruierte ein experimentelles wie traumatisches Traum-Stück, während Deutschlands erfolgreichste Krimi-Autorin Ingrid Noll eine detektivische Kurzgeschichte in einer Art Zauberberg-Stimmung über einen sonderbaren Schlangenmenschen namens Tristan erfand. Wieder war also alles möglich gewesen.

Diese 15 wundersamen Erzählungen um Die blaurote Luftmatratze sollten animieren: Lassen Sie sich treiben! Machen Sie damit Ferien! Und vor allem: Gute Unterhaltung. "

Das Buch darf von Gästen der Ferienwohnung mitgenommen, gerne natürlich auch gegen andere Bücher getauscht werden.

Habe es nicht mehr in der Ferienwohnung gesehen. Gute Reise - würde mich über ein Lebenszeichen freuen!

Doch wieder hier!